Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Geschwisterchen bald da????

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Geschwisterchen bald da????

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich habe meinen Sohn 16 Monate gestillt-wie Du vorausgesagt hattest wollte er dann vielleicht aufgrund der neuen Schwangerschaft nicht mehr! Nun ist es in fünf Wochen so weit (Söhnchen ist inzwischen 20 Monate)und er ist totales Muttikind-er will ständig zu mir kuscheln und sucht extreme Nähe auch Nachts ist niemand anderes akzeptiert als die Mama!(wir haben ein Familienbett)Nun kommt bei mir jetzt manchmal die Panik: -Wie wird es ihm gehen wenn ich in der Klinik bin -Wie kann ich dann beiden Kindern gerecht werden,das Kleine weint und das große will auch zur Mama und so weiter und sofort... Haben wir vielleicht was falsch gemacht und hätte ich ihn nicht immer in den Arm nehmen sollen, wenn er möchte? Ich hoffe das es sich irgendwie noch entspannt! Liebe Grüße Sonze


Biggi Welter

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Liebe Sonze, unsere Kinder verstehen viel mehr und können viel mehr, als wir ihnen oftmals zutrauen. Wenn Du ins Krankenhaus musst, dann merkt auch ein 18 Monate altes Kind, dass eine Ausnahmesituation herrscht. Damit will ich nicht sagen, dass es für das Kind leicht sein wird, aber es ist nicht sooo schlimm, wie wir Mütter es uns ausmalen. Für ein Kind in diesem Alter macht es auch nicht wirklich einen Unterschied, ob es noch gestillt wird oder nicht, wenn ein solcher Fall eintritt, denn der Punkt, dass die Mutter dann "weg" sein wird, bleibt gleich. Ich hatte damals auch richtig Angst und mir hat es sehr geholfen, dass mein Mann mir versprochen hat, den Kleinen nicht weinen zu lassen. Erwäre auch mitten in der Nacht in die Klinik gefahren zum Trösten, aber es lief wirklich prima, ich war die Einzige, die kein Auge zugemacht hat :-). Eine Mutter meiner Stillgruppe hatte auch total Angst, dass Ihr Kind nicht zurecht kommt, der Vater ließ das Kind einfach spielen, bis es am Boden eingeschlafen ist und hat es dann ins Bett gelegt, ein anderer Vater fuhr im Auto herum. Du wirst sehen, es gibt Lösungen und Du hast sicher nichts falsch gemacht, indem Du immer für dein Kind da warst! Zwei Kinder in so kurzem Abstand können anstrengend sein, doch es kann auch ohne größere Probleme gehen. Das Stillen ist dabei nur eine geringere Sorge. Fang vielleicht vier bis sechs Wochen vor der zu erwartenden Geburt an, deinen Großen darauf vorzubereiten, dass bald ein Geschwisterchen kommt. Mir persönlich gefällt das Buch "Ich will auch Geschwister haben" von Astrid Lindgren für diesen Zweck sehr gut. Ein ganz neues Buch, das sich vor allem auch mit dem Thema Stillen beschäftigt und mit liebevoll gezeichneten Bilder aus der Sicht des größeren Bruders vom Auf die Welt kommen, dem Stillen und Tragen erzählt ist "Busi sagte Henriette" von Edith Seitz. "Busi sagt Henriette bekommst Du im Buchhandel (Edition buntehunde, ISBN 3 934941 03 6) oder auch über den Stillshop hier auf der Seite. Weitere Tipps für die Zeit nach der Geburt: o dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. o dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch "Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn "groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). o ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine "Stillkiste" (der Begriff stammt von einer meiner Gruppenmütter). In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen. Wenn Du mit beiden Kindern unterwegs bist, sind die Kombination Buggy (großes Kind und/oder Einkäufe) und Tragetuch (Baby) optimal. Ich wünsche eine schöne Schwangerschaft und eine gute Geburt und nur Mut, auch der (Still)Alltag mit zwei kleinen Kindern ist meisterbar. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo Sonze, habe Deinen Beitrag gestern beim Durchstöbern entdeckt-war nur zum Antworten schon zu spät.War ja sehr erfreut zu lesen,dass es außer mir,noch andere Mamas gibt,die es so handhaben wie ich.Ich habe einen 17Mon.alten Sohn der im Februar ein Geschwisterchen bekommt.Malte wird noch gestillt-auch wenn ich nur noch wenige Tröpfchen Milch,dank Schwangerschaftshormonen,habe-er besteht auf seine Brust!Er schläft bei uns mit im Familienbett-hat aber sein eigenes Bett direkt an meinem und ist nur durch eine Plastikabtrennung(B-Walz-Kat.Seite291)von mir getrennt.So kann er frei entscheiden,ob er bei uns schlafen oder alleine schlafen möchte oder nachts einfach zu uns krabbelt... So wird er nicht zum schlafenlernen gezwungen(finde ich grausam und weckt nur Änste),werden das auch so beibehalten,wenn unser Kleinstes da ist!Dein Baby wird-wenn es von Anfang an mit im Bett schläft ganz schnell lernen,wo es alles findet!!!Dann hast Du vielleicht gar kein großes Gebrüll...Ich glaube nur "ausgrenzen" des Älteren bringt nur Eifersucht.Deine Kiddies sind Geschwister und müssen sich Mama halt jetzt teilen ;0)!Warum musst Du denn im Krankenhaus bleiben?Du kannst doch auch ambulant Entbinden,zuhause kommt man doch viel schneller auf die Beine-weiss wovon ich spreche!!!Frag doch mal Deine Hebamme.Dir wird von der Krankenkasse für 2Wochen nach der Entbindung eine Haushaltshilfe bezahlt.Genieße doch die ersten Stunden und Tage mit deiner Fam.(Mama,Papa,Sohnemann u.Baby) ohne Besuch,nur die Hilfe natürlich -zu großer Trubel und fremde Gerüche für die Kids-im heimischen Familienbett.So habt Ihr Zeit Euch richtig zu beschnuppern-OHNE STRESS!Ich glaube so erledigen sich viele Probleme von ganz alleine.Bitte lass Dir von außen bloß keinen Druck machen(z.B.Schwiegermutter ;0))-geht bei mir jetzt schon los("andere Frauen mussten das auch schaffen...")Bitte denke nicht,ich will hier alles besserwissen,für mich war die 2.Schwangerschaft der Schock meines Lebens!!!Wollte das Baby erst gar nicht-weil ich Angst hatte noch einmal so eine Höllenschwangerschaft wie die erste zu haben und alles nicht zu schaffen.Als ich es allen mitteilte, kamen nur negative Komentare"OH je Du und zwei kleine Kinder...!"Meine Fam. kommt aus dem Osten und die kennen es nicht,sich jeden Tag 24Std. um ein kleines Kind zu kümmern-Es sind halt immer die Selben,die den Mund unberrechtigt weit auf machen.Deshalb musste ich mir selbst ganz viel Mut machen,habe ganz viele Mamas interv.,Hebammen gefragt und meinen "Zukunftsnotplan" entworfen (habe seitdem KEINE Angst mehr!) und hoffe Dir vielleicht etwas helfen zu können und Mut zu machen.Und das nicht,weil Du das schaffen MUSST,wie andere Mütter früher,sondern weil Du ne supiMama bist.Wünsche Dir alles Glück der Welt für eine unkomplizierte Geburt.Vielleicht magst ja wenn alles überstanden ist und Du Zeit hast,antworten. Liebe Grüße,Maltemama


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