Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fragen über Fragen...

Frage: Fragen über Fragen...

Tami31

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Liebe Kristina, liebe Biggi, jetzt schreibe ich hier doch auch mal meine Fragen von der Seele und hoffe, ihr habt ein paar Hinweise für mich: Unser Sohn ist 3 Wochen alt und das Stillen klappte anfangs ganz gut. Richtig gezeigt hat es uns aber niemand - ich hab mich selbst mit Videos und Websites herangetastet (LLL, stilllexikon....). Die Krankenschwestern, die Stillberatung in der Klinik und meine Nachsorgehebamme fanden, dass das immer ganz gut aussieht. Aber: - die Brustwarze rechts ist quasi immer verformt (Lippenstift). Tut aber nur manchmal weh, bzw. ist einfach tierisch empfindlich. Frage 1: kann es sein, dass sie verformt ist, aber dass das nicht schlimm ist? Ich habe Sorge, dass da irgendwie das böse Erwachen noch kommt... - er saugt tw.so, dass Grübchen entstehen - den Saugvorgang spüre ich deutlich... - meine Brüste spannen ganz ordentlich bzw. Kribbeln (brennen?) am/im Warzenvorhof. Frage 2: Gehört das so? - weil er den Mund nicht weit genug aufmacht, habe ich mit dem Finger am Kinn unterstützt. Seit kurzem dreht er vor dem Andocken so oft den Kopf nach unten in Richtung stützender Hand. Warum macht er das? Das bringt mich zur Verzweiflung... Ich habe Sorge, dass ich ihn mit dem Finger irritiere und er irgendwann gar nicht mehr intuitiv andocken kann! Er hat aber Hunger, denn wenn wir mal sauber angedockt haben, dann trinkt er gierig (hat ja dann auch schon ein Weilchen gedauert...) Frage 3: warum dreht er den Kopf so? Und als letzte Frage: ich habe definitiv genug Milch. Derzeit gefühlt eher zu viel - er kommt mit Schlucken kaum hinterher. Ich stille derzeit bedarfsorientiert und das heißt bei uns momentan alle 3-4 Stunden plus ab und an mal zwischendurch. Seit gestern stille ich innerhalb der 3-4 Stunden nur aus einer Brust. Ist das richtig um nicht noch mehr Milch zu produzieren? Ich bin schon dabei eine Stillberaterin zu finden. Die, die ich bisher kontaktiert hatte, hat sich noch nicht gemeldet... Puh, ich hoffe, ihr könnt mir helfen die Wartezeit (und die Sorge, dass ich hier gar niemanden finde!) zu überbrücken... Liebe Grüße tami


Biggi Welter

Biggi Welter

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Liebe tami, Du brauchst dringend Hilfe vor Ort, denn ich kann Euch nicht sehen und auch nichts zeigen. Die Brustwarzen sollten nicht verformt sein und das Stillen sollte auch nicht schmerzen. Du schreibst, dass Du ein Brennen in den Brustwarzen spürst, das könnte auf eine Soorinfektion hindeuten. Hattest Du in letzter Zeit eine Antibioikabehandlung oder hatte Dein Baby einen Mund- oder Windelsoor? Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt? Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin und vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg auf Stillen". Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Wenn das gar nicht klappt, stille im Liegen. Weitere Möglichkeiten einem starken Milchspendereflex zu begegnen sind: erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Diese Vorgehensweise kann durchaus hilfreich sein, obwohl es nicht zu dem passt, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbietest, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade so viel Milch ausstreichen, dass Du dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. stille dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. versuche verschiedene Stillpositionen (auch das oben beschriebene Berg auf Stillen) Eventuell kann dein Baby auch schon an deiner Brust trinken während es auf deinem Bauch liegt. So könntest Du dann im Liegen stillen und das Baby anschließend auf deinem Bauch einschlafen lassen.) lass das Baby oft aufstoßen. vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Solange der Milchspendereflex dazu beiträgt, dass die Milch rasch fließt (und das ist in den ersten Minuten einer Stillmahlzeit so), geht es noch gut. Falls die Kollegin sich nicht meldet, suchen Sie nach einer anderen Beraterin. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi Welter


Sabrina1086

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Hallo tami31 Ich hatte anfangs auch verformte Brustwarzen wie du es beschreibst. Bei uns lag es daran dass der Mund zu klein war und die Brustwarze dann immer ein minimales Stück wieder rausgerutscht ist und er somit nicht optimal angelegt war. Hat dann auch gebrannt. Ich war dann bei einer Stillgruppe in Dachau. Vielleicht gibt es bei dir ja auch eine öffentliche Stillgruppe oder still Cafe on deiner Region? Glg Sabrina


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