Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

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Frage: fragen über fragen

Mitglied inaktiv

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hallo ich werde vorr. ende juli mein 1. kind bekommen und möchte unbedingt stillen. LEIDER muss ich aus finanziellen gründen nach dem muschu wieder voll arbeiten.( 8-17 uhr )wie genau mache ich das denn ???? in meinem bekanntenkreis hat keiner gestillt und ich habe bedenken das ich aus zeitmangel die stillberatung nicht in anspruch nehme also würde ich mich gern vorbereiten. habe die avent pumpe sowie einige fläschchen und auffangschalen schon zuhause. wie kriege ich das am besten hin ??? #danke und liebe grüße peggy


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Peggy, sicher kostet es Zeit, wenn Sie sich jetzt an eine Stillberaterin wenden und sich von ihr genau die Grundlagen des erfolgreichen Stillens, den Umgang mit der Pumpe usw. erklären lassen, aber diese Zeit wird sich als sehr, sehr gute Investition erweisen, denn sie erspart Ihnen anschließend unter Umständen sehr viele zeitaufwändige Probleme. Die beste Vorbereitung auf das Stillen und auch auf das Abpumpen ist wirklich, wenn Sie sich jetzt, vor der Geburt des Kindes direkt an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe wenden. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Stillen und Berufstätigkeit schließen sich nicht gegenseitig aus! Weltweit beweisen täglich unzählige Frauen und ihre Babys, dass es möglich ist Stillen und Arbeiten (und zwar sowohl volles Stillen als auch Vollzeit-Beruf) miteinander zu kombinieren. Auch unregelmäßige Arbeitszeiten lassen sich mit dem Stillen vereinbaren, wenn frau dies will. Selbst eine Arbeit im Schichtdienst ist daher nicht zwingend ein Abstillgrund. Sowohl für Sie selbst als auch für Ihr Kind ist jeder Tag, den Sie stillen ein Gewinn. Sie können zum Beispiel so vorgehen: • Sie stillen ausschließlich bis Sie wieder anfangen außer Haus zu arbeiten. Etwa vier Wochen vor Arbeitsbeginn, fangen Sie an das Abpumpen und Handausstreichen zu erlernen. Die Milch die Sie beim Üben gewinnen, können Sie schon als Vorrat einfrieren. Sobald Sie dann arbeiten sind, können Sie dort abpumpen (zum Beispiel in einem leeren Seminarraum, einem Sanitätsraum, einem Büro ...). Als stillender Mutter stehen Ihnen in Deutschland und Österreich bezahlte Pausen zum Abpumpen oder Stillen zu. Die Milch können Sie aufbewahren (entweder in einem Kühlschrank oder auch in einer Kühlbox mit Kühlakkus), so dass Ihr Kind Sie während Ihrer Abwesenheit bekommen kann. Wenn Sie mir Ihrem Baby zusammen sind, können Sie ganz „normal" stillen. • Sie stillen voll bis zum Beginn ihrer Berufstätigkeit, lernen aber etwa zwei Wochen vor Arbeitsbeginn, wie Sie Milch von Hand ausstreichen können oder wie Sie mit einer geeigneten Pumpe (entweder eine Handpumpe oder eine kleine elektrische Pumpe mit Batteriebetrieb) abpumpen. Ab dem ersten Arbeitstag, streichen Sie immer dann, wenn die Brust zu spannen beginnt oder schmerzhaft prall wird gerade soviel Milch aus, dass Sie sich wieder wohl fühlen (alternativ zum Handausstreichen können Sie eine Pumpe verwenden). Falls möglich, können Sie die Brust auch kühlen, z.B. mit einen kleinen Hot-Coldpack, das in den BH eingelegt werden kann. Entleeren Sie wirklich nur so viel Milch aus der Brust, dass die Spannung nachlässt und Sie sich wohl fühlen, nicht mehr, denn dann regen Sie die Milchbildung weiter an. Diese geringen Mengen, die Sie zu diesem Zweck abpumpen oder ausstreichen, können Sie auch notfalls auf der Toilette ausstreichen/abpumpen und dann, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, wegwerfen. Nach einiger Zeit wird sich Ihre Brust daran gewöhnt haben, dass zu diesen Zeiten, an denen Sie arbeiten keine Milch mehr gebraucht wird. Es gilt dann wie oben, wenn Sie mit Ihrem Baby zusammen sind, können Sie stillen, ansonsten bekommt es künstliche Säuglingsnahrung. Bei den ersten Pumpversuchen werden Sie vermutlich nur relativ kleine Mengen (5 ml sind schon ein Erfolg) gewinnen können. Mehr als 30 ml zwei oder drei Mal täglich sollten Sie zunächst nicht abpumpen, da Sie sonst zu sehr in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingreifen. Wenn Sie dann in der Schule sind, können Sie selbstverständlich mehr abpumpen, um die durch die Trennung ausgefallenen Stillzeiten ersetzen zu können. Es wird sicher Menschen geben, die Ihnen jetzt empfehlen, so bald wie möglich zu „üben", dass dein Kind ohne Brust auskommt, doch Frauen, die Berufstätigkeit und Stillen verbinden, machen fast immer die Erfahrung, dass es sehr gut geht, das Kind weiter nach Bedarf zu stillen und auch nach der Wiederaufnahme der Berufstätigkeit in den Zeiten, in denen Mutter und Kind zusammen sind nach Bedarf zu stillen. Ich kann Ihnen wirklich nur dringend raten, sich baldmöglichst an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe zu wenden und mit ihr genau zu besprechen, welche Pumpe eventuell für Sie geeignet wäre und wie Sie damit umgehen.. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Ausgabe 2/2000 (März) des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" (die deutschsprachige Zeitschrift der La Leche Liga) beschäftigt sich unter dem Titel „Beruf und Berufung" mit dem Thema Stillen und Berufstätigkeit. Neben praktischen Tipps (Abpumpen, Aufbewahren von Muttermilch usw.) finden Sie in diesem Heft auch Erfahrungsberichte. Vielleicht ist der Inhalt dieses Heftes auch interessant für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement (unter der Adresse Fotorotar, Administration buLLLetin, Gewerbestraße 18, CH8132 Egg (ZH)) als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. Eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt LLLiebe GrüßeBiggi Welter


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