Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fontanelle und andere Fragen

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Frage: Fontanelle und andere Fragen

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Hallo Biggi! Habe nun mehrere Stillbücher gelesen u.a. von hannah Lotthrop und das Ravensburger Stillbuch. In letzterem steht, das das Baby unter Flüssigkeitsmangel leidet, wenn die Fontanelle einsinkt. Bei meinem Sohn (10 Wochen) ist das oft der Fall. Meist merkt mans nur, wenn man über´s Köpfchen streichelt, manchmal ist es auch sichtbar. Stimmt diese Aussage oder ist das harmlos oder deutet evtl auf eine Erkrankung hin? Kann mich bei meinen anderen beiden nicht dran erinnern, das das da so war, waren allerdings auch Flaschenkinder. Ich hab sowieso immer Sorge, ob er genug bekommt. Zunehmen tut er super ( geburt 3200 g, abgenommen bis auf 3020 g, U2 3590g, Gewichtskontrolle mit 9 Wochen 5980g), reicht das aus um zu sagen, das er satt wird? Auch schläft er nachts sehr lange, stillt abends um 18 Uhr das letzte mal und schläft dann bis morgens 7 Uhr durch seit er 8 Wochen alt ist. Sollte ich ihn nachts nochmal zum trinken wecken? Woran würde ich einen Flüssigkeitsmangel erkennen? Ich hatte mir schon überlegt, mir mal für 1 Tag ne babywaage auszuleihen um zu sehen, wieviel er wirklich trinkt, wäre das sinnvoll? Mein letztes Problem: Seit 2 Tagen "zickt" Felix beim abendlichen trinken rum, heisst, er trinkt ca 5 min ganz ruhig und dann gehts los. Er trinkt, lässt los, meckert, trinkt 2 Schlucke lässt wieder los, meckert usw. Das zieht sich dann etwas bis zu einer Stunde hin, bis er dann einschläft, wobei ich nicht weiß, ob er vor Erschöpfung einschläft oder ob er wirklich satt ist. Tschuldigung, das es so lang geworden ist, aber ich bin wirklich extrem unsicher was meine Milchmenge betrifft. Obwohl Felix mein 3. Kind ist, ist er doch der erste bei dem es mit dem stillen klappt und ich geniesse das auch sehr bin aber eben auch immer sher unsicher. Sonst ist er topfit, brabbelt, lacht, fängt an zu greifen. Vielen Dank für die Beantwortung. LG Susi


Biggi Welter

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? Liebe Susi, Die Fontanelle ist einem häufigen Wandel unterworfen (so kann sie sich aufwölben, wenn das Baby sehr schreit) und um auf einen Flüssigkeitsmangel hinzuweisen müsste sie sehr stark eingesunken sein. Wenn alle Anzeichen für ein gut gedeihendes Kind vorhanden sind und das Kind sich wohl fühlt, ist eine eingesunkene Fontanelle nicht zwingend ein Hinweis dafür, dass das Kind zu wenig Flüssigkeit bekommt. Ob ihr Kind gedeiht – was bei der Gewichtszunahme absolut außer Frage steht – können Sie an den folgenden Punkte erkennen: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht, mit zunehmendem Alter verringert sich die Gewichtszunahme. • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Solange diese Punkte erfüllt sind, ist eine eingesunkene Fontanelle, die in der Tat in Zusammenhang mit anderen Kriterien (wie geringer Urinmenge, Elastizitätsverlust der Haut, Teilnahmslosigkeit) auf einen Flüssigkeitsmangel hinweisen kann, in der Regel nicht bedenklich, denn die Fontanelle wechselt mit der Aktivität und der Durchblutung und ist mal tiefer mal höher zu spüren, Schwankungen sind bei einem sonst gesunden Kind, das die oben aufgeführten Kriterien erfüllt, normal. Eine Waage brauchen Sie sicher nicht auszuleihen, sinnvoller ist sicher der Besuch einer Stillgruppe wo Sie sich mit anderen stillenden Müttern austauschen können und sich Rückhalt gegen Ihre Verunsicherung holen können. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. Ein gut gedeihendes Baby muss auch nachts nicht geweckt werden, es kann gerne so lange schlafen wie es mag und kann so oft oder selten, kurz oder lang an der Brust trinken wie es möchte. Das abendliche Stillverhalten ist nicht unbedingt ungewöhnlich für ein Baby, das verarbeitet, was es am Tag erlebt hat. Wenn das Kind sonst am Tag gut trinkt, liegt diese Unruhe wahrscheinlich daran, dass das Kind einfach „nicht abschalten“ kann. Ruhe und Gelassenheit sind wichtig, um diese Situation zu entschärfen. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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