Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Flüssigkeitsbedarf

Frage: Flüssigkeitsbedarf

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Unser Sohn Lukas ist jetzt 4 Monate alt. Wie soviele andere habe auch ich das Problem, daß er weder Schnuller noch Fläschchen akzeptiert. Ich habe es allerdings schon mit Beikost versucht und das schmeckt ihm sehr. Seitdem ist er auch viel ruhiger und ausgeglichener und hat auch weniger Blähungen (er war ein richtiges "Schreikind). Ich ersetzte die Mittagsmahlzeit durch ein Gemüsegläschen und ab und zu bekommt er auch ein Obstgläschen. Allerdings mache ich mir Sorgen ob er mit dem Stillen genug Flüssigkeit bekommt. Er verweigert leider jeden Tee und auch abgekochtes Trinkwasser. Ich habe schon verschiedene Sauger und auch verschiedene Nahrungen und Tees probiert. Abstillen möchte ich noch nicht. Kann ich ihm die Gläschen weiterhin geben? (da sie ihm ja wirklich schmecken)Wie lange braucht ein Baby Muttermilch (wenn er das Fläschchen nie nimmt) und ab wann kann man es mit Brei versuchen bzw. wann kann man ganz auf "normales" Essen umstellen? Er schläft leider noch nicht durch und wird alle 2 bis 3 Stunden wach. Früher mußte ich auch fast jede Stunde stillen. Danke im Voraus! Liebe Grüße Daniela


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Daniela, Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Wird nicht mehr nach Bedarf gestillt braucht das Kind zusätzliche Flüssigkeit und zwar am besten ganz einfaches Wasser (Leitungswasser ist bei uns in den meisten Fällen möglich). Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft oder Tee ist nicht notwendig. Solange der Urin des Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Haben Sie Geduld, Ihr Baby wird das Essen und Trinken schon lernen und akzeptieren und sollten Sie den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und Ihr Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann machen Sie aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Vier Monate ist recht jung, um einem Baby Beikost zu geben und wenn es so früh schon Beikost bekommt, dann sollten es wirklich möglichst nicht zu viele verschiedene Nahrungsmittel sein (also nur eine Sorte Gemüse oder Obst und keine „wilden" Mischungen). Muttermilch oder als Ersatz dazu künstliche Säuglingsnahrung bzw. bei einem älteren Säugling eventuell Milchbrei braucht ein Kind bis etwa zum ersten Geburtstag. Ab etwa einem Jahr kann das Kind an andere Milch und Milchprodukte herangeführt werden. Es spricht überhaupt nichts dagegen, dass ein Kind ab dem ersten Bissen der Beikost vom Familientisch mitisst, vorausgesetzt, dass die Familienkost so gestaltet ist, dass etwas babygerechtes abgezweigt werden kann. So kann zum Beispiel das Gemüse für die ganze Familie gedünstet werden und ehe es gewürzt wird, wird eine Portion für das Baby weggenommen. Das Gleiche gilt für Kartoffeln usw. In der Zeit bevor jemand auf die Idee kam, Essen zu pürieren und in Gläser zu füllen oder Fertigbreie herzustellen und in Tüten zu verkaufen, sind die Menschenbabys auch groß geworden. Gläschennahrung und Fertigbrei sind sicher praktisch und können das Leben einer Mutter erleichtern, aber sie sind kein Muss. Es ist auch keineswegs so, dass die Nahrung am Anfang immer fein püriert sein muss. Manche Kinder mögen es gar nicht, wenn nur absolut breiige Kost angeboten wird und wollen von Anfang an lieber stückige Kost. Hier muss jede Mutter einfach ausprobieren, was ihr Kind mag. In Heft 1/2003 des „buLLLetin - die andere Elternzeitschrift für den Still- und Erziehungsalltag" mit dem Titel „Tischlein deck dich" wird das Thema Beikost ebenfalls ausführlich behandelt werden. Sicher wäre dieses Heft auch etwas für Sie. Das buLLLetin kann sowohl im Abonnement als auch als Einzelheft (buLLLetin Versand, Simone Kamer, Neumattstraße 20, CH3053 Münchenbuchsee oder auch beim Stillshop auf dieser Seite) bezogen werden. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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