Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Fleck

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Fleck

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Hallo, unsere Tochter (3 Mon.) wird voll gestillt und sie trinkt auch sehr gut. Heute hat sie etwas mehr geschlafen und prompt tat meine linke Brust weh. Das komische war, dass in der Stilleinlage ein kleiner gelb-grüner Fleck war. Was könnte das gewesen sein? Mittlerweile hat sie wieder getrunken und der Schmerz wird weniger, ist aber noch nicht weg. Vielen Dank! Kerstin


Biggi Welter

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Liebe Kerstin, das wird wohl eingetrocknete Muttermilch gewesen sein, die manchmal grünlich aussehen kann. Mutternmilch sieht anders aus als (homogenisierte) Kuhmilch und der Anblick kann manchmal befremdlich sein. Es gibt ein relativ weit gestreutes Farbspektrum und auch grünliche Milch kann dazu gehören. Manchmal hängt die Farbe der Milch auch von der Ernährung der Frau ab. Einen Milchstau kann man sehr schnell bekommen, oft reicht es schon, wenn man einmal eine Mahlzeit überspringt, wenn das Baby anfängt durchzuschlafen, man zu enge Kleidung trägt, der BH schlecht sitzt oder der urt im Auto schlecht lag. Meist reicht es anfangs schon, wenn Du dein Kind immer zuerst an der schmerzenden Stelle anlegst, bis der Knoten und die Schmerzen vergangen sind. Du solltest das Baby alle eineinhalb bis zwei Stunden stillen und dabei dein Baby so halten, daß sein Kinn gegen die schmerzende Stelle gerichtet wird. Die Milch wird auf diese Weise an der betroffenen Stelle besser herausgesaugt und dadurch löst sich die Blockierung besser. Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen. Es gibt auch homöopathische und naturheilkundliche Methoden, eine Milchstau und eine Brustentzündung zu behandeln. Wenn Du dich dafür interessierst, wende dich bitte an eine Hebamme oder einen Arzt. LLLiebe Grüße Biggi


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