Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

fehlgeburt durchs stillen?

Frage: fehlgeburt durchs stillen?

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Liebe Biggi, mein Sohn ist 9 1/2 Monate alt und ich stille ihn zwei Mal täglich, abends, nachts 2-3 Mal und am frühen morgen. Er wird dazu gefüttert und nimmt die Nahrung auch gerne an. Verträgt diese auch gut. Ich stille ihn aber immer noch, da ich meine, dass Mumi das beste ist was er als Zwischenmahlzeit bekommen kann. Zudem erhält er noch meine Abwehrkräfte durch meine Milch. Nun bin ich am 3.7. schwanger geworden. Hatte aber außer das meine Periode ausblieb, die wieder sehr pünkltlich kommt, Termin wäre der 15.7. gewesen, keine weiteren Anzeichen. Übelkeit hatte ich schon bei der ersten Schwangerschaft nicht, aber starkes Ziehen in beiden Brüsten während der gesamten Schwangerschaft. Ich machte eine Woche nach dem Ausbleiben meiner Tage einen Test, der negativ ausfiel. Auch ein weiterer vier Tage später war negativ. Bei der ersten Schwangerschaft war der erste Test eine Woche nach dem Ausbleiben der Periode klar positiv. Erst vierzehn Tage nach dem Ausbleiben meiner Tage zeigte der Test positiv an. Ich ging zum Frauenarzt, der die Schwangerschaft bestätigte, mir aber auch sagte, dass das Ei für den Zeitpunkt der Schwangerschaft zu klein sei. Ich bin mir des Termins der Befruchtung am 3.7. sicher. Genau am 15.8. hatte ich dann in der achten Woche eine Fehlgeburt. Meine Frage ist nun, ob es am Stillen liegen kann, da der Körper die Meldung beim Stillen erhält, ein Baby versorgen zu müssen und zudem noch die Nachricht eines neuen Babys erhält und sich dann entscheidet. Oder ob mein Alter eine Rolle spielt? Bin nämlich gerade 42 Jahre alt geworden. Wir wünsche uns noch ein Baby und ich überlege nun, ob ich doch langsam abstillen soll. Andererseits möchte ich meinen Sohn gerne weiterstillen und habe Angst, ihn um das Stillen zu bringen und doch nicht mehr schwanger zu werden und dann nicht mal mehr zu Ende gestillt habe. Hat es überhaupt mit dem Stillen zu tun? Viele Frauen werden schwanger während des Stillens und bekommen ein neues Baby, praktizieren dann sogar das Stillen beider Kinder. Ist es also doch mein Alter, oder war es alles nur eine schlechte Befruchtung, die auch unter anderen Umständen stattgefunden hätte? Habe ich noch die Chance bald wieder schwanger zu werden? Eine Ausschabung brauchte ich nicht. Entschuldie das dieser Beitrag etwas lang geworden ist, aber anders hätte ich es nicht ausdrücken können. Herzlichen Gruß, Eemia


Biggi Welter

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Liebe Eemia, ich kann keine Statistik zur Fruchtbarkeitswahrscheinlichkeit für deine Situation bieten. Niemand kann vorhersagen, wie schnell Du nun ob mit oder ohne Abstillen wieder schwanger werden kannst. Sogar ohne Periodenblutung kann es zu einem Eisprung kommen und es gibt viele Frauen, die in der Stillzeit gleich beim ersten Eisprung, dem keine Blutung vorangegangen war, wieder schwanger geworden sind. Stillen hat eine empfängnisverhütende Wirkung und tatsächlich kann auch bei einem älteren Stillkind die Empfängnis erschwert und die Einnistung der Eizelle behindert sein. Aber eben "kann" und nicht "muss". Du warst ja bereits wieder schwanger und vielleichtr klappt es ja bald wieder. Die Entscheidung, ob Du zugunsten einer erneuten Schwangerschaft bzw. um die Wahrscheinlichkeit einer neuen Schwangerschaft eventuell zu erhöhen, abstillen oder einfach der Natur ihren Lauf lassen und abwarten willst, kannst nur Du alleine treffen. Es gibt in jedem Fall unzählige Mütter, die in der Stillzeit schwanger wurden, weiter gestillt haben und anschließend (ohne Schaden für Mutter, neues Baby und älteres Stillkind) auch noch nach der Geburt tandemgestillt haben. Ich kann jedoch gut verstehen, dass Du deine biologische Uhr ticken hörst und gerne aktiv etwas tun möchtest, aber ein Patentrezept gibt es hier nicht. Es gibt keine bewiesenen Risiken für Mutter oder ungeborenes Kind, wenn die Mutter während der gesund verlaufenden Schwangerschaft stillt. Gebärmutterkontraktionen, die beim Stillen auftreten können, sind ein normaler Teil der Schwangerschaft. (Die Stimulation der Brustwarzen verursacht die Ausschüttung geringer Mengen des Hormons Oxytozin, das wiederum Kontraktionen der Gebärmutter und der Milchbläschen in der Brust verursacht). Auch während des Geschlechtsverkehrs, den die meisten Paare auch während der Schwangerschaft weiterhin haben, kann es zu Gebärmutterkontraktionen kommen. Selbst wenn einige stillende Mütter stärkere und häufigere Kontraktionen während der Spätschwangerschaft spüren, scheinen diese keine Gefahr für das ungeborene Baby im Verlauf einer normalen Schwangerschaft darzustellen. Eine Studie ergab, dass Stillen keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf der Schwangerschaft zu haben scheint (Moscone und Moore, 1993). Außer dem Wunsch der Mutter abzustillen, gibt es nur wenige Gründe, während einer Schwangerschaft nicht weiterzustillen. Dazu gehören: o Schmerzen in der Gebärmutter oder Blutungen; o vorangegangene Frühgeburten; o ununterbrochener Gewichtsverlust der Mutter im Verlauf der Schwangerschaft. Dies kommt jedoch nur sehr selten vor. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass eine vorangegangene Fehlgeburt ein Grund zum Abstillen sei. Ich wünsche dir wirklich von gamzem Herzen, dass es bald klappt! Ganz llliebe Grüße Biggi


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