Mitglied inaktiv
Hallo, meine Tochte ist bereits 8 Wochen alt. Sie wird voll gestillt. Das Stillen ansich klappt auch sehr gut, allerdings möchte meine Tochter tagsüber immer noch jede 1 - 1,5 Std. gestillt werden. Nachts liegen die Abstände (Gott sei dank)bei etwa 3 - 4 Std. Des öfteren schläft sie nachts auch bis zu 7 Std (super). Tags- wie nachtsüber trinkt sie dann nur jeweils an einer Brust etwa 5 - 8 Min., dann ist sie satt. Grundsätzlich bin ich zwar zufinden, allerdings stören mich mittlerweile die sehr kurzen Stillabstände am Tag. Die versuche, die Abstände durch Beschäftigung oder Nuckel zu vergrößern, scheitern kläglich, da sie wie am Spieß schreit und sich dann nur noch durch die Brust beruhigen läßt. Sind diese geringen Abstände denn "normal"? Gibt es eine Möglichkeit bzw. ein Tip, wie ich die Abstände vergrößern kann oder stellen sich größere Abstände von alleine ein? Laufe ich dann die Gefahr, daß sie dann Nachts wieder öfters gestillt werden will? Ist es vielleicht sinnvoll, daß ich das Kind für ein paar Tage vor und nach dem stillen wiegen, um festzustellen, wie viel sie am Tag insgesamt getrunken hat oder verunsichert dieses erst recht? Wieviel muß sie denn am Tag trinken, gibt es ein Richtwert? Ich bin sehr verunsichert und bin für einen Tip sehr dankbar. Linda
? Liebe Linda, jedes Kind hat sein individuelles Trinkverhalten und wenn ein Baby bereits in so jungem Alter nachts so lange schläft, dann ist es nicht ungewöhnlich, dass es tagsüber sehr häufig nach der Brust verlangt. Der Versuch die Stillabstände durch Ablenken oder Anbieten eines Schnullers usw. zu verlängern ist recht riskant und birgt immer das Risiko, dass das Kind entweder nicht mehr genügend trinkt oder (vor allem wenn ein Schnuller eingesetzt wird), dass es nicht mehr korrekt an der Brust trinkt. So schwer es manchmal auch fallen mag, Geduld ist hier eine wichtige Elterntugend, denn mit zunehmendem Alter werden die Abstände bei den meisten Kindern von alleine größer. Bei so jungen Säuglingen sind mindestens acht bis zwölf Stillzeiten innerhalb von 24 Stunden die Regel und nicht die Ausnahme. Es gibt eine Faustregel, die besagt, dass ein Baby in diesem Alter etwa ein Sechstel bis ein Fünftel seines Körpergewichtes an Milchnahrung braucht. Doch diese Regel bietet allenfalls einen Anhaltspunkt. Manche Kinder brauchen mehr und andere kommen mit weniger aus. Es ist auch keineswegs so, dass Sie nun das Gewicht Ihres Kindes durch fünf oder sechs teilen können und das Ergebniss wiederum durch eine bestimmte Zahl, die die Anzahl der Mahlzeiten sein soll. Babys trinken zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich viel und mal trinkt das Kind vielleicht nur 20 g und das nächste Mal 150 g. Um festzustellen, ob Ihr Kind gut gedeiht, müssen Sie weder das Kind vor und nach den Stillzeiten wiegen (was letztlich nur Stress bedeutet und nicht wirklich eine absolute Aussagekraft hat), noch das Kind überhaupt täglich wiegen. So lange Ihr Baby die folgenden Punkte erfüllt: • mindestens fünf bis sechs nasse Wegwerfwindeln hat (um zu sehen wie nass „nass" ist, können Sie sechs Esslöffel Wasser auf eine trockene Windel geben). Diese Regel gilt aber nur für voll gestillte Kinder, das heißt das Baby bekommt nichts außer Muttermilch (kein Wasser, Tee, Saft usw.). • in den ersten sechs Wochen täglich mindestens zwei bis vier Stuhlentleerungen (später sind seltenere Darmentleerungen normal) • eine durchschnittliche wöchentliche Gewichtszunahme von mindestens 110 g pro Woche ausgehend vom niedrigsten Gewicht (mit zunehmendem Alter verringert sich die durchschnittliche Gewichtszunahme und es kann auch gelegentlich zu einer Stagnation des Gewichts kommen), • eine gute Hautfarbe und eine feste Haut, • Wachstum in die Länge und Zunahme des Kopfumfangs • ein aufmerksames und lebhaftes Verhalten des Babys in den Wachphasen. Sind diese Punkte alle erfüllt? Dann gedeiht Ihr Baby gut und bekommt auch die Milch, die es braucht. Es ist sicher eine gute Idee, wenn Sie einmal ein Stillgruppentreffen besuchen, sich dort die Rückversicherung holen können, dass Ihr Kind gut gedeiht und Sie sich keine Sorgen um deine Milchmenge machen müssen. Der Austausch mit anderen stillenden Müttern ist immer eine gute Gelegenheit, die eigenen Unsicherheiten zu beseitigen und in der Stillgruppe ist nicht nur der Austausch möglich, mit der Stillgruppenleiterin steht Ihnen auch eine kompetente Ansprechpartnerin für deine Fragen direkt zur Verfügung. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Linda, mir geht es ähnlich. Mein Töchterchen ist knapp 12 Wochen alt, voll gestillt, schläft nachts brav von ca. 20 Uhr bis 1 Uhr und dann nach dem Stillen noch mal bis 6 oder 7 Uhr. Aber tagsüber möchte sie alle 1 bis 2 h trinken. Besonders schlimm ist es in den späten Nachmittags bzw. Abendstunden. Übrigens hatte ich in der 8./9. Woche eine Zeit, da brauchte sie mehr Milch und ich war nur noch am Stillen... Mit dem Wiegen vor nach jeder Mahlzeit würde ich vorsichtig sein. Ich habs gemacht auf Anraten des Arztes, weil meine Kleine nur langsam (aber anscheinend völlig normal) zunahm. Das Wiegen bereitet ziemlichen Streß und man sitzt beim Stillen mit dem Gefühl, hoffentlich hat sie diesmal genug getrunken. In dieser Zeit hat mir das Stillen keinen Spaß gemacht. Aber das Dümmste war, daß die Waage aus der Apotheke Abweichungen von bis zu 30g angezeigt hat. D.h. Baby 3mal drauflegen ergab 3 verschiedene Ergebnisse und am Abend wußte ich noch immer nicht recht, ob sie ausreichend getrunken hatte. Zur Trinkmenge sagte mein Arzt, 150 g pro 1 kg Körpergewicht sollten es schon sein im 2./3. Monat. D.h. bei 4 kg ca 600 g Milch.Mehr ist natürlich erst recht ok. Hast Du mal probiert, Deine Kleine nach einer kleinen Pause (z.B. wickeln) an der anderen Seite trinken zu lassen. Vielleicht wird sie dann satter. Meine Kleine hält übrigens länger durch, wenn wir unterwegs sind. Spazieren, einkaufen oder so. Dann scheint sie abgelenkt zu sein. Hast Du Dein Problem mit Deiner Hebamme besprochen? Auch nach der 8.Woche hast Du noch Anrecht auf Stillberatung, die die Krankenkasse zahlt. Viel Erfolg weiter beim Stillen und halte durch! Wir Mütter machen das bestimmt richtig, auch wenn der Rest der Welt alles besser weiß :-))) Kristin
Mitglied inaktiv
Hallo Kristin, danke für Deine Antwort. Es ist schon sehr beruhigend zu wissen, daß ich nicht die Einzige bin, die mit der beschriebene Situation umgehen muß. In meinem Bekanntenkreis sind immer alle so geschockt, wenn ich von meiner Situation erzähle. Das verunsichert schon. Aber wahrscheinlich hast Du recht, irgendwie machen wir Mütter es schon richtig. Linda
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