Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Erste Breimahlzeit ab wann?

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Erste Breimahlzeit ab wann?

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich bin hin und her gerissen, was soll ich machen? Anna ist jetzt 20 Wochen alt und wiegt 6210 g. Ich stille noch voll. Das klappt ganz gut, mal sind es 5, manchmal 6 Mahlzeiten am Tag. Die Kinderärztin sagte das ich jetzt langsam mit Gemüsebrei anfangen kann. In 4 Wochen beginnt unser Griechenland-Urlaub. Das ist ja auf jeden Fall eine Riesenumstellung für sie (Bett, Klima, Umgebung...). Ich hab Angst, dass meine Milch plötzlich nicht mehr reicht. Das ich dann dort mit Fläschennahrung anfangen muss, was ja noch eine Änderung in ihrem gewohnten Ablauf wäre. Soll ich also sicherheitshalber jetzt schon aufs Fläschchen umstellen? Und was ist dann mit dem Brei? Oder mach ich gar nichts und warte ab? Oh Hilfe! Ich dreh mich mit den Überlegungen immer im Kreis und werde immer konfuser. Kannst du mir bitte einen Rat geben? Vielen Dank Danny


Biggi Welter

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? Liebe Danny, mit 20 Wochen ist es noch sehr früh für Gemüsebrei und andere Beikost und gerade im Urlaub gibt es nichts Praktischeres als ein voll gestilltes Kind. Gar nichts machen und abwarten ist die Devise. Beikost sollte ohnehin erst eingeführt werden, wenn das Kind die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei voll ausgetragenen, gesunden Kindern meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Ein Urlaub ist mit einem gestillten Kind um ein vielfaches bequemer als mit Flasche, künstlicher Säuglingsnahrung (die vorsichtshalber auch in ausreichender Menge mitgenommen werden sollte), dem Sterilisieren von Flasche und Sauger usw. zu hantieren. Außerdem musst Du dir bei einem Stillkind keine Sorgen um die Qualität des Wassers, um einen Stromanschluss und was sonst noch alles mit der Zubereitung von künstlicher Säuglingsnahrung zusammenhängt zu machen. Ein gestilltes Kind ist auch weniger anfällig für Infektionen aller Art, was ebenfalls ein nicht zu unterschätzender Vorteil gerade im Urlaub ist. Bei Bedarf, falls dein Kind ausgerechnet im Urlaub auf die Idee kommt „jetzt will ich aber etwas zusätzliches essen" kannst Du ihm zum Beispiel etwas Obst anbieten. Bananen eignen sich bei vielen Kindern recht gut als Anfangsnahrung und sind so gut wie überall erhältlich und erfüllen auch die in den Tropen gültige Regel für Lebensmittel „peel it, boil it or forget it" (Schälen, Kochen oder Nicht Essen). Mach dir auch keine Sorgen, dass dein Milch plötzlich wegbleiben sollte. Das ist ein sooo seltenes Ereignis und warum sollte es ausgerechnet im Urlaub passieren, wenn es bis jetzt im Alltagsstress mit dem Stillen gut geklappt hat. Gute Reise und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hallo Danny, eine Freundin von mir war jetzt erst in Urlaub. Sohn 9 Monate alt. Dort wollte er plötzlich die Gläschen nicht mehr. Also hat sie nach 3 Tagen angefangen wieder voll zu stillen. Vorher ca 4 Stillmahlzeiten, 2 Breie am Tag. Hat super geklappt bei ihr. Mach dir keine Sorgen. Und geniesse, daß du im Urlaub unabhängig von Wasser, Kocher etc. bist. Schöne Ferien Ursula


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