Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

erste B(r)eikost

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: erste B(r)eikost

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Hallo Biggi, Kaan ist jetzt 5 1/2 Monate alt und wird voll gestillt. Da mein mann Allergiker ist habe ich gehört das ich ihn bis 7 monat stillen soll. Nun meine Frage: Soll ich die erste Beikost ab dem 7. oder im 7Monat geben? Da komme ich immer etwas durcheinander. Und soll ich lieber Kaufen oder selber zu bereiten? Danke im vorraus für die Info. Liebe Grüße aus dem verregneten Hamburg Özlem


Biggi Welter

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Liebe Özlem, mit etwa sechs Monaten ist es in der Regel so weit, dass sich der kindliche Speiseplan erweitert und das heißt ja nicht automatisch, dass damit das Stillen beendet ist. Das Kind wird auch ab der Einführung der Beikost weiter stillen wollen, aber es wird eben nicht mehr ausschließlich gestillt. Die Empfehlung, dass mit einem halben Jahr mit Beikost begonnen wird, deckt sich mit der Empfehlung der WHO und es stimmt nicht, was leider immer wieder verbreitet wird dass die WHO ein längeres Vollstillen empfehlen würde. Sicher ist es im Einzelfall möglich, dass ein Kind länger als sechs Monate ausschließlich gestillt wird, aber keinem Kind sollte ab etwa einem halben Jahr die Beikost vorenthalten werden, wenn es danach verlangt, auch dann nicht, wenn es mit der Muttermilch weiter "satt" wird. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Ob Selberkochen oder Gläschen ist eine Frage, die jede Mutter für sich selbst beantworten muss. Für Gläschenkost gelten so strenge Vorschriften, dass sie nach Aussage des Forschungsinstituts für Kinderernährung praktisch schadstofffrei ist. Diese Qualität ist durchs Selberkochen nur schwer zu erreichen. Vorteil von selbst zubereiteter Beikost ist, dass man sie Zutaten selbst bestimmen kann, was gerade bei allergiegefährdeten Kindern eine Rolle spielt. Und es schmeckt manchen KIndern besser. Viele Mütter lösen es auch so, dass sie zum Teil selbst kochen und bei bestimmten Gelegenheiten auf Fertignahrung zurückgreifen. LLLiebe Grüße aus dem sonnigen und heißen Bayern :-) (wobei ich sooooo gerne in Hamburg wäre!) Biggi


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