Mitglied inaktiv
nochmal ich: da mich schon ständig schwiegermütter und co nerven, wann der kleine "endlich was richtiges" zu essen kriegt (baby ist 20 wochen alt), wäre ich dankbar, wenn du mir ein buch empfehlen könntest, an das ich mich halten könnte: also was ab wann in welchen mengen. ich zögere das beifüttern lieber noch raus, da ich es mir verdammt kompliziert vorstelle (im gegensatz zur praktischen mumi). muss man da plötzlich auf kalorien, nahrungsgruppen und sonstwas achten oder muss ich da überhaupt nicht so genau vorgehen und kann dem kleinen halt zwischendurch irgendein gemüsebreichen geben? wie du siehst ich bin bei dem thema völlig orientierungslos, hätte aber gern paar argumente zur hand, bevor schwiegermami nächste woche für 14 tage (!!!!) hier zu besuch ist und ich mir anhören muss, dass es dem kleinen schadet, wenn er nicht endlich neue geschmacksrichtungen kennenlernt! danke und gute nacht!
Liebe Moni, inzwischen wird ziemlich einstimmig von allen Seiten für eine ausschließliche Milchernährung (entweder Muttermilch oder künstliche Säuglingsnahrung) während der ersten sechs Monate geraten. Der Organismus eines Babys ist in dieser Zeit noch nicht auf andere Nahrung eingestellt und die zu frühe Einführung der Beikost kann den Darm und die Nieren des Babys überlasten. Ein weiterer Punkt ist, dass eine zu frühe Einführung von anderer Nahrung das Allergierisiko erhöht. Artfremdes Eiweiß kann vor allem in den ersten Monaten die noch nicht ausgereifte Darmschleimhaut passieren und so in den Blutkreislauf gelangen. Der Körper sieht dieses Eiweiß als Fremdstoff an und kann eine allergische Reaktion auslösen. Im Gegensatz zu künstlicher Säuglingsnahrung schmeckt Muttermilch nicht immer gleich, sondern der Geschmack der Muttermilch hängt von dem ab, was die Mutter isst. So wird das Stillkind bereits von Geburt an mit einer Vielfalt an verschiedenen „Geschmacksrichtungen“ konfrontiert und es bilden sich bereits erste Vorlieben, die sich auf das zurückführen lassen, was die Mutter häufig isst. Umgekehrt gilt, dass ein Still-Baby, dessen Mutter niemals gekochte Karotten isst, in der Regel zunächst auch nicht begeistert ist, wenn es selbst gekochte Karotten essen soll, da es diesen Geschmack noch nicht über die Muttermilch kennen gelernt hat. Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist. Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Künstliche Säuglingsnahrung ist nicht zwingend notwendig, es kann so lange gestillt werden, bis das Kind so weit ist, dass es „normale" Milch bekommen kann. Viele Tipps zum Thema Beikost und einige Rezepte zum Selberkochen findest Du in dem Infoblatt „Babys erste feste Nahrung", das Du bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) bestellen kannst. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
hallo Moni, ich habe das Babykochbuch von Monika Arndt. Da findest Du jede Menge Tipps auch wenn Du länger stillst. Tschüß Sabine
Mitglied inaktiv
Liebe Moni, laß dich bloß nicht von anderen Leuten beeinflussen und gehe deinen eigenen Weg. Es wird schon der richtige für dich und deinen Sonenschein sein. Liebe Grüße Nicole und Nils
Mitglied inaktiv
Liebe Moni, inhaltliche Tipps bekommst Du von Biggi sicherlich besser, daher halte ich mich zurück. Aber ich kann Dir ein gutes Argument geben, mit dem ich auch schon einige Widerstände ausgeräumt habe: seit Millionen von Jahren werden Kinder gestillt - überall auf der Welt.Und zwar so lange wie möglich. und erst seit allenfalls 70 Jahren oder so wird versucht, den Kindern (ich sags mal brutal) künstlichen Frass oder möglichst früh Erwachsenennahrung anzubieten. Erstaunlicherweise hat die Menschheit die Millionen Jahre überlebt, obwohl es : * keine Premilch gab * keine Babynahrunsgläschen gab * und auch nicht frühestmöglich mit Bei- oder in dem Fall doch wohl eher Ersatzkost begonnen wurde. Das Argument, früher wären ja Kinder dann auch häufiger erkrankt und gestorben, räume ich aus mit: * die Kinder hatten Krankheiten * den Kindern wurde oft etwas gefüttert, das AUSSAH wie MuMi, aber keine war (Kuhmilch, Ziegenmilch, Mehlbrei), ein Wunder, dass sie da überlebt hatten. Die Ammen-Kultur, die es früher gab für Reiche, zeigt doch, welche Bedeutung MuMi früher hatte - und die Kinder gediehen besser als andere. Und wenn die Natur wollten, dass Kinder Alete kriegen, hätte sie uns Alete Zapfhähne gegeben anstatt MuMu- und liebe-spendende Brüste. Also, lass Dich nicht beirren von Leuten, die selbst keine Argumente haben und meist eher bekümmernde Stillerfahrung gemacht haben und diese anderen aufs Auge drücken wollen. Oft steckt nur Unsicherheit, eigene schlechte Erfahrung und Empfänglichkeit für die Werbeargumente der Kindernahrungsindustrie und -Lobby dahinter. in solchen Fällen, wenn meine Mutter kommt und sagt: in der Zeitung (wahlweise einem Buch, einer Illustrierten o.ä.) habe ich aber gelesen, dass....... bla bla bla... dann sag ich: und wenn da steht, dass Elvis wieder auferstanden ist, glaubst Du das auch?? papier ist geduldig, und die Argumente des Marketing geschickt... denen muss man nicht auf den Leim gehen. Je selbstbewusster man seine Ansichten vertritt, umso weniger versuchen die Leute, einem reinzuquatschen!! viele liebe Grüße von Doro
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