Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Erhoehtes stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Erhoehtes stillen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, Meine 19 Monate alte Tochter war immer eine sehr zufriedene Stillerin, seit sie ca. 14 Monate alt ist, haben wir auch ausschliesslich nachts gestillt. Seit ein paar Wochen hat sich das voellig geaendert. Sie greift mich gewissermassen waehrend des Tages an und versucht zu stillen (ich gebe auch meistens nach), waehrend der Nacht (von ca. 01.00 Uhr bis 04.00) haengt sie ausschliesslich am Busen und morgens haben wir auch nochmal ein Stuendlich wo ich sie wieder in den Schlaf stillen muss. Bisher hat mir das stillen Spass gemacht allerdings geht es momentan echt an meine Grenzen, insbesondere da sie mich ja auch nachts als Schnuller benutzt und ich deshalb leider an etwas Schlafmangel leide (noch nicht genug um abzustillen, aber immerhin). Koennen Zaehne der Grund dafuer sein, oder welchen Grund kann ich fuer dieses (hoffentlich voruebergehende) Verhalten nehmen. Ach ja, wie kann den stundenlanges Nuckeln an meinem Busen meine Brust veraendern (insbesondere langziehen, da ich wirklich oft versuche freizukommen, auch wenn sie noch saugt). DAnke Judsai


Biggi Welter

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? Liebe Judsai, es gibt auch und gerade bei älteren Stillkindern immer wieder Phasen, in denen sie ein deutlich erhöhtes Stillbedürfnis haben, oftmals verbunden mit Entwicklungsschüben. Diese Phasen können sehr kräftezehrend sein und dauern unterschiedlich lange. Andererseits: Stillen nach Bedarf ist bei einem Kind über einem Jahr nicht mehr ein so eng gefasster Begriff wie bei einem kleinen Baby und liebevoller Konsequenz lassen sich auch bei einem Kind in diesem Alter in einem gewissen Rahmen Regeln aufstellen. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, könnt ihr einen Weg zum allmählichen Abstillen finden. Du kannst als Übergangslösung mit deinem Kind vereinbaren, dass sie in bestimmten, klar erklärten und für das Kind erkennbaren Situationen nur ganz kurz trinken darf und so einen allmählichen Übergang schaffen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen oder einem Einschränken des Stillens vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will? Außerdem möchte ich dir das Buch `Wir stillen noch - über das Leben mit gestillten KleinkindernA von Norma J. Bumgarner empfehlen, das bei La Leche Liga und jeder La Leche Liga-Stillberaterin (also auch bei uns) und im Buchhandel erhältlich ist. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Nachtrag: unsere Kleine nimmt keinen Schnuller (ausser mich ;-) - und irgendwie moechte ich damit nun auch nicht mehr anfangen... Mittags schlaeft sie noch einmal, allerdings muss ich sie auch in den Schlaf stillen. Falls ich abends nicht da bin, kann sie mein Mann wunderbar ins Bett bringen. Sie schlaeft schoen auf seinem Bauch ein. Falls sie aber in der Nacht aufwacht und ich nicht da bin, ist es fast unmoeglich sie zu beruhigen.


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