Mitglied inaktiv
Guten Tag! Meine Tochter ist 9 Monate alt und wird neben Beikost noch ca 5 mal täglich gestillt. Nun hat meine Kinderärztin bei einer Untersuchung Blut genommen und den Eisenwert bestimmt. Sie meint dieser sei zu niedrig, und so sollte ich meiner Tochter einen Eisensaft geben, bzw. will sie nach 2 Wochen wieder eine Kontrolle machen. Mein Kind hat aber keinerlei Anzeichen für einen Eisenmangel, ist vergnügt, und lebendig, nicht blass und auch die Bindehaut im unteren Lid ist nicht blass sondern rötlich. Weiters meinte meine Ärztin, dass es bei Kindern die in diesem Alter noch gestillt werden, öfters zu Eisenmangel kommt. Ist das richtig? Danke für Ihre Antwort Monica
Liebe Monica, wurde nur der HB Wert aus dem Fingerblut bestimmt? Dieser Wert alleine ist nicht wirklich aussagekräftig, um eine Eisenmangel Anämie zu diagnostizieren. Laut Aussage eines Hämatologen und Kinderarztes (Mitglied des Medizinischen Beirates der LLLÖsterreich) sind bei der Mehrzahl der gestillten Kinder erniedrigte HB Werte zu finden, ohne dass wirklich eine Eisenmangelanämie vorliegt. Um diese festzustellen müssen zusätzlich der Hämaoikrit und die Erythrozyten (bzw. ein rotes Blutbild) bestimmt werden. Außerdem gehen viele Ärzte von zu hohen Werten aus und therapieren bereits bei Werten, die für ein Stillkind als normal anzusehen sind. Termingerecht geborene Kinder kommen normalerweise mit einem Eisen "vorrat" zur Welt. Bei einem reif geborenen Baby ist es sehr selten, dass tatsächlich ein Eisenmangel in den ersten Lebensmonaten auftritt, wenn es voll gestillt wird. Die Untersuchung des Eisenwertes gehört auch nicht zum Standard bei der U3 und U 4, sondern wird meist nur bei begründetem Verdacht durchgeführt. In Einzelfällen kann es zu einem Eisenmangel kommen, den der Arzt beurteilen und entsprechend behandeln sollte. Wenn die Einschätzung Ihres Kinderarztes Zweifel in Ihnen weckt, steht es Ihnen frei, eine zweite Meinung von einem anderem Arzt einzuholen. Eine finnische Studie ergab, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Bitte geben Sie das Eisenpräparat nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Stillen, da das in der Muttermilch enthaltene Laktoferrin sonst die Aufnahme behindert kann. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Herzlichen Dank für die kompetente Auskunft, ich werde sich noch einen anderen Arzt aufsuchen! Danke nochmals Monica
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