Mitglied inaktiv
Ach, hallo Biggi, wie nett, Dich "persoenlich" (Foto) auf dieser Seite zu sehen - ich war so lange nicht mehr da (ueber drei Jahre - damals waren wir noch mit unserer ersten Tochter Amanda in New York, falls du Dich erinnerst), dass ich das noch nicht kannte! Jetzt sind wir wieder in Muenchen, haben gluecklich die zweite Tochter, die am 25. Mai 2004 geboren wurde. Voll gestillt bislang, aber so langsam beschaeftige ich mich mit dem Thema erste Beikost. Janina hat sehr empfindliche Haut (trocken, leichter Ausschlag), so dass ich die Beikosteinfuehrung gerne noch ein wenig herauszoegern wollte wegen moeglicher Allergiegefaehrdung. Sie erfuellt zwar ausser selbstaendig sitzen alle Kriterien zur Beikosteinfuehrung, die ich von diesen Seiten hier kenne, aber sie wird nach wie vor mit fuenfmal Stillen pro Tag (nachts schlaeft sie durch) bestens satt und gross (97. Percentile auf der Groessenkurve, 50. Percentile auf der Gewichtskurve....). Nun sagte allerdings eine befreundete Hebamme, dass spaetestens mit Beginn des 7. Lebensmonats die Eisenspeicher beim Kind leer sind und deshalb Beikost eingefuehrt werden muss. Wie sieht das aus Deiner Sicht aus? Wird ueber die Muttermilch ueber Ende des 6. Monats hinaus nicht mehr genuegend Eisen zugefuehrt? Kann ich selbst mit Einnahme von Eisenpraeparaten bzw. mehr eisenhaltigen Lebensmitteln entgegensteuern? Oder erhoeht sich die konzentration an Eisen in der Muttermilch desbalh nicht? Danke schonmal und herzliche Gruesse aus Muenchen Sabine
Mitglied inaktiv
Liebe Sabine, klar erinnere ich mich an dich :-) und nun sind wir schon fast Nachbarn! Es ist möglich ein Kind deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren. Die Hauptsorge, die dann in Bezug auf Mangelerscheinungen erwähnt wird, ist in den meisten Fällen das Eisen. Eine finnische Studie ergab jedoch, dass bei neun Monate alten Kindern, die immer noch ausschließlich gestillt werden, ein Eisenmangel in weniger als 25 % der Fälle auftritt. Ohnehin ist der Zeitpunkt, wann ein Baby Beikost erhalten muss recht willkürlich gewählt und hat sich im Laufe der Zeit immer wieder verändert, ohne dass es einen echten Beweis für die absolute Richtigkeit des jeweiligen Zeitpunktes gibt. Muttermilch enthält zwar weniger Eisen als zum Beispiel künstliche Säuglingsnahrung oder Kuhmilch, doch die Verfügbarkeit des Eisens in der Muttermilch ist um ein Vielfaches höher als die des in der künstlichen Säuglingsnahrung enthaltene Eisen. Hier auch noch ein Auszug aus einem Artikel von Dr. Alfredo Piscane anlässlich der 15.internationalen LLL Konferenz in Washington. "Zusammenfassend ist festzustellen, dass ein gesunder vollgestillter Säugling seinen Zeitpunkt des ersten Zufütterns selbst bestimmen kann, ohne Bedenken dadurch einem Eisenmangel ausgesetzt zu werden. Selbst bei Kindern, die sich dem ersten Geburtstag nähern, hat der Autor keine Bedenken, wenn sie einen fitten Eindruck machen. Niedriger Eisengehalt im Blut des Kindes ist nur behandlungswürdig bei gleichzeitigen anderen Krankheitsanzeichen. Seiner Meinung nach sind die festgelegten Grenzwerte (auch in der Schwangerschaft) überholungsbedürftig und wenig gesichert. Tatsächlich erhöht sich die Gefahr einer Anämie bei zu früher Beikost, wenn sie nicht sehr eisenhaltig ist, da die optimale Eisenaufnahme der Muttermilch durch Beikost behindert wird. Es wird 50% des Muttermilcheisens resorbiert, aber nur 5% bei Flaschennahrung! Zuviel Eisen erhöht evtl. eine mögliche Erkrankung wie z.B. Malaria und ist gefährlicher als ein Eisenmangel. Bei sechs Monaten ausschließlich muttermilchernährten Kindern liegt die Gefahr einer Anämie bei 4%. Bei den jetzt noch gültigen Grenzwerten ändern wir das, was sich seit einer halben Millionenjahre bewährt hat. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham im letzten Sommer hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Da die Einnahme von Eisen durch die Mutter den Eisengehalt der Muttermilch NICHT erhöht, ist der Anstieg des Eisenwertes beim Kind kaum auf die Einnahme durch dich zurückzuführen. Wenn Eisen gegeben wird, dann sollte mit der Kinderärztin/arzt darüber gesprochen werden, dass das Kind direkt behandelt wird. Lass dich wirklich von deinem Kind leiten und wenn es dir zeigt, dass es etwas anderes außer Muttermilch haben will, dann geh auf dieses Anzeichen ein.. Ich hoffe, ich konnte dich beruhigen?! LLLiebe Grüße Biggi
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