Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Einnahme von Antibiothika

Frage: Einnahme von Antibiothika

Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist nun 20 Wochen und immer wieder habe ich massive Problme mit dem Stillen. Bis jetzt hab ich tapfer gekämpft, nun hatte ich bis vor 10 Tagen Ampicillin eingenommen, wg. Miclhstau und Entzündung (immer wieder kehrend). Nun hatte ich schon wieder einen Milchstau und diesmal alles wieder mit Fieber und Schmerzen. Nun war ich beim Arzt und sie hat mir ein weiteres Mittel aufgeschrieben (Vagimid), aber nun soll ich die Milch abpumpen und verwerfen und mit Flasche füttern. Das Problem: meine Tochter trinkt nicht wirklich aus der Flasche- 1) was kann ich noch tun? Die Ärztin meinte: Wenn sie Hunger hat, wird sie schon trinken. Toll, dass hat mir sehr geholfen :( Ich will doch mein Kind nicht brüllen lassen. Hab mit der Hebamme telefoniert und sie sagt aber auch, dass es nun mal nötig wäre so ein Mittel zu nehmen, damit nicht geschnitten werden muss. Aber sie meinte auch Milch besser wegschütten. Nun hab ich eine elektrische Milchpumpe aus der Apoth., 2) wieviel Miclh darf ich pro Pumpen abpumpen? Wir haben immer nur eine Seite meist gestillt. Und ich hab auch nicht mehr so viel Milch und nach all den Problemen eigentlich nicht mehr richtig Kraft zum Stillen, auch wenn es mir so schwer fällt, dass ich meiner Tochter jetzt die Flasche geben soll. Bin grad sehr gefrustet! Tut mir leid, dass es so lang geworden ist. Lg, truude


Biggi Welter

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Liebe truude, Vagimid enthält den Wirkstoff Metronidazol. Zum Metronidazol zitiere ich aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit“ Spielmann, Schaefer, 7. Auflage 2006: "Empfehlung für die Praxis: Bei Trichomoniasis sollte Metronidazol gegenüber den anderen Nitroimidazolen bevorzugt werden. Der mehrtägigen vaginalen Applikation ist eine orale Einmaldosis von 2 g vorzuziehen. Dies ist therapeutisch effektiver und verringert die Exposition für den Säugling. Wenn möglich sollte die Metronidazolapplikation abends nach der letzten Stillmahlzeit erfolgen, um durch die nächtliche Stillpause die Exposition weiter zu verringern. Dies gilt auch für eine mehrtägige intravenöse Anwendung, falls diese wirklich zwingend indiziert ist. Abstillen oder eine Stillpause mit Zufüttern von Flaschennahrung erscheint aufgrund der vorliegenden Erfahrungen nicht mehr gerechtfertigt." Bitte sprich mit der Ärztin oder hole dir eine zweite Arztmeinung ein! Ein plötzliches Abstillen erhöht das Risiko, dass die Mutter eine Brustentzündung und einen Brustabszess entwickelt. Was Du jetzt brauchst, ist absolute RUHE!!!!!! Bitte leg’ dich mit deinem Kind am besten ins Bett und laß’ alles stehen und liegen, zumindest für die nächsten zwei Tage. Du solltest wirklich NICHTS tun und die Hausarbeit liegenlassen oder Hilfe suchen. Die Übergänge zwischen Milchstau und Brustentzündung sind fließend. In beiden Fällen ist die Brust (an einer Stelle oder komplett) hart und schmerzt. Es kann rote und heiße Bezirke geben. Bei einer Brustentzündung kommen dann immer noch Fieber und eventuell auch Kopf und Gliederschmerzen, wie bei einer Grippe dazu. Um eine Brustentzündung in ihren Anfängen zu überwinden oder um zu verhüten, dass sich ein Milchstau zu einer Brustentzündung entwickelt, sollte sich die Mutter ein bis zwei Tage mit ihrem Baby ins Bett legen, um sich auszuruhen und sich zu erholen. Idealerweise sollte ihr jemand während dieser Zeit die Hausarbeit ganz abnehmen. Vor jedem Stillen sollte feuchte Wärme auf die Brust einwirken. Ist das Stillen schmerzhaft, kann zuerst an der nicht betroffenen Seite und nach dem Einsetzen des Milchspendereflexes an der kranken Brust gestillt werden, und zwar solange, bis die Brust wieder weicher wird. Die Stillmahlzeit sollte dann an der ersten Brust beendet werden. Manche Frauen empfinden auch Quarkwickel als angenehm. (Bitte darauf achten die Brustwarze und den Brustwarzenhof beim Anlegen eines Quarkwickels auszusparen) Häufiges Stillen rund um die Uhr ist nötig, damit die Milch in der erkrankten Brust am Fließen gehalten wird. Außerdem sollte beim Auftreten der oben genannten Symptome ein Arzt aufgesucht werden, da unter Umständen Medikamente erforderlich sind. Eine Brustentzündung ist KEIN Grund zum Abstillen. Eine Brustentzündung dauert normalerweise nur wenige Tage, gerade dann, wenn sie behandelt wird. Wenn Du lieber abstillen möchtest, solltest Du regelmäßig pumpen und zwar immer so viel, dass der Druck und die Schmerzen vergehen. Du kannst dann immer etwas weniger pumpen und irgendwann ganz damit aufhören. Ich hoffe, es geht dir bald besser! LLLiebe Grüße, Biggi


Mitglied inaktiv

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hallo truude, ich weiß nicht ob dir das weiterhilft. ich hatte bis vor 3 wochen auch wöchentlich milchstaus ( meist mit starken schmerzen und temperatur). insgesamt waren das bisher 7 oder 8. seit 3 wochen bin ich davon verschont geblieben, obwohl ich nichts anders gemacht habe. ich möchte dir eigentl. nur mut zusprechen nicht aufzugeben. lg kathy


Mitglied inaktiv

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Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort! Wir haben es nun mit der Flasche probiert und der Tag war wirklich hart. Sie hat erst am Nachmittag die Flasche akzeptiert und trinkt nun - Gott sei Dank- daraus. Heute Mittag hab ich aus Verzweiflung und weil ich mein Kind nicht so lang hungern lassen konnte, doch nochmal gestillt. Nun hat sie aber einen großflächigen Ausschlag am Rumpf bekommen. Ich nehme nicht an, dass das am Fencheltee liegt, den sie als erstes trank, sondern am Antibiotika :( Nach langem Hin-und Her und vielen Tränen haben wir uns dafür entschieden Abzustillen :( Meine Tochter trank immer nur eine Seite pro Stillmahlzeit. jetzt pumpe ich auch so im Wechsel ab. Die "gute" rechte Seite so 100ml (Brust ist dann noch lang nicht leer)- aber ist das ok so, wenn ich die Menge dann tageweise reduziere, oder laufe ich Gefahr, dass sich auch auf dieser Seite ein neuer Milchstau bildet? Auf der linken Seite fließt die Milch noch nicht gut und ich bekomm eine Stelle auch nicht weg (hab morgen nochmal einen Arzttermin). Trinke zusätzloch noch Salbei Tee. Was kann ich noch tun, damit das Abstillen gut verläuft und wie lang muss ich dafür einplanen. Vielen, vielen Dank. Vlg von einer truude, die nun bald leider keine Still-Mami mehr ist :(


Biggi Welter

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Liebe truude, wenn Du es nicht wirklich möchtest, dann musst Du nicht abstillen, das weißt Du, oder? Man könnte die Medikamente umstellen oder den Kinderarzt fragen, ob der Ausschlag überhaupt davon kommt. Es ist wichtig, dass Du regelmäßig abpumpst und sofort reagierst, wenn die Brust schmerzt oder sich staut. Sollte die Brust auch bei dieser langsamen Vorgehensweise zu voll werden und zu spannen beginnen, kannst Du zwischendurch gerade soviel Milch vorsichtig ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Du dich wieder wohl fühlst. Nicht mehr Milch entleeren als unbedingt notwendig, da sonst die Milchbildung weiter angeregt wird. Zusätzlich kannst Du die Brust kühlen. Die Erfahrung zeigt, dass es beim Abstillen hilfreich sein kann, wenn die Frau den Salzkonsum einschränkt. Keinesfalls einschränken solltest Du deine Trinkmenge. Du solltest dich weiterhin nach dem Durstgefühl richten. Ehe sich die Milchmenge durch eine Verringerung der Flüssigkeitszufuhr vermindern würde, bekämst Du massive Kreislaufprobleme und Kopfschmerzen. Die Empfehlung die Trinkmenge zu reduzieren gehört wirklich endgültig in die Mottenkiste der nicht ratsamen Tipps. Es gibt auch naturheilkundliche und homöopathische Mittel, um den Abstillprozess zu unterstützen, wenn Du dich hierfür interessierst, wende dich bitte an eine entsprechend ausgebildete Ärztin/Arzt oder eine Hebamme. Für das komplette Abstillen solltest Du in etwa sechs bis acht Wochen einrechnen, dieser Zeitraum ist realistisch, wenn Du Probleme mit der Brust vermeiden willst und gibt auch dem Kind Zeit, sich an die Umstellung zu gewöhnen. LLLiebe Grüße, alles alles Gute für dich und deine Familie Biggi


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