Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, mein Sohn ist jetzt 10 Wochen alt und wird voll gestillt. Dies sehr häufig, meist alle 2 Std., aber eher öfter. Er hat oft Tage, an denen er ständig saugen möchte, oft alle 0,5 Std. Hinzu kommt, daß er recht wenig schläft, auch nachts wacht er alle 1-2 Std. auf und will saugen (ich glaube, nicht immer aus Hunger :-) ). Ich gebe ihm immer die Brust, wenn er möchte und es für mich machbar ist (d.h. ich nicht gerade im Auto sitze o.ä.). Ich handele da ganz nach meinem Gefühl. Er schläft bei uns im Bett und wird viel getragen. Da er sich auch nicht weglegen läßt, bleibt uns auch nichts anderes übrig... Oft bekomme ich natürlich "tolle" Ratschläge von anderen. Wenn der Tag mal wieder sehr anstrengend war, verunsichert mich das schon mal. Er schläft z.B. nur beim Stillen ein. Mir wurde gesagt, daß Kinder sich daran gewöhnen können, und nie anders einschlafen würden. Halte ich eigentlich für Unsinn! Auch daß er so oft trinkt, wurde schon negativ bemerkt. Er würde sich daran gewöhnen, immer nur ein wenig zu trinken und somit eigentlich ständig Hunger haben. Eigentlich glaube ich das auch nicht so recht... Eine Frage zur Saugverwirrung habe ich noch: er bekommt jetzt schon öfter einen Schnuller (manchmal geht es halt nicht anders, er fordert mich wirklich rund um die Uhr). Kann eine Saugvewirrung auf einmal auftreten oder macht sich so etwas vorher bemerkbar? Er ist schon ein Kind, daß manchmal an der Brust "Theater macht" ( er will manchmal den Mund nicht aufmachen oder z.B. nur links trinken, weint beim saugen, ist unruhig). Eigentlich bin ich mir sicher, wenn ich nach meinem Gefühl handele und auf mein Kind eingehe, mache ich alles richtig. Aber es ist oft so furchtbar anstrengend (weil mir einfach der Schlaf fehlt), daß man manchmal einfach zweifelt. Vielleicht ist heute einfach einer dieser Tage Vielen Dank für Deine Antwort! Manuela + Jonas
? Liebe Manuela, manchmal wäre es schön, wenn frau all die Besserwisser, die einen (vor allem beim ersten Kind) so sehr verunsichern können, einfach verschwinden lassen oder ihnen einen Maulkorb verpassen könnte:-)). Du machst es genau so, wie es für deinen Jonas richtig und gut ist und die Zeit, Fürsorge und Liebe, die Du jetzt in dein Kind investierst, wird sich hundertmal auszahlen. Es ist bewiesen, dass Babys, die in den ersten Wochen und Monaten viel getragen werden, die nicht weinen müssen, sondern auf deren Bedürfnisse eingegangen werden, später deutlich weniger weinen und ausgeglichener sind. Es ist vollkommen normal, dass ein so kleines Baby mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden will. Es ist auch ganz wichtig, dass das Baby so oft und so lange trinken darf wie es will. Überlege dir einmal, welche Wachstumsleistung dieser kleine Mensch vollbringen muss. In etwa einem halben Jahr verdoppelt er sein Geburtsgewicht, sein Gehirn wächst nie mehr wieder so schnell wie jetzt. Wenn es dann auch noch warm ist (wie bis vor ein paar Tagen) hat auch ein Baby mehr Durst und will öfter (und vielleicht nur kurz) an die Brust. Stillen ist viel, viel mehr als nur eine Form der Ernährung. Dein Sohn bekommt beim Stillen nicht nur Nahrung für den Körper, sondern auch Nahrung für seine Sinne und seine Seele. Warum solltest Du ihm das vorenthalten? Um dir moralische Unterstützung zu holen, möchte ich dir zum einen den Besuch einer Stillgruppe und zum anderen das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears empfehlen. Wenn Du mir deinen Wohnort mit Postleitzahl angibst, suche ich dir gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, bei der Du die Termine und den Ort der Treffen erfragen kannst. Nun noch zur Saugverwirrung. Das Tückische an der Saugverwirrung ist, dass es sich nicht vorhersagen lässt, welches Kind dafür anfällig sein wird und welches nicht. Dazu kommt, dass es passieren kann, dass ein Baby längere Zeit problemlos mit dem Wechsel zwischen künstlichem Sauger und Brust klarkommen kann und plötzlich und ohne Vorwarnung dann doch nicht mehr. Letztlich musst Du auf dein Kind achten, seine Signale deuten und im Fall des Falles schnell reagieren und dir im ungünstigsten Fall die Hilfe einer Stillberaterin suchen, um dein Kind wieder an die Brust zurückzuführen. Ich wünsche dir gute Nerven und die Fähigkeit, deine Ohren „auf Durchzug" zu stellen, sobald ungewünschte und unpassende Kommentare fallen. Vergiss nicht: es ist DEIN Kind, DU bist die Expertin für dieses Kind, niemand sonst und auch wenn es immer wieder anstrengende Zeiten gibt, so kommen doch auch immer wieder ruhigere Phasen.. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank für dein nette Antwort! Tut sehr gut, das zu hören. Aber eigentlich entspricht es dem, was ich auch denke und fühle. Ich habe die Bücher von Dr. Sears bereits gelesen, haben mir auch sehr geholfen, mein Kind zu verstehen. Ein Stilgruppe besuche ich bereits (geleitet von einer Stillberaterin der AFS). Mir wurde die Auskunft von der LLL gegeben, daß es in Berlin (PLZ 10629) nur eine, und diese ist englischsprachig, Stillgruppe gibt. Der Austausch mit anderen Müttern hilft mir aber auch sehr, auch wenn immer wieder viele dabei sind, die ganz stolz erzählen, daß ihr Kind nachts bis zu 11 Std. durchschläft. Was mir eher Sorgen machen würde... Hatten wieder einmal eine sehr, sehr kurze Nacht, aber das Wissen, daß ich versuche, das Beste für mein Kind zu tun, hilft mir dabei. Liebe Grüße, Manuela
Liebe Manuela, in Berlin gibt es mehrere Beraterinnen: Susanne Holz Tel.: 030-4714492, Eleanor Emerson Tel.: 030-4040488 und Ines Hubert Tel.: 030-64398765. Lass dich nicht verunsichern von anderen, deine Nächte werden wieder länger werden :-). Ganz llliebe Grüße Biggi
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