Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Ein paar Fragen-sorry, lang (gerne auch andere)

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Ein paar Fragen-sorry, lang (gerne auch andere)

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Liebe Biggi, nächste Woche wird meine Tochter 13Monate. Sie wird noch manchmal mittags zum Einschlafen gestillt (wenn sie nicht gerade im Auto einschläft), abends zum Einschlafen und nachts diverse Male zum Weiterschlafen. Ich muss gestehen, manchmal zehrt es mittlerweile schon sehr an mir, das nächtliche stillen, zumal sie in all der Zeit noch nie durchgeschlafen hat (im landläufigen Sinne noch nie, im medizinischen, also ca 5Std am Stück auch nur ein paar Male) Aber ich bringe es einfach nicht übers Herz es ihr zu verwehren, da ich ihr auch keine Alternative anzubieten habe. Flasche und Schnuller nimmt sie nicht, nur Tragen und Kuscheln reicht ihr nicht und sie würde sicher brüllen bis der Arzt kommt. Wie gesagt, z.T. zehrt es schon, aber ich komme irgendwie klar. Was aber schlimmer ist, es belastet unsere Paarbeziehung. Mein Freund ist seit sie 5Monate alt war aus dem gemeinsamen Schlafzimmer ausgezogen. Nun soll sie deshalb, wenn wir aus dem Urlaub zurückkommen (da das dann eh schon eine Verändrung war)in ihr eigenes Zimmer umziehen. Mir fällt das soo schwer :o((( und ich habe auch etwas Angst dann nicht mehr so gut für sie sorgen zu können, da es dann noch anstrengender wird... Wie kann ich da nur irgendeine gute Lösung für uns alle finden???? Ich glaube ja kaum, dass Du oder jemand anderes uns bei diesem Problem helfen kann, oder hast Du oder sosnt jemand vielleicht doch eine Idee oder Anregeung? Des Weiteren: Sie scheint durch das nächtliche Stillen immernoch so fast gänzlich ihren Flüssigkeitsbedarf zu decken. Sie trinkt über Tag ca 50-100ml Wasser mehr nicht. Ist das ok/"normal"??? Und noch eine Frage. Sie trinkt partout keine Kuhmilch (deshalb bin ich auch noch froh zu stillen!!!), isst auch keinen Joghurt o.ä. Aber Milch ist doch so wichtig wegen Kalzium. ich kann sie ja nicht zwingen Milch zu trinken. Was ist aber, wenn wir eines Tages nicht mehr stillen??? Wie kann sie dann ihren Kalziumbedarf decken? Schon jetzt ein ganz dickes DANKESCHÖN LG mermaid


Biggi Welter

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Liebe Mermaid, eine Mutter in meiner Stillgruppe hatte genau das gleiche Problem wie Du, der Mann wollte auch unbedingt, dass das Kind auszieht. Die Mutter hatte dem zugestimmt, unter der Bedingung, dass der Vater nachts aufsteht und das Kind beruhigt oder zum Stillen bringt. Der Versuch dauerte keine halbe Nacht, denn nach dritten Aufstehen war der Papa sooo müde, dass er froh war, das Kind der Mutter geben zu können :-). Manche Mütter stellen auch einfach das Kinderbett neben das Elternbett, so ist es nicht IM Bett, aber man ist gleich dort. Wie viel Flüssigkeit ein Baby zusätzlich zur Beikost braucht, hängt davon ab, wie viel Beikost es isst, wie warm es ist, wie aktiv das Kind ist und einigem anderen mehr. Ein Kind, dass noch viel breiartige Kost isst, bekommt zudem über die Nahrung relativ viel Flüssigkeit. Biete deinem Kind zur Beikost immer Wasser an, dann hat es die Möglichkeit zu trinken, wenn es durstig ist. Wasser ist das optimale Getränk, sowohl für Kinder wie für Erwachsene, Saft ist nicht notwendig. Solange der Urin eines Babys hell, fast farblos aussieht und nicht unangenehm riecht, bekommt es in der Regel genügend Flüssigkeit. Hab Geduld, dein Baby wird das Trinken schon lernen und akzeptieren und solltest Du den Eindruck haben, dass die Trinkmenge deutlich zu gering ist und dein Kind dennoch nicht mehr trinken will, dann mach aus dem Gemüsebrei einfach Gemüsesuppe. Auch wegen der Milch brauchst Du dir keine Sorgen zu machen. Um den Milchbedarf eines über einjährigen Kindes zu decken, muss das Kind nicht zwingend Milch trinken oder Milchbrei essen. Viele Kinder mögen keine Vollmilch (auch Kinder, die nie gestillt wurden. Es muss auch keine flüssige Milch sein, Käse und Frischkäse sind ebenfalls geeignet. Wenn dein Kind Milch in jeder Form (außer Muttermilch) verweigert, dann kann es nach dem ersten Geburtstag auch milchfrei ernährt werden, ohne dass es zu Mangelerscheinungen kommt. Der Mensch ist das einzige Säugelebewesen, das nach dem Abstillen die Milch einer anderen Art weiterhin auf seinem Ernährungsplan stehen hat. Wobei dies keineswegs überall so ist, auch heute noch gibt es Kulturen, in denen keinerlei Milch nach dem Abstillen mehr verwendet wird. Es ist möglich nach dem ersten Geburtstag ein Kind milchfrei zu ernähren, wenn die übrige Ernährung entsprechend gestaltet wird. Darüber solltest Du dich jedoch falls eine milchfreie Ernährung gewünscht oder notwendig ist oder das Kind wirklich jegliche Milch und Milchprodukte ablehnt mit einer Ernährungsberaterin sprechen, da das Wissen um eine ausgewogene milchfreie Ernährung in unserer Kultur meist nicht allgemein vorhanden ist. Es gibt eine ganze Menge an kalziumreichen Nahrungsmitteln, mit denen sich der Kalziumbedarf decken lässt und nicht nur Milch ist ein Kalziumlieferant. Eine Tasse (227 g) gekochter Chinakohl ist eine alternative Möglichkeit zur Kalziumversorgung und bietet 86 % des Kalziumgehaltes einer Tasse (240 ml) Milch. Eine halbe Tasse (113 g) Sesamkörner die zu Backwaren und Pfannkuchenteig hinzugefügt oder über Salat oder Getreide gestreut werden können enthält doppelt so viel Kalzium wie eine Tasse (240 ml) Milch. Weitere Kalziumlieferanten sind Melasse, mit Kalzium angereicherter Tofu, Spinat, Broccoli, Zwiebelkraut, Winterkohl, Leber, Mandeln und Paranüsse sowie Dosensardinen und Lachs (die allerdings beide mitsamt der weichen Gräten gegessen werden und deshalb für ein Kleinkind noch nicht unbedingt so geeignet sind). LLLiebe Grüße Biggi


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Hallo, warum ist dein Freund denn aus dem Schlafzimmer ausgezogen? Mein Sohn ist 22 Monate alt und hat ebenfalls noch nie durchgeschlafen. Er stillt immernoch 3 - 5 Mal pro Nacht. Wir haben sein Bettchen einfach an unser Ehebett angebaut und eine Gitterseite weggelassen. So haben alle Platz zum Schlafen und mein Freund merkt gar nicht, wenn wir nachts stillen. Deine Tochter ist noch viel zu klein um in einem eigenen Zimmer zu schlafen und braucht sicher noch die Nähe und Geborgenheit der Eltern. LG Manu


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Danke für Deine Antwort. Mein Freund wurde leider jedes Mal wach. Er versucht es hin und wieder einmal bei uns zu schlafen, aber es schlaucht ihn einfach zu sehr. Leider! Sie brüllt auch immer gleich los sobald sie wach wird. Wenn es nach mir ginge würde ich sie auch nicht ausquatrieren. Es bricht mir schier das Herz, aber wir müssen ja eine Lösung finden mit der wir als ganze Familie gut leben können. Und bevor er unserer Tochter (wenn auch vielleicht unbewusst) grollt müssen wir es wohl so versuchen *schluchz*


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Huhu, das war bei uns auch so. Ich weiss nicht, wei gross Euer Kinderzimmer ist, aber vielleicht gibt es fuer Dich eine Moeglichkeit, an das Babybett ein anderes Bett dort anzustellen (Gitter auf einer Seite raus, dann hast Du im Kinderzimmer eine Art Familienbett. Kannst Du Dir vorstellen was ich meine? SO ists inzwischen bei uns. Ich schlafe zwar staendig dort (mein MAnn ist im Moment nicht bei uns), aber wenn er hier waere und ich im Schlafzimmer schliefe, wuerde ich einfach beim ersten Wachwerden, oder wenns zu arg schlaucht, dort liegenbleiben. Dann hat jeder was von mir ;) Vielleicht waere das fuer Euch eine Loesung? Lieben Gruss, Karina


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Hallo, unser Baby hat bis vor kurzem auch bei uns allerdings in seinem eigenen Bett geschlafen. Zum Schluß haben wir uns allerdings ständig gegenseitig geweckt. Er schläft jetzt seit zwei Wochen in seinem Zimmer und es klappt prima. Ein Versuch ist es doch Wert nach Eurem Urlaub. Unser Kleiner schläft bei uns ein und ich trage ihn dann rüber. Da schläft er oft die ganze Nacht durch. Wenn was ist bin ich natürlich sofort zur Stelle. Er ist jetzt 10 Monate alt. Ich stille noch zum Einschlafen, bei Bedarf in der Nacht und morgens. Hätte das nicht so gut geklappt wäre er natürlich wieder in unser Zimmer gekommen. Viele Grüße


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Hallo! Ich habe auch so einen kleinen Still-Fan zuhause... Unsere Tochter ist schon 22 Monate alt und hat noch NIE durchgeschlafen. 3 Stunden am Stück sind eine Seltenheit. Nachts wird sie alle 1-3 Stunden wach, wird gestillt, schläft weiter. Bei uns im Ehebett. Oft nuckelt sie aber auch länger...wenn ich dann nach einer Stunde wach werde, hat sie sich immer noch nicht abgedockt. Schnuller hat sie keinen. Zum Glück kann mein Mann trotzdem sehr gut schlafen. Er wird überhaupt nicht wach. Obwohl unsere Maus auch gleich losweint, sobald sie wach wird! Deine Kleine auszuquartieren...das wird bestimmt schlimm werden. Aber versuchen würde ich es schon 'mal. Wer weiß... Aber ob sie dann durchschläft...das bezweifle ich trotzdem. Und wenn Du dann ständig aufstehen mußt...das hältst Du nicht lange durch. Ich fand Biggi's Antwort ganz gut. Daß der Papa sich um das Kind kümmern soll :-)) Und wenn sich Dein Freund ein eigenes Bett neben euer Ehebett stellt? Könnte er dann besser schlafen? Ihr könntet so trotzdem in einem Raum schlafen. Vielleicht ist es auch nur "Kopfsache" bei ihm? Wenn er merkt, wie wichtig es Dir ist, daß euere Kleine bei Dir schläft...vielleicht kann er sich ja Mühe geben, das nächtliche Weinen nicht mehr zu hören?? Ich weiß, daß das geht. Es war bei uns früher immer so, daß mein Mann teilweise sehr früh aufstehen mußte. Da hatten wir noch kein Kind. Der Wecker ging um 5 Uhr oder noch früher. Ich konnte bis 7 Uhr schlafen. Mein Mann hat SEINEN Wecker NIE gehört. Stets wurde ich wach, mußte ihn wecken. Er drückte auf die "Schlummer-Taste"...10 Minuten später das gleiche Spiel. ...ich war gerädert :-) Bis ich ihm dann gesagt habe, daß ich seinen Wecker ab sofort NICHT mehr hören werde. Er sei selber dafür verantwortlich. Den Tag darauf verschlief er...ich hörte den Wecker wirklich nicht!!! Hatte es mir abends ganz fest vorgenommen. Und ab dem Zeitpunkt, hat er seinen Wecker täglich gehört. Ich schlief. Wie gesagt...vielleicht steigert sich Dein Freund auch in etwas hinein. Er soll doch nochmal einen Versuch mit euch Mädels starten! LG Sandra


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