Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Durchfall, Reizdarm - trotzdem weiter Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Durchfall, Reizdarm - trotzdem weiter Stillen

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich habe mir schon oft aus ihrem Forum hier Hilfe zusammengesucht, nun frage ich das erste Mal selbst, weil ich keine Antwort gefunden habe. Meine Tochter ist 7 Monate alt, wir stillen fast voll, denn Gemüse mag sie gar nicht, Obst geb ich nicht jeden Tag, abends bekommt sie Milupa Getreidebrei 7 Korn mit Mumi angemischt, davon isst sie etwa 100ml Mumi + die Getreideflocken. Wir lieben beide unsere Stillzeiten und sind glücklich damit. Sie hat noch nie durchgeschlafen, wir stillen/nuckeln etwa 4x pro Nacht. Ich hatte schon vor der Schwangerschaft bei Stress Reizdarm, der sich mit Durchfall gemeldet hat. Seit einigen Wochen habe ich immer früh wässrigen Durchfall, am Tage ist es besser. Vor einer Woche war ich bei meinem Hausarzt, er hat mir Yomogi Kapseln empfohlen, die habe ich auch fast aufgebraucht, hab 3x1 tgl genommen. Heute war ich wieder bei ihm, weil es nicht besser wurde. Nun hat er mir Mutaflor & Paidoflor empfohlen, von dem Paidoflor hat er mir zwei Packungen mitgegeben. Das Mutaflor muss ich noch kaufen. Blut oder Stuhl hat er noch nicht untersuchen lassen. Nun meinte er, wenn das auch keine Besserung bringt, müssen wir abstillen und ich bekomme Antibiotika. Das war ein riesiger Schock für mich, ich habe auch gesagt, dass das nicht geht, weil Lara keine Flasche nimmt. Er blieb aber dabei. Nun bin ich sehr verunsichert, meine Hebamme habe ich noch nicht erreicht. Achja, ich habe in den vergangenen 2 Wochen insgesamt etwa 4 kg abgenommen, (bin jetzt bei 61kg bei 180cm). Haben Sie einen Tipp für mich? Ich bin fest entschlossen, nicht abzustillen, weil wir es beide geniessen und ich möchte Lara die Entscheidung überlassen, wann sie nicht mehr stillen möchte. Vielen Dank im Voraus für ihre Bemühungen! Liebe Grüße, Nicole


Biggi Welter

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Liebe Nicole, keine Bange! Es gibt nur sehr wenige Erkrankungen, die Auswirkungen auf das Stillen haben und es auch nur ganz selten Situationen, in denen es keine Möglichkeit der Behandlung gibt, die mit dem Stillen zu vereinbaren ist. Leider ist es jedoch immer wieder so, dass sich Ärzte in dieser Hinsicht nicht unbedingt so gut auskennen und dann rasch (und überflüssigerweise) zum Abstillen raten, ohne sich bewusst zu sein, dass das Risiko des Abstillens bzw. Nicht Stillens, die Risiken einer Behandlung während der Stillzeit bei weitem übersteigen. Ehe Sie sich und Ihrem Kind nun zusätzlichen und möglicherweise überflüssigen Stress antun und abstillen, sollte unbedingt abgeklärt werden, ob das überhaupt notwendig ist. Das geht am besten mittels einer Anfrage durch die behandelnden Ärzte bei der Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: o3o 30308111). Die Beratungsstelle für Embryonaltoxikologie in Berlin bietet einen kostenlosen (es fallen nur die Telefongebühren oder Emailkosten an) Informationsdienst für Ärzte und Apotheker an und verfügt immer über die neuesten Daten. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Vielen Vielen Dank, ich bin viel beruhigter jetzt. Ich habe ihre Antwort ausgedruckt und meinem Arzt gegeben. Er war dankbar dafür. Inzwischen geht es mir auch schon etwas besser. Vielen Dank für ihre Hilfe! Fröhliche Weihnachte, Nicole


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