Mitglied inaktiv
Nun bin ich auch wieder da, diesmal mit meinem Sohn Matthias! Ich hatte mich richtig auf die neue Stillzeit gefreut, aber diesmal ist alles viel schwieriger. Marlene hatte ich gut 6 Monate voll und dann teilweise weiter bis 18 Monate gestillt. Und das ohne nennenswerte Probleme, wir haben beide soooo gerne gestillt. Sie war (und ist) allerdings ein sehr liebes, problemloses Mädchen. Tja, und nun ist Matthias da! Er hatte von Anfang an eigentlich ständig HUNGER, nimmer zu wie verrückt, und ich hab das Gefühl, er saugt mich aus. Geburtsgewicht: 3.600g, gestern mit genau 6 Wochen 6.010g. Momentan will er tagsüber mindestens alle 2 Stunden stillen, manchmal noch öfter. Nachts hält er einmal 4 Stunden durch, dann kommt er wieder nach 3 oder 2 Stunden, gegen Morgen noch öfter. Gut, die Hitze zur Zeit erleichtert das sicher nicht. Ich verstehe ja, dass er da Durst hat. Aber der Sommer dauert ja noch eine Weile, und ich weiß nicht, ob ich das durchhalte. Ich muss mich ja auch noch um Marlene kümmern, und sie kommt momentan definitiv zu kurz, da ich tagsüber irgendwie STÄNDIG am Stillen bin. Ich hab mich schon bei dem Gedanken ertappt, ob es mit Fläschchen nicht einfacher wäre. Ich will das überhaupt nicht, aber momentan bin ich einfach nur fertig. Vielleicht hat jemand Tipps oder auch nur ein bisschen Trost für mich ...? Anja mit Marlene (*10.06.00) und Matthias (*05.05.03)
? Liebe Anja, weißt Du was ganz wichtig ist, wenn das zweite Baby da ist: NIEMALS die Kinder miteinander vergleichen. Es hat nicht nur keinen Sinn, es macht nur unnütz ungute Gefühle, wenn wir unsere Kinder miteinander vergleichen. So und nun zu deinen Sorgen. Matthias verhält sich wie ein kleines Baby und er braucht dich. Dass er das zweite Kind ist, das weiß er nicht und deshalb „nimmt er auch keine Rücksicht". Doch es gibt Wege, die dir das Leben mit zwei Kindern leichter machen. Hast Du ein Tragetuch? Spätestens ab dem zweiten Kind, ist ein Tragetuch ein unverzichtbarer Bestandteil der Babyausstattung. Du kannst dein Kind sogar im Tuch stillen und hast mindestens eine Hand für das Größere frei. Und hier noch einige Tipps, den Alltag einfacher zu machen: • nimm ALLE Hilfe an, die Du bekommen kannst. Möglicherweise kann dir auch deine Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, deinen Bügelkorb leerbügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für deine Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Du in die Sauna gehst oder sonst etwas für dich tust ... • Vielleicht findest einen verantwortungsbewussten Teenager, der gegen geringes Entgelt bereit ist, mit deinen Kinder zu spielen oder spazieren zu gehen. In dieser Zeit solltest Du dann aber wirklich entweder schlafen (bzw. ruhen) oder DIR etwas Gutes tun. • Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Nicht alles muss gebügelt werden. Wenn Handtücher nach dem Baden und Duschen wieder aufgehängt werden, statt auf dem Fußboden zu landen, können sie mehrmals benutzt werden, das spart Wäsche. Es ist nicht wesentlich mehr Arbeit die doppelte Menge Spaghettisoße zu kochen, aber Du hast dann eine fast fertige Mahlzeit für die Tiefkühltruhe. Es schadet nicht der Gesundheit der Familie, wenn Du die Fenster erst wieder im nächsten Jahr putzt. Du wirst sicher einiges finden, was im Haushalt nicht so perfekt gemacht werden muss. • Achte darauf, dass Du genügend isst und trinkst. Du musst keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparst Du dir auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese „gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken und auch zu einem ruhigen Gespräch und Nähe mit deinem Mann. Damit sich dein älteres Kind nicht zurückgesetzt fühlt, hier ein paar Tipps: • dem älteren Kind eine Babypuppe schenken, (oder sie ihr von dem Baby schenken lassen), die es ebenfalls versorgen und stillen kann. Außerdem kann das ältere Kind in die Versorgung des Babys miteinbezogen werden (es kann die Windeln reichen, den Po eincremen ...). Entscheidend ist, dass sie sich wichtig fühlt und weniger zurückgesetzt durch das Baby. • dem älteren Kind erlauben wieder klein zu sein, eben auch ein Baby, und es, wenn das Baby schläft, ein bisschen herumtragen, mit ihm ausgiebig kuscheln usw. Der oft geäußerte Spruch „Du bist jetzt schon so groß" führt bei manchen Kindern gerade zum Gegenteil dessen, was man erreichen wollte, denn „groß sein" bedeutet nach Auffassung des Kindes, dass es jetzt nicht mehr so wichtig ist. (Ich weiß, dass dies objektiv nicht so ist, aber das Kind kann es so empfinden). Wenn das Kind es mag und die Mutter kein Problem damit hat, spricht nichts dagegen, dass das größere Kind auch wieder einmal versucht an der Brust zu trinken. • ein Tragetuch verwenden. Mit dem Baby im Tuch, ist mindestens eine Hand frei für das ältere Kind (bei einem korrekt gebundenen Tuch). So kann die Mutter sich mit dem älteren Kind beschäftigen und gleichzeitig auf das Bedürfnis des Babys nach Nähe und Körperkontakt eingehen. Das Baby ist mit dabei, schläft wahrscheinlich sogar recht gut und es wird Freiraum für das Große gewonnen. Viele Mütter machen die Stillzeit mit dem Baby zu einer gemütlichen Kuschel- und Lesestunde für das größere Kind. Mit etwas Übung kann das Baby beim Stillen mit einem Arm gehalten werden und in den anderen Arm kann sich das größere Kind mit einem Bilderbuch o.ä. kuscheln. Das ältere Kind kann das Buch so halten, dass die Mutter darin lesen kann oder mit ihm die Bilder anschauen und außerdem bekommt es die wichtige Aufgabe, die Seiten umzublättern. Eine andere Möglichkeit die Stillzeiten für das große Kind zu etwas besonderem zu machen ist eine „Stillkiste". In dieser Kiste sind besondere Dinge (z.B. ganz spezielle Stifte und glänzende Papierbögen, bunte Perlen, die zu Ketten aufgereiht werden können, ein Spielzeugauto - je nachdem, was für das Kind besonders attraktiv sein kann), die nur zu den Stillzeiten benutzt werden dürfen Als mehrfache Mutter weiß ich aus eigener Erfahrung wie anstrengend diese Zeit sein kann, aber ich weiß auch, dass es vorbeigeht und wieder einfachere Zeiten kommen und abstillen macht es nicht einfacher. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Anja, also, das hoert sich doch alles ueberaus normal an... Ob es wissenschaftlich erwiesen ist, weiss ich nicht, aber ich habe nun schon oefter von Mehrfachmuettern ganz Aehnliches gehoert - demnach sind Jungen oft hungriger bzw. haben kuerzere Stillrhythmen als Maedchen. Mein Sohn, jetzt 6 Monate, war mit 6 Wochen genauso wie Deiner. Hat auch rasant zugenommen und wollte staendig ran. Aber das aendert sich. Halte durch, bei uns sah es nach 8 Wochen schon viel besser aus, der Kleine schlief durch und so war auch der 2h-Rhythmus tagsueber leichter zu bewaeltigen. Jetzt sind wir bei 2,5-3h. Ich moechte es nicht missen und finde demgegenueber die ganze Sterilisiererei und Flaeschchenzubereitung, zu der ich wg. Berufstaetigkeit gezwungen bin (er bekommt vormittags waehrend meiner Abwesenheit 1 Flasche) hoechst laestig, zeitraubend und unpraktisch. Dein Matthias ist ja noch sehr klein. Gib' Euch ein bisschen Zeit, das wird schon. Du selbst wirst auch bald wieder mehr Kraft haben und mit den Anforderungen wachsen. Viel Glueck, Nerven, Unterstuetzung, und eine schoene Stillzeit. Sibylle
Die letzten 10 Beiträge
- Brust läuft aus nach Stillen
- Farbstoff bei Darmspiegelung und Stillen
- 25 Monate stillt wieder fast so oft wie ein Baby
- Brust mit Stillhütchen praller?
- Kürzer Abpumpen
- Milchmangel oder Saugverwirrung
- Ausbleibende Gewichtszunahme bzw. Abnahme
- Seitenwechsel beim Stillen
- Probleme mit der Milchproduktion und dem Gewicht
- Baby 16 Monate stillt hauptsächlich