Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

die Hilfe vom ersten Tag

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Frage: die Hilfe vom ersten Tag

Mitglied inaktiv

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Hallo liebe Biggi, ich möchte mich nochmal herzlich bedanken... ich war die hilfesuchende Mutti, die den ersten Tag zu Hause einen regelrechten Alptraum in Punkto Schreien und zu wenig Milch hinter sich hat und bei der Frage/Bitte so viele (auch hier lieben Dank) geantwortet haben. Mein kleiner Tim ist nun fast einen Monat (16.10. geboren) und hat schön kräftig zugenommen 4990 Gramm und 59 cm groß und mit dem Stillen klappt es auf weniges auch schon recht toll. Meine Hebamme ist auch ein Schatz und hat tüchtig mit uns gearbeitet. Nun hätte ich doch noch eine Frage: Wie kann ich meinen Schatz begreiflich machen, daß die liebe Nacht zum Schlafen und nicht zum Schreien da ist. Leider habe ich in meinem Alter schon sehr an einem kaputten Rücken zu leiden und kann mein Schatz nicht die ganze Nacht herumtragender Weise durchschuckern. Gibt es da einen Trick dem man im Liegen auch anwenden kann??? und wie man ihm auf eine nun leicht erzieherischen Weise klar macht... daß auch alle 4 Stunden es etwas zu trinken gibt. Bis jetzt haben wir das noch nach Bedarf und mit Abpumpen geregelt. Aber mir fehlt der Schlaf und sehe auch nicht gerade sehr berauschend aus. Vielen lieben Dank für alle Antworten die kommen .... Tim & Jana


Biggi Welter

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? Liebe Jana, schön, dass es bei euch jetzt mit dem Stillen gut klappt und Du offensichtlich sehr viel sicherer und gelassener geworden bist, als in den allerersten Tagen. Dein Baby ist noch zu klein, um den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu kennen, das wird noch ein paar Wochen dauern, ehe er das versteht. Du kannst ihn dabei unterstützen, indem Du nachts zum Stillen kein Licht an machst (oder nur ein kleines Nachtlicht oder das Licht im Flur brennen lässt, das dann bis in euer Schlafzimmer leuchtet), nur leise und wenig mit ihm sprichst in der Nacht und nach Möglichkeit auch nicht wickelst. Wo schläft denn dein Tim? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben deinem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Und bitte: Vergiss alles, was Du jemals über den Vier-Stunden-Rhythmus gehört hast. Dieser Rhythmus ist nicht babygerecht und führt im schlimmsten Fall dazu, dass deine Milch zurückgeht und Tim nicht mehr gedeiht. Der vielbeschworene Vier-Stunden-Rhythmus ist keineswegs natürlich oder dem Bedarf eines Babys angepasst. Er stammt aus einer Zeit, in der es noch keine adaptierte Säuglingsnahrung gab. Die in dieser Zeit übliche Flaschennahrung konnte zu einer Überfütterung führen und durfte deshalb nicht wie bei der Brusternährung üblich und notwendig nach Bedarf gegeben werden. Nachdem die Flasche ihren Siegeszug angetreten hatte, wurde dieser Rhythmus dann auch auf das Stillen übertragen und so hält sich heute hartnäckig immer noch der Mythos des Vier-Stunden-Rhythmus Alle Stillexperten sind sich inzwischen einig, dass Stillen nach Bedarf für das Kind am besten ist. So wird sichergestellt, dass das Kind die Nahrung, die es braucht, immer dann bekommt wann es sie braucht. Eine Ausnahme stellen schlecht zunehmende Kinder oder kranke Kinder dar, da kann es sein, dass die Mutter regulierend eingreifen muss und das Baby eventuell zum Stillen wecken muss. Im Durchschnitt will ein kleines Baby wie Tim zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Ich weiß, die ersten Wochen und Monate mit einem Baby (vor allem mit dem ersten) können sehr anstrengend sein, doch diese Zeit dauert nicht ewig und es lohnt sich, auf die Bedürfnisse des Babys einzugehen. LLLiebe Grüße Biggi


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