Mitglied inaktiv
Mein Sohn ist seit 3 Wochen krank ( 1 Woche Zahnfieber, 2 Nächte im Krankenhaus wegen Pseudokrupp und dort hat er sich einem Brechdurchfallvirus eingefangen). Er ist schon immer ein Wenigschläfer, aber seit geraumer Zeit schläft er die erste Hälfte bis ca. 1.00 Uhr durch und dann wird er bis Morgens so 1-2 mal wach wenn es eine Supernacht ist. Bei einer weniger gute Nacht wird er alle 2 Stunden wach, aber an diesen Rhytmus habe ich mich gewöhnt. Seit dem er krank ist, trinkt er von 1.00-5.00 Uhr und döst vielleicht mal für 10 Minuten ein. So Phasen hatte er auch schon immer mal, diesmal ist es aber besonders heftig. Seit 10 tagen ißt er nichts mehr, nur mal ein bißchen Apfel oder Banane. Ich bin so Energielos, das ich am liebsten auf der Stelle und sofort aufhören will mit dem stillen.....aber dann will ich doch irgendwie durchhalten, in der Hoffnung, das sich die Stillbeziehung wieder entspannt. Am liebsten würde ich das Einschlafstillen beibehalten und den Rest "loswerden", ist das denn möglich, kann er das unterscheiden?Wie krieg ich denn wieder die Kurve? Danke schon mal Biggi!
Liebe Raymond, dein Baby hat in der letzten Zeit so viel durch gemacht und deine Muttermilch ist nun das BESTE, was dein Kind bekommen kann. Hab noch ein wenig Geduld mit dir und deinem Kind und versuche dir den Alltag so einfach wie möglich zu machen, damit Du genügend Ruhe für dich bekommst. Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Als stillende Mutter hast Du den ungeheuren Vorteil, dass Du dein Kind durch diese für alle anstrengende Zeit begleiten kannst, ohne dass Du richtig wach werden und aufstehen musst. Genieße dieses Privileg, dich einfach nur umdrehen zu müssen, so dass dein Kind an deine Brust kann und dann, wenn schon nicht sofort weiterschlafen zu können, so doch zumindest ruhen kannst. Du machst nichts falsch, wenn Du dein Baby dann stillst, denn Stillen ist ja nicht nur Ernährung, sondern gibt deinem Kind auch Nähe, Geborgenheit und Sicherheit. Ich habe meine Zweifel, ob dir das Abstillen wirklich eine Erleichterung bringen würde, denn sehen wir es doch einmal realistisch: Selbst wenn dein Sohn die Flasche bekommt, bedeutet das nicht, dass er automatisch mehr schläft, am Tag weniger anhänglich an DICH sein wird und Du wirklich entlastet wirst. Es ist auch die Frage, ob es wirklich so sein wird, dass häufig jemand anderes da sein wird, der deinen Sohn übernimmt und ihm die Flasche geben wird, denn in der Realität ist es doch so, dass dann vielleicht ein paar Mal eine Großmutter, eine Freundin oder der Partner einspringt, aber dann bleibt doch wieder alles an dir hängen und dann bist Du diejenige, die Flaschen zubereiten und reinigen muss, die nachts aufstehen muss usw. Ehe Du nun wirklich wohl auch gegen deine innere Überzeugung abstillst, versuche doch einmal einen anderen Weg: Gönne dir selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lass den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Mach den Tragetest. Bügele etwas und trage es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügelst Du es nicht und trägst es für zehn Minuten. Dann vergleichst Du: ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Du kannst dann eine Hälfte einfrieren und hast damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Versuche dir am Tag Freiraum für dich zu schaffen. Vielleicht kann dir dein Mann, deine (Schwieger)Mutter, eine Freundin oder ein verantwortungsbewusster Teenager dein/e Kind/er für eine Stunde oder so abnehmen, mit ihm spazieren gehen oder spielen und diese Zeit nutzt du für DICH. Selbst wenn Du nur in Ruhe in der Badewanne liegt, einmal um den Block joggst oder dich mit einer Zeitung und einer Tasse Tee in einen anderen Raum begibst, so ist das ein Weg aufzutanken und wieder neue Kraft zu schöpfen für den anstrengendsten Beruf der Welt: Mutter. Kurz: beschränke viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Du auf diese Weise mehr Zeit für dich bekommst. Diese "gewonnene" Zeit kannst Du dann dazu nutzen, dich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Suche dir wirklich Hilfe und Unterstützung. LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Vielen Dank für Deine wohltuende Antwort. Heute Nacht war er wieder ab 1.00 Uhr wach bis zum aufstehen um 6.00 Uhr. Er krabbelt dann munter und gesättigt aus dem Bett und ich krieche hinterher....Mein Sohn schläft seit seinem ersten Atemzug bei uns im Bett. Haushalt ist sowieso egal und kochen tut mein Mann sehr viel, das ist schon okay. Klar, hege ich im geheimen die Hoffnung/den Irrtum, das das abstillen ruhigere Nächte bringt. Ich wollte nie so denken und verstrickte mich immer in Diskussionen mit anderen Müttern, aber jetzt bin ich auch fast so weit im denken. Es kann ein Trugschluß sein, aber es kann auch ruhiger werden....Ich warte jetzt mal ab, wenn er wieder fit ist, wie er wieder drauf ist und ob ich meinem gesteckten Ziel "selbstabstillen" wieder näher komme, oder ob die Kraft nicht mehr ausreicht. 18 Monate ist auch schon was, oder ? (fishing for compliments, ich weiß)
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