Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Darmspiegelung

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Darmspiegelung

Katinka110

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Guten Tag! Mein Sohn ist 5 1/2 Wochen alt und wird voll gestillt. Nun muss ich diese Woche eine Damspiegelung durch führen lassen. Zum abführen soll ich Moviprep einnehmen. Zur Sedierung wird Propofol verwendet. Soll ich wärend des Abführend und nach der Narkose ein Milchpräparat füttern? Er nimmt die Flasche bis jetzt nicht und ich habe Angst dass er dann in der Zeit nichts bekommt. Vielen Dank für ihre Hilfe! Kathrin


Biggi Welter

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Liebe Kathrin, ich kann und darf keine medizinischen Ratschläge geben, ich bin kein Arzt. Die Ärzte können das in der Fachliteratur (dazu gehört NICHT die Rote Liste) nachlesen oder sie fragen bei Unklarheiten im Institut für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin nach, das unter der Telefonnr. 030 450-525700 erreichbar ist, per mail unter mail@embryotox.de, oder online unter www.embryotox.de bzw. http://www.bbges.de/content/index024a.html. Aber ich kann dir hier wiedergeben, was die Embryotox zu dem Wirkstoff Propofol an sich schreibt im Zusammenhang mit der Stillzeit: "Stillzeit Pharmakokinetik: HWZ: 34-64 min; Proteinbindung: 99%; molare Masse: 178; relative Dosis: 1%; M/P-Quotient: 1. Klinik: Bisher wurden keine Symptome bei gestillten Kindern nach mütterlicher Narkose mit Propofol berichtet. In der Regel handelt es sich auch nur um eine kurzzeitige Exposition der Mutter im Rahmen eines operativen Eingriffs. Empfehlung: Wenn die Mutter nach einer Narkose oder einem Kurzeingriff mit Propofol wieder in der Lage ist, ihr Kind alleine anzulegen, darf sie stillen. Auch nach einer Kaiserschnittentbindung mit einer Vollnarkose mit Propofol darf die Mutter ihr Kind sofort anlegen, wenn sie dazu selbst in der Lage ist. Die pharmakokinetischen Daten von Propofol und die klinische Erfahrung begründen keine zusätzliche Stillpause. Eine eventuelle Verminderung der Milchmenge nach einem operativen Eingriff ist wahrscheinlich eher auf die Flüssigkeitsrestriktion prä- und intraoperativ zurückzuführen und keine direkte Nebenwirkung des Medikaments.“ Wenn für eine Darmspiegelung o.ä. eine Entleerung des Darmes notwendig ist, dann kann das auch in der Stillzeit gemacht werden. Ich schreib dir auch mal, was die Embryotox zu dem Natriumpicosulfat schreibt, das als Wirkstoff enthalten ist: "Natriumpicosulfat ist wie Bisacodyl ein Triarylmethan-Derivat, das lokal wirksam ist und stimulierend auf die Dickdarmperistaltik wirkt. Durch den schnelleren Transport wird dem Darminhalt weniger Wasser entzogen und der Stuhl wird weicher. Es ist nicht bekannt, ob Natriumpicosulfat plazentagängig ist. Da es jedoch nur gering enteral resorbiert wird, ist ein nennenswerter Übergang zum Feten nicht wahrscheinlich. Indikation: Zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation. Pharmakokinetik: molare Masse: 499; orale Bioverfügbarkeit: gering. Klinik: Bisherige Erfahrungen sprechen gegen ein relevantes Risiko für den gestillten Säugling. Empfehlung: Bei einer kurzfristigen Therapie mit Natriumpicosulfat kann ohne Einschränkungen gestillt werden." Das Magnesiumcitrat ist das Magnesium-Salz der Zitronensäure, und kann (wie alle Magnesiumverbindungen) leicht abführend wirken. LLLiebe Grüße Biggi


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