Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Danke für deine Ausführungen und noch eine Frage...

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Liebe Biggi! Ich fragte dich kürzlich zum abstillen und bekam eine lange Ausführung von dir dazu. Vielen Dank!!! Du hast mich zumindest davon überzeugt, daß mein Kind bis zum 6. Monat nur Milch bekommen sollte!!! Ich will vorallem nicht mehr so abhängig sein vom Stillen und dachte deshalb an frühes Einführen der Beikost. Nun finde ich die Idee auf Milchnahrung erstmal umzustellen eigentlich super - die kann bei Bedarf ja auch mal jemand anders geben. Weil mein Sohn eigentlich sehr gut an der Brust trinkt, ich nur bei der Abendmalzeit zunehmend Probleme hatte, habe ich nun abends angefangen die Flasche zu geben. Er nahm die Milch sofort, trank viel ruhiger und ohne sich ständig abzulenken und zu weinen die Flasche leer und alles ist super. Eigenlich ist mir vorallem die Abendmalzeit und die mittags wichtig umzustellen, die restlichen Malzeiten stille ich gerne weiter. Nun frage ich mich aber, ob es kein Problem ist, diese "Mischmalzeiten" (mal Flaschenmilch und mal Muttermilch) anzubieten. Also ob es für das Kind gut ist oder ob man relativ schnell auf eine Sorte umsteigen sollte. Und weiterhin frage ich mich, ob das für meinen Körper bzw. die Milchproduktion gut ist, wenn ich abends nicht stille und der Abstand bis zum Morgen oder in der Nacht dann relativ lang ist. Tagsüber aber wiederum viel Milch da sein sollte. Gewöhnt sich meine Milchproduktion daran zu bestimmten Zeiten (also dann ja evtl. einmal nachts, morgens und nach der Umstellung der Mittagsmilch nochmal nachmittags) noch ausreichend Milch zu produzieren? Und wie lange sollte man warten bis ich nach der Umstellung auf die Abendflasche (heute zweiter Tag) mit der Umstellung der Mittagsmalzeit beginne?? Weiterhin hattest du geschrieben den Abendbrei soll man auf keinen Fall in der Flasche geben - wegen Kohlenhydratverdauung. Das leuchtet mir ein, aber es gibt doch auch Abendmilchbreie (also das frage ich jetzt für später) die aus Milch und Babyflocken ect. bestehen - diese kann man doch abends noch mit der Flasche geben oder sollte man abends dann direkt einen Brei zum Löffeln einführen??? Ich denke, daß das abendliche Saugen doch für das Kind noch eine Zeit lang ganz schön ist und gerade abends nach einem langen Tag sicher leichter als zu Brei zu Löffeln oder??? Also ich würde dann lieber so einen Milchbrei kochen und denn mit der Flasche geben oder ist das Quatsch und man sollte lieber "Löffelbrei" geben??? Vielen Dank für die Antwort im voraus...


Biggi Welter

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Liebe Monimail, es gibt Babys, die über Wochen und Monate hinweg mit einer Kombination von Stillen und Flasche ernährt werden. Teilweises Stillen ist prinzipiell immer möglich. Wie lange dein Sohn allerdings noch weiterhin bereit sein wird, an deiner Brust zu trinken, kann niemand vorhersagen, denn jedes Baby reagiert da ganz anders. Leider passiert es oft, dass Babys sich zur Flasche hin abstillen. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich nämlich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Wieviel künstliche Säuglingsnahrung du gibst und zu welchen Zeiten, musst Du selbst entscheiden und natürlich auch deinen Sohn dabei beobachten. Eine Woche bis zur nächsten Mahlzeit würde ich schon abwarten, so hat dein Sohn und auch deine Brust Zeit, sich umzugewöhnen. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. Wie deine Brust auf die langen Pausen reagieren wird, kann ich dir nicht sagen, es kann sein, dass es zu Stauungen kommt, die Du dann sofort behandeln solltest. Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du allmählich und mit viel Liebe vorgehst und nicht zu schnell die Geduld verlierst. Denke daran, dass das Stillen für dein Kind viel mehr ist, als nur Ernährung. Wie gesagt, Brei sollte IMMER mit dem Löffel gegeben werden. Wenn dein Kind abends eine Milchflasche bekommt, braucht es überhaupt keinen Milchbrei, Du kannst doch am Nachmittag Brei geben (Getreide-Obst, etc.) und musst abends keinen Brei mehr kochen. LLLiebe Grüße Biggi


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