Mamaherz Lisa
Hallo Biggi, ich habe wohl mehrere Baustellen bzw. Probleme beim Stillen. Ich fange mal ganz von vorne an... Als meine Tochter geboren wurde war sie recht schwach und konnte meine Brustwarze nicht einsaugen. Die Schwestern (davon zwei ausgebildete Stillberaterinnen) haben sich wirklich die größte Mühe gegeben aber meine Maus wollte nicht. Selbst auf Stillhütchen und Milch mit einem kleinen Schlauch einspritzen hatte sie einfach keine Lust. Deshalb wurde dann mit Flasche erst Säuglingsmilch und später Muttermilch gefüttert. Als ich dann daheim war hat sie es sich doch anders überlegt und ist mit Stillhütchen an die Brust und hat auch gut getrunken. Ich war happy und der Rest war mir erstmal egal. Nach ca. 4 Wochen hab ich dann mal meine Hebi gefragt ob ich es auch ohne Hütchen schaffen könnte und sie meinte nur ich soll es probieren entweder sie geht ran oder nicht. Eine Hilfestellung hab ich leider nicht bekommen. Nun ist es so, dass meine Brustwarzen recht weich und flach sind. Richtige Flachwarzen sind es wohl nicht, denn beim Kneiftest bleiben sie etwas stehen aber nicht sehr viel. Ich hab also versucht immer wieder direkt anzulegen aber meine Maus hat dann immer das Gesicht verzogen und das Weinen angefangen, auch wenn der Hunger noch nicht so groß war. Also hab ich mich damit angefunden auf die Hütchen angewiesen zu sein. Nun ist sie 3 1/2 Monate alt und seit 2 Wochen wird sie nicht mehr richtig satt beim Stillen. Sie schläft schon immer recht schnell beim Stillen ein. Das auch weiterhin und lässt dann Milch rauslaufen (weshalb ich dachte sie bekommt genug) Aber sobald man sie dann wegnimmt (denn sie lässt niemals von alleine los) hat sie wieder Hunger und wird aber nicht satt, gibt man ihr direkt nach dem Stillen abgepumpte Milch mit der Flasche trinkt sie da sogar nochmal 100 ml. Also hab ich angefangen abzupumpen (4-5x am Tag und nachts normal stillen mit Hütchen) und gebe ihr die Milch mit der Flasche (finde ich ganz schlimm *heul*). Zumindest ist sie da dann etwas zufriedener. Zwischendrin leg ich aber mit Hütchen immer wieder an. Sonst war ich teilweise den ganzen Tag beim Stillen gesessen und sie ist nicht satt geworden (obwohl die Windeln nass waren und 1x am Tag auch voll) oder war zumindest nicht richtig gesättigt und war dann weinerlich. Nun kommt aber leider nicht mehr so viel Milch wie benötigt. Frühs ist es genug (ca. 200-220 ml), sodass etwas übrig bleibt, aber abends sind es dann nur noch max. 120 ml insgesamt und sie trinkt aber 150 ml. Durch meinen Vorrat an eingefrorener Milch komm ich zwar noch hin, dass sie satt wird, aber insgesamt ist es eine ziemliche Tortur. Ich trinke insgesamt ca. 2 1/2 - 3 Liter am Tag, davon 3 Tassen Stilltee (Weleda) und ich hab vor einem Tag mit Bockhornkleesamenkapseln angefangen, das wird aber sicher auch ein paar Tage dauern wenn es denn was bringt. Da meine Maus immer einschläft denke ich, dass die Milch einfach zu langsam läuft und auch noch zu wenig. Ich denke auch das die Stillhütchen etwas Schuld an der ganzen Situation haben, weil die Brust nicht sonangeregt wird. Von meiner Hebi hab ich den Rat bekommen, wenn die Milch nicht durch trinken mehr wird zu zufüttern und abzustillen. Das will ich aber vermeiden zumal es bald mit Beikost losgehen soll. Ich würde gerne weiter stillen und das auch ohne Stillhütchen damit die Brust besser angeregt wird. Außerdem sind die Hütchen schon etwas nervig auch unterwegs und in der Öffentlichkeit. Auf meine Frage ohne Stillhütchen hab ich wieder die selbe Antwort wie anfangs bekommen aber keine Hilfestellung, denn vielleicht hab ich ja die falsche Technik beim Anlegen. Ich hab auch diesen Brustsauger von Lansinoh probiert, aber der bringt leider nichts. Nur nach 10 Minuten pumpen ist die Brustwarze in Form zum Erfassen, da gelingt es mir ab und zu mal aber nur für 2 Minuten, dann flutscht die Brust wieder raus und ihre Geduld ist zu Ende. Die Brustwarze geht aber auch wieder schnell in ihre alte weiche Form zurück. Eine Stillberaterin in meiner Nähe gibt es leider nicht. Ich hab die drei Seiten schon abgeklappert. Und die Schwestern im Krankenhaus betreuen nur die stationären Frauen. Nun bin ich am überlegen ob die Nipletten jetzt vielleicht noch etwas bringen um meine Brustwarze besser in Form zu bringen damit sie sie erfassen und auch halten kann. Und ich hoffe auf hilfreiche Tipps wie ich meine Milchmenge wieder steigern kann und das sie auch etwas schneller fließt damit meine Maus wieder satt wird und nicht aus Frust einschläft und ich vielleicht sogar ohne Stillhütchen auskomme. Danke schon einmal und sorry für den langen Text ;-/ Liebe Grüße Mamaherz Lisa
Liebe Mamaherz Lisa, nein, die Nillette hilft nicht, denn dein Kind ist saugverwirrt und KANN nicht mehr korrekt und effektiv trinken. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Eine Saugverwirrung lässt sich leider nie ganz ausschließen, auch nicht bei einem älteren Stillkind und auch nicht, wenn es vorher unter Umständen monatelang gut gegangen ist. Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen. Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen. Das Trinken an der Brust ist für das Baby mit Stillhütchen erheblich anstrengender als ohne Stillhütchen, 20 Minuten Trinkzeit mit einem Saughütchen, ergibt die gleiche Menge wie fünf Minuten ohne Stillhütchen). Stillhütchen sind ein Hilfsmittel, das in bestimmten Situationen seine Berechtigung hat. Die Kunst besteht darin, zu erkennen, wann dieses Hilfsmittel wirklich hilft und wann nicht. Wichtig ist außerdem, dass die Frau, die mit Stillhütchen stillt gut begleitet wird und da hapert es leider sehr oft. Außerdem gibt es Probleme, die sich nur scheinbar durch die Verwendung eines Stillhütchens lösen lassen und hier gilt es gut zu unterscheiden, ob die Frau dann aufgibt, weil das Problem nicht gelöst wurde oder weil sie mit Stillhütchen stillt. Die Studien, die zeigen, dass Stillhütchen zu einer Verkürzung der Stilldauer führen, sind in der Regel relativ alt und berücksichtigen deshalb nicht, dass die Stillhütchen heute aus anderem Material sind und deshalb auch andere Eigenschaften haben. Doch selbst wenn die Stilldauer verkürzt ist, ist es immer noch besser, die Frau stillt eine kürzere Zeit mit Stillhütchen als gar nicht. Ich kenne übrigens eine Frau, die über zwei Jahre mit Stillhütchen gestillt hat und nicht jede Frau wird automatisch bald abstillen, nur weil sie Stillhütchen verwendet, da spielen auch noch andere Faktoren eine Rolle. Pauschal lässt sich nicht sagen, dass die Verwendung von Stillhütchen immer zum vorzeitigen Abstillen führen wird. Trotzdem kannst Du versuchen, dein Kind noch ohne Hütchen zu stillen, die folgenden Vorgehensweisen haben sich bewährt: Schrittweises Abschneiden der Spitze des Stillhütchens. Einige Mütter entwöhnen ihre Babys erfolgreich von den Stillhütchen, indem diese umstülpen und dann jeden Tag (oder vor jedem Stillen, wenn das Baby dies akzeptiert) einen dünnen Streifen aus der Mitte herausschneiden, bis nichts mehr übrig bleibt. Zum Schneiden wird eine scharfe Hautschere oder eine Rasierklinge verwendet. Bei einem Stillhütchen aus Silikon darf diese Methode nicht angewendet werden, weil beim Schneiden scharfe Kanten entstehen. Das Stillhütchen schnell wegziehen, während das Baby an der Brust trinkt. Das Baby trinkt zu Beginn mit dem Stillhütchen. Nachdem der Milchspendereflex eingesetzt hat, wird das Stillhütchen schnell weggezogen und das Baby direkt an die Brust angelegt. Das Stillhütchen mit Stoff ausstopfen. Manche Mütter haben ihren Babys die Stillhütchen abgewöhnt, indem sie diese mit etwas sauberem Stoff ausgestopft und das Stillhütchen zu Beginn der Stillmahlzeit wie gewohnt angelegt haben. Das Baby wird merken, dass es die Milch nur direkt von der Brust bekommt und allmählich die Brust dem Stillhütchen vorziehen. Probiers doch mal ohne Stress. Wenn Du die Milchmenge steigern möchtest, kannst Du zusätzlich abpumpen oder einmal die Saugtechnik überprüfen lassen, eine Kollegin vor Ort kann dir auf alle Fälle im direkten Kontakt sehr viel besser helfen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi
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