Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brustprobleme beim Weniger-Stillen

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brustprobleme beim Weniger-Stillen

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Liebe Frau Welter, unsere Tochter ist acht Monate alt, ich habe sechs Monate voll gestillt. Da es zunächst mit dem Mittagsbrei nicht wirklich geklappt hat, waren es quasi sieben Monate. Danach ging es dann recht flott – seit ein paar Tagen isst sie alle drei Breimahlzeiten und will danach meist auch nicht mehr an die Brust. Ich stille sie noch einmal spät in der Nacht (zwischen drei und halb fünf), dann die Morgenmahlzeit und je nachdem, wann die ist, auch noch eine weitere Brust zwischen Frühstück und Mittag. Danach ist dann sehr lange Stillpause, was meiner Brust arge Probleme zu bereiten scheint (hatte immer eher viel Milch). Am Wochenende drohte eine fieber- und schmerzhafte Brustentzündung, so dass ich ins Krankenhaus gefahren bin. Die Ärztin dort meinte, dass viele Frauen Brustprobleme bekämen durch die langen Stillabstände. Was meinen Sie? Ich würde sehr gerne morgens weiterstillen bis zum 12. Monat, da unsere Tochter die HA1-Milch, die wir für den Abendbrei verwenden, auch nicht so gut verträgt. Glauben Sie, dass es einen Weg gibt? Wie kann man den Milchstau bei den langen Stillabständen verhindern? Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen Andrea


Biggi Welter

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Liebe Andrea, es gibt Frauen, die noch jahrelang nur mehr einmal in 24 Stunden stillen und die Brust stellt sich problemlos auf nur mehr eine Stillzeit pro Tag ein. Es gibt aber auch Frauen, bei denen eine so seltene Stimulation der Brust nicht genügt, um die Milchbildung aufrecht zu erhalten. Wie dies bei Ihnen sein wird, kann ich Ihnen nicht sagen, Sie müssen es ausprobieren. Sobald sich die Brust gespannt anfühlt oder schmerzt, sollten Sie entweder gerade so viel Milch ausstreichen, dass die Spannung nachlässt oder (falls die Brust nicht gestaut ist und "nur" schmerzt) die Brust kühlen. Bitte streichen Sie wirklich nicht mehr aus, als unbedingt notwendig, sonst wird die Milchproduktion wieder angeregt. Ihre Brust wird sich daran gewöhnen, dass die Nachfrage nicht mehr gegeben ist und die Milchproduktion immer weiter verringern. Sie könnten Ihr Kind auch weiterhin nach der Beikost noch kurz anlegen. Bei der Vorgehensweise, dass langsam als ergänzende Nahrung Beikost angeboten wird, hat die Brust Zeit, sich an die Veränderung zu gewöhnen, das Kind hat ebenfalls mehr Zeit für die Umstellung und die Nährstoffe aus der Beikost können in Zusammenhang mit bei der gleichen Mahlzeit angebotener Muttermilch besser verwertet werden. LLLiebe Grüße, Biggi


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