Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Brei mit 4,5Monaten...

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Brei mit 4,5Monaten...

Mitglied inaktiv

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Liebste BIGGI Lara ist jetzt 4,5 Monate alt. Bei der Untersuchung an ihrem 4ten Monatstag fehlten ihr 200gr an Gewicht (Gewicht sollte ja das Doppelte des geburtsgewicht sein). Da sie auch die letzten wochen immerzu um 03.00 aufwachte (letzte mahlzeit 23.Uhr und dann wieder 05.Uhr) meinte meine Kinderaertztin wir sollten es mit bebelac (loeffelbrei-milch und reis)versuchen. Lara ass diese gerade mal 3naechte ohne probleme, um 23uhr dannach verweigerte sie es staendig! Also fing ich an sie um 20uhr mit dem Loeffelbrei zu fuettern aber genau das gleiche.. scheint ihr nicht zu schmecken. und aufwachen tut sie so oder so um 03uhr!!!MIT und OHNE brei das gleiche!! Nur einen Unterschied machte die ganze sache; MIT brei macht sie 2mal taeglich die Windeln richtig voll (grosses geschaeftchen!) wenn sie nur mumi kriegt schaffen wir das mal alle 3bis 4tage! (nasse windeln sind aber normal an der Zahl!) nun werde ich heute abend um 20uhr MILUMIL 2 von milupa versuchen.. Mal schauen wie sie darauf regiert.. sind meine Angaben normal? ist da irgendetwas worauf ich achten sollte? Handle ich richtig wenn ich das Kind um 20uhr anstelle 23brei gebe? sie schlaeft um 23wie ein engel da schaff ich es nicht sie lange wach zu halten um den brei zu fuettern!! da geht nur MUMI!!! danke biggi fuer die schnelle antwort und sorry das mein text sooo lange ist!


Biggi Welter

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? Liebe Yasemin, wer um alles in der Welt behauptet, dass ein Baby mit vier Monaten das Geburtsgewicht verdoppelt haben soll? Die Faustregel lautet, dass ein Kind mit etwa einem halben Jahr sein Geburtsgewicht verdoppelt und mit etwa einem Jahr verdreifacht haben sollte und dabei ist das nur ein Anhaltspunkt und keineswegs immer ein absolutes Muss! Es hält sich zwar hartnäckig das Gerücht, dass ein Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung am Abend, das Schlafverhalten positiv beeinflussen würden, aber es ist eben nur ein Gerücht, das durch Studien und die vieltausendfache Erfahrung von Eltern längst widerlegt ist. Gäbe es die `WundernahrungA, die ruhige Nächte garantiert, wäre sie außerdem längst (mit großem Werbeaufwand bekannt gemacht) im Supermarkt oder der Apotheke zu kaufen, es würde sich jemand eine goldene Nase damit verdienen und keine Familie würde mehr über ein Schlaftraining nachdenken. Es ist außerdem nicht sinnvoll mitten in der Nacht eine Breimahlzeit einzuführen und schon gar nicht bei einem Kind, das noch nicht mal ein halbes Jahr alt ist. Es ist ein normaler entwicklungsphysiologischer Verlauf, dass Babys ab dem Alter von vier bis sechs Monaten nachts (wieder) vermehrt aufwachen. Dieses Aufwachen liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe. Wegen des Gewichtes sehe ich nur wegen der Aussage, dass das Kind mit vier Monaten sein Geburtstgewicht nicht verdoppelt hat noch keinen Handlungsbedarf und wenn sich die Gewichtsentwicklung entlang der perönlichen Perzentile des Kindes (im gelben Vorsorgeuntersuchungsheft leicht erkennbar) verläuft, dürfte diesbezüglich alles in Ordnung sein und mit der Einführung von Beikost kann und soll gewartet werden, bis das Kind etwa ein halbes Jahr alt ist. Ich würde unbedingt eine zweite ärztliche Meinung über den Gewichtsverlauf einholen. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, hm darf ich dir ne ganz ehrliche antwort geben. Laß das mit dem Brei. Es hilft fürs durchschlafen nicht wirklich. Und wegen dem Gewicht, in einer woche kann das schon wieder ganz anders auskucken, denn oft machen die kleinen ja richtige schübe. Ansonsten ist es wichtig, das sie eben immer nasse windeln hat, regelmäßig ihr großes geschäft (und unter regelmäßig kann es bis zu 10 tage sein) und ansosnten in ihren wachphasen munter ist. zufüttern, ist noch zu früh, sie ist gar nicht soweit. Gerade wenn sie dir den brei verweigert, sieht man es gut daran. Wenn du gerne weiterstillen willst, dann laß das zufüttern und stille sie nach Bedarf und damit reicht es mind die ersten 6 monate für sie. hab bisher 3 kinder gestillt und jedes zeigte mir wann es bereit für beikost war. Übrigens hat keiner der 3 durchgeschlafen, nachdem ein brei eingeführt wurde. Der 2. wollte sogar erst mit 8 monaten beikost, was vollkommen ok ist. Im übrigen kann es sein, das sie einen schub macht, da braucht sie dann einfach mehrmals die MuMi und wenn du sie immer anlegst, stellt sich die MuMi auch wieder drauf ein, auf den veränderten bedarf. Leider sind KIÄ meistens sehr schnell beim zufüttern dabei. viele grüße tine


Mitglied inaktiv

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Liebe tine und Biggi Danke fuer euren schnellen RAT! eigentlich habt ihr beide meinen Verdacht bestaetigt und ich habe die Beikost abgesetzt! ich finde auch das mein kind noch nicht soweit ist und da ich sie ohnehin so lange wie irgendmoeglich stillen moechte lasse ich uns jetzt lieber noch etwas mehr zeit! Es ist fuer mich kein Problem nachts aufzuwachen und sie zu stillen, da ich eh zu Hause bin.. und da der Brei -wie auch ihr beide schon wisst-echt gar nicht einfluss aufs schlafverhalten hat, ist es mehr als ueberfluessig.. herzlichen dank an euch beide!!! liebste gruesse yasemin und LARA


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