Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

bitte DRINGEND !!!!!!

Biggi Welter

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Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: bitte DRINGEND !!!!!!

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also wo fange ich an, meine tochter ist 6 monate alt und wir haben bis auf ein paar löffel kürbis mittag bis freitag super gern ausschliesslich gestillt. jetzt hatte ich seit 2 wachen extreme halsschmerzen und in der apo habe nur solche sachen wie isla moos bekommen was leider gar nicht half. am freitag hatte ich solche schmerzen und starkes erbrechen das ich es nicht mehr aushielt und zum notdienst insd kh gefahren bin. ich sagte dort ich stille und sie sollen mir doch irgendetwas geben gegen die schmerzen. dort wurden 41°fieber und beginnende v.a.lugenentzündung festgestellt. mir wurde sehr eindringlich klar gemacht das ich auf keinen fall um antibiotika herum komme und ich sofort abstillen muss. ich war völlig fertig. habe dann noch abends meine kinderärztin angerufen da sie gleichzeitig homöopathin ist und vorallem extreme stillanhängerin. aber auch die sagte ich müsse das jetzt nehmen und darf auf keinen fall stillen. da hannah ja 6 monate alt ist wäre es ja auch nicht sooooo schlimm. also habe ich mich über das wochenende hin versucht mit dem gedanken "anzufreunden" komischerweise konnte ich nicht mal 50 ml insgesamt während der 2 vollen tage und 3 nächte abpumpen. eben kam meine hausärztin und meinte das ist alles quatsch ich soll auf jeden fall wieder stillen und diese ganzen medis weglassen da es ein infekt ist der nun mal seine zeit dauert. was soll ich denn nun machen ???? habe doch bis gestern abend noch viele antibiotika genommen (zihromax,unacid,codein,acc und paracetamol gegen fieber ). ab wann wäre das denn nich mehr in der mumi ??? da das pumpen nicht funktioniert habe ich es doch dann auch nicht weggepumpt??????????? wie lange soll ich noch warten bis ich hannah wieder anlege?? und falls die milch schon weg ist kommt das nochmal in gang??? sorry für diesen langen text und danke für eure hilfe peggy


Biggi Welter

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Liebe Peggy, es ist immer ein großes Problem ein Baby, das noch voll gestillt wird plötzlich abzustillen und zwar sowohl für die Mutter als auch für das Baby. Das Medikamentenrisiko wird häufig überbewertet und die Konsequenzen, die ein plötzliches Abstillen für das Kind mit sich bringen, werden häufig unterschätzt. Tatsächlich kommt es selten zu Symptomen einer gesundheitsschädigenden Wirkung von Medikamenten über die Muttermilch. Es gibt fast immer eine Möglichkeit Medikamente so zu wählen, dass weitergestillt werden kann. Die Ärzte müssen dann eben in entsprechenden Fachbüchern nachschauen oder auch in der Beratungsstelle für Vergiftungserscheinungen und Embryonaltoxikologie in Berlin (Tel.: 030-30686734) anrufen und sich erkundigen, was das Mittel der Wahl in dieser Situation für eine stillende Frau ist. Die Packungsbeilage dient der rechtlichen Absicherung der Hersteller und kann daher Mütter leider oft sehr verunsichern. Ich zitiere dir aus "Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: Codein: "Eine hustenunterdrückende. Medikation sollte nur bei langeanhaltendem, unproduktivem und quälendem Husten in Betracht gezogen werden. Zunächst sind Inhalationstherapie, reichlich Flüssigkeitszufuhr und die Gabe von Expektoranzien zu versuchen. Einzelgaben von Dextromethorphan und Codein sind in der Stillzeit erlaubt. Pentoxyverin ist kontraindiziert. Benproperin, Clobutinol, Dropropizin, Eprazinon, Isoaminil, Noscapin und Pipazetat sollten nicht verwendet werden. Die versehentliche Einnahme dieser Mittel erfordert lediglich eine Umstellung der Therapie und keine Einschränkung des Stillens." Zithromax ist der Handelsname von Azithromycin, das zu den Makrolidantibiotika gehört. "Erythromycin und Roxythromycin sind neben den Penicillinderivaten und den Cephalosporinen Antibiotika der Wahl für die Stillzeit. Die Makrolidantibiotika Azithromycin, Clarithormycin, Josamycin, Spiramycn sind Mittel der zweiten Wahl" Für Paracetamol gilt folgendes: "Paracetamol Erfahrungen. Die Halbwertszeit von Paracetamol in Plasma und Muttermilch ist mit 2,6 Stunden etwa gleich. Nach einer Dosis von 650 mg wurden Muttermilchkonzentrationen von maximal 15 mg/l gemessen. Ein Säugling erhält damit 0,45 mg/kg und Mahlzeit. Das sind etwa 3 % einer gewichtsbezogenen therapeutischen Einzeldosis im Säuglingsdosis im Säuglingsalter. ... Empfehlung für die Praxis. Paracetamol ist Analgetikum der Wahl für die Stillzeit." Von Sulbactam (Unacid) beträgt die ralative pro Tag übergehende Dosis maximal 1 % (Foulds 1985). Bitten Sie Ihre Ärztin, die Medikation bei Bedarf umzustellen, abstillen müssen Sie ganz bestimmt nicht! LLLiebe Grüße und gute Besserung! Biggi


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