Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, meine Kleine wird nächste Woche 13 Monate alt und ich stille noch sehr viel. Was mich am meisten überfordert ist meine Tochter ansich. ich tu alles für sie, bin immer für sie da, gehe nicht arbeiten und gebe sie höchstens mal meiner Mutter für 1 - 2 Stunden ab. Sie will zu niemand anderem nicht einmal zum Papa. Ich stille sie noch ziemlich oft, weil sie es so will. Sie liegt nachts bei mir und lasse sie so oft sie will nuckeln an der Brust. Ich liebe sie und zeige es ihr doch immer und immer wieder. Doch sie schreit ständig, ist quengelig und wütend. In der Nacht wacht sie mindestens 5 - 6 mal auf und schreit. Ich streichle sie lasse sie an die Brust, singe ihr was vor. Dann schläft sie wieder ein, kurze Zeit danach wieder das gleiche. Sie schreit dann noch lauter und lässt sich oft nicht mehr beruhigen, erst wenn ich sie auf dem Arm nehme und schauckele schläft sie wieder ein. Ich bin doch neben ihr, sie kann mich fühlen und riechen. Seit 12 Monaten geht das so, es gab noch keine Nacht wo sie so richtig schön neben mir eingeschlafen ist. Manschmal denk ich, vielleicht will sie alleine schlafen, aber wenn ich weggehe schreit sie so laut ob hätte man sie geschlagen. Weiß nicht mehr weiter. Was kann ich bloß tun? Der Kinderarzt meint sie wär gesund. Sie ist insgesammt ein sehr lebendiges Kind, macht mich total fertig. Meine Nerven halten das bald nicht mehr aus. Zu anderen Leuten will sie nicht, dann schreit sie ausleibeskräften und macht sich ganz steif. Ich will liebevoll zu ihr sein und ihr helfen, aber sie macht mich fertig. Ich habe es nun auch akzeptiert das sie länger gestillt werden möchte und ich lasse sie doch auch so oft sie will an der Brust. Was mache ich denn bloß falsch? Wird sie überhaupt noch ruhiger? Oder wird sie ein wildes Kind werden? Ich wende mich an dich, Kristina, weil ich denke das du für Stillmamis mehr verständnis hast als andere. Stosse in meiner Umgebung nicht auf viel verständnis. Viele meinen ich hätte meine Kleine total verzogen und ich bin es schuld das sie nicht zu anderen will, durch mein Stillen. Die Meinug geht über ich soll sie einfach brüllen lassen und ihr nicht den Willen überlassen. Aber wird sie so nicht noch wütender? Ich weiß einfach nicht weiter. Danke für dein Verständnis! Grüsse Nevia
Kristina Wrede
Liebe Nevia, ich habe Tränen in den Augen, wenn ich dir jetzt antworte: Nein, es liegt nicht an dir, du machst alles richtig und weder hast du deine Tochter durch dein liebevolles Verhalten "verzogen", noch ist sie ein "undankbares" Geschöpf, das seine Mami nicht liebt! Wie gern würde ich dich jetzt umarmen und trösten - und dir Mut zusprechen! Es gibt so viele Gründe, warum Babys weinen oder unglücklich sind, und nicht alle kann Mama "erraten"! Und nicht alles lässt sich durch Nähe, Stillen und Verständnis lösen. Deine Tochter brauche andere Hilfe. Versuche doch mal herauszufinden, ob es bei Euch in der Nähe eine Schreiambulanz gibt (http://www.gaimh.de/index.php?option=com_jaddresses&catid=13&Itemid=93) Oder schau mal unter diesem Link: http://www.trostreich.de/Start/start.html Vielleicht kann Euch auch ein Osteopath weiter helfen? Viele Mütter von Kindern, sie viel und oft weinen, erzählen, dass sie hier gute Erfahrungen gemacht haben. Wenn du lesen magst, sind diese Bücher empfehlenswert: Mauri Fries: Unser Baby schreit Tag und Nacht. Hilfen für erschöpfte Eltern. Reinhardt Ernst, München, 9,90 Euro, Andreas Wiefel: Schreibabys. Droemer/Knauer, München, 12,90 Euro, oder auch "So beruhige ich mein Baby. Tips aus der Schreiambulanz", Christine Rankl, Walter, 14,90 Euro. Das Wichtigste ist aber: Erkenne, dass es nicht "deine Schuld" ist, dass deine kleine Tochter so unzufrieden ist. Nimm sie an, mit ihrem wilden und anstrengenden Wesen. Gib ihr, was du ihr geben kannst, gib dich aber auch nicht völlig auf dabei. Vielleicht muss sie machmal unglücklich sein, wenn du eben mal Ruhe brauchst. Versuche, dir kleine "Oasen" in den Alltag einzubauen. Auch wenn es nur eine Viertel Stunde ist, die du, wenn der Papa heimkommt, die Kleine protestieren in seinen Arm drückst und dann erst einmal eine Runde um den Block läufst. Sie wird daran nicht zerbrechen, aber wenn du nicht auf dich selbst achtest, kannst du schon "kaputt" gehen. Und damit ist deinem Kind auch nicht geholfen! Ich drück dich voller Verständnis und Mitgefühl! Du machst alles richtig, es liegt nicht an Dir! Kristina
Kristina Wrede
Kennst Du "das 24-Stunden-Baby" von William Sears? Ebenfalls ein ganz tolles Buch über besonders fordernde Kinder, dazu aus den Reihen der LLL. Sehr empfehlenswert!
Mitglied inaktiv
Liebe Nevia! Was Du beschreibst, könnte eins zu eins mein Erfahrungsbericht sein! Mein Sohn ist mittlerweile drei Jahre, und seine fordernde, bisweilen ewig unzufriedene Art ist zwar etwas besser geworden, hat sich aber noch nicht ganz gelegt. Auch er ist sehr lebendig, interessiert, und - das ist die Kehrseite der Medaille - auch blitzgescheit und lustig. Was mich frustriert hat (und was Du ja auch sehr treffend beschrieben hast!), ist der Umstand, dass man alles für das Kind tut, alle seine Bedürfnisse nach Nähe, nach Milch, Zuwendung etc. befriedigt, und der Knirps ist TROTZDEM nie wirklich zufrieden. Wie Kristina geschrieben hat, war es auch für mich ganz wichtig mir immer wieder klarzumachen, dass es nicht meine Schuld ist, sondern das dieses kleine Menschlein eine Persönlichkeit hat, auf die ich auch nur bedingt Einfluss nehmen kann. Auch ich würde Dir den abklärenden Besuch bei einem Osteopathen oder, was Wunder wirkt, bei einem Cranio-Sacral-Therapeuten empfehlen. Manchmal sind hinten im Nacken oder bei der Wirbelsäule noch bestimmte Kanäle "zugequetscht" von der Geburt, und die Lösung dieser Blockade kann Wunder wirken. Da sich bei unserem Kleinen das Dauerquengeln und Unzufriedensein aus der Babyzeit fortgesetzt und dazu geführt hat, dass er bei allem unzufrieden war, was er noch nicht konnte (Besserung gab es kurzzeitig nach dem Krabbeln- und Laufenlernen; noch einmal einen Schub hat es gegeben, als er besser sprechen konnte!), sind wir auch zum Homöopathen gegangen, um einfach diese "Spitzen" zu nehmen. Vielleicht hat es ein bisschen genützt; vielleicht ernten wir jetzt einfach Dank unserem unermüdlichen Einsatz die Früchte: aber es wird besser. Ich denke, man muss sich klar machen, dass diese wilden, fordernden Kinder ganz spezielle Gemüter sind; eine Professorin von mir sagte , ihre Tochter (mittlerweile 30) sein bis heute genauso, das würde sich nicht ändern. Wichtig ist: Nichts auf sich beziehen, nicht verzagen, für ein Kind ist es KEINE Zumutung, beim Papa zu sein - dann muss sie wirklich mal heulen ein Weilchen (und auch er soll das Geheule nicht auf sich beziehen und persönlich nehmen!), Dir Auszeiten nehmen, und wenn es wirklich nur die Viertelstunde zum Duschen oder Brigitte-Lesen ist, sich ein dickes Fell zulegen gegeüber all denen, die "einfache(re)" Kinder haben und die Zeit, trotz allem, versuchen zu geniessen! Das 24h-Baby-Buch ist tatsächlich sehr empfehlenwert und räumt vor allem auf mit dem ständig schlechten Gewissen, man würde sein forderndes Kind verziehen. So, jetzt ist es länger geworden, als ich wollte! Ganz viel Kraft mit Deiner Kleinen und viel Freude! Svetlana
Mitglied inaktiv
Hallo Kristina, danke für deine mitfühlenden Worte. Das hat mir direkt gut getan und mich wieder angespornt weiter zu machen wie bisher. Es tut mir immer gut, wenn ich mich bei jemand aussprechen kann die mir Mut macht. Das Buch "Das 24 Stunden Baby" hatte ich mir schon vor einem halben Jahr besorgt. Ich finde es sehr gut. Hab es immer während des Stillens gelesen, da war ich ungestört und hat mir direkt wieder Kraft gegeben mein Kind so zu nehmen wie es ist und viel Liebe zu geben. Beim Osteopaten war ich auch mit meiner Kleinen, da war sie 4 Monate alt. Aber außer 90 Euro weniger in der Tasche hat es leider nichts gebracht. Danke noch mal. Liebe Grüsse Nevia
Mitglied inaktiv
Hallo! Das muss ich jetzt malloswerden: Fast täglich lese ich hier mit, weil es mir immer wieder gut tut zu merken, dass man als "Langzeitstillmami" nicht allein ist. Der neuste Spruch, den ich in bezug auf mein 15 Monate altes Stillkind gehört habe, war "Na, der hat seine Mami aber schön im Griff!" Inzwischen kann ich ganz gut kontern, aber mich ärgert diese Einstellung trotzdem. Darum freue ich mich immer über alle, die sich nicht entmutigen lassen! Viel Glück und Dankeschön für Eure Beiträge! LG Telli
Mitglied inaktiv
Hallo Svetlana, Danke für deine Ermunterung, das tut gut von gleichen Erfahrungsberichten zu hören. Das macht Mut. Liebe Grüsse Nevia
Mitglied inaktiv
Liebe Telli, das kenne ich auch sehr gut, ich habe meine Tochter 18 Monate voll gestillt und jetzt ist sie 2 Jahre alt und hat "mich auch immer noch voll im Griff". Sie isst zwar, aber wird immer noch ständig gestillt, auch nachts. LG Katrin
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