Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, ich bin gestern mit meinem kleinen Schatz (5 Tage alt) aus der Klinik entlassen worden und habe leider Probleme beim Stillen. Wenn ich sie anlege, gebe ich ihr die Brustwarze in den Mund. Sie saugt sie aber nicht so richtig ein, und durch das Saugen bluten die Brustwarzen nun - es tut soooo weh ! Seit gestern habe ich einen Milcheinschuß, dadurch wird die Brust so prall, daß es für sie ganz schwer ist, die Warze zu finden. Ich habe schon die Positionen gewechselt. Manchmal klappt es dann auch, aber vorhin war es einfach schlimm *wein* Wie bekomme ich es hin, daß sie die Brustwarze richtig einsaugt ? Kann es vielleicht auch sein, daß ich es zu lange versucht habe ? Sie sollte eigentlich 2 x 10 min trinken, aber weil sie sich immer wegdreht und mit den Armen rudert, wurde fast eine Stunde draus. Ich kann nicht sagen, wieviel sie denn getrunken hat... Vielen Dank im voraus, Sabine
Liebe Sabine, achten Sie unbedingt auf eine korrekte Stillhaltung und richtiges Ansaugen Ihres Babys. Das Baby darf nicht nur die Spitze der Brustwarze in den Mund nehmen. Seine Lippen müssen auf dem Warzenhof aufliegen. Stillhütchen können dieses Problem noch weiter verschärfen. Am besten wäre es, wenn Sie sich von einer Stillberaterin vor Ort das korrekte Anlegen zeigen lassen und sich erklären lassen, woran Sie erkennen, ob ihr Baby richtig saugt. Beim korrekten Anlegen warten Sie, bis das Baby seinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind `aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens. Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein. Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik finden Sie in dem Infoblatt `Stilltechniken, die funktionieren", das bei jeder La Leche Liga Stillberaterin bezogen werden kann. Eventuell notwendige Zusatznahrung sollte nach Möglichkeit nicht mit der Flasche, sondern mit einer alternativen Fütterungsmethode (z.B. dem Becher oder ev. Brusternährungsset) gegeben werden. Auch das Bechern sollten Sie sich von einer Kollegin vor Ort zeigen lassen. Alles Saugen des Babys sollte möglichst an Ihrer Brust erfolgen. Selbstverständlich sind auch andere Stillpositionen möglich, wichtig ist aber, dass das Kind immer genügend Brust in den Mund nimmt und den Kopf beim Trinken nicht drehen muss. Um die Heilung zu beschleunigen, haben sich die folgenden Tipps bewährt: o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird. o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet). o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind. o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden. Außerdem ist es sinnvoll, dass Sie Ihr Kind so anlegen, dass die Wunde genau in seinen Mundwinkel zu liegen kommt, dann kommt nicht so viel Spannung drauf und sie wird weniger belastet. In manchen besonders schlimmen Fällen kann eine vorübergehende Stillpause, während der die Milch von Hand ausgestrichen oder mit einer guten Pumpe vorsichtig abgepumpt wird, sinnvoll sein. Das Baby wird während der Stillpause am besten mit einer alternativen Fütterungsmethode gefüttert. Auch über das Handausstreichen, Abpumpen und alternative Fütterungsmethoden kann Sie eine Kollegin vor Ort genau informieren, die Ihnen auch bei der Ursachenforschung behilflich sein kann. Ich suche Ihnen gerne die nächstgelegene LLL Stillberaterin heraus, wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Erstmal ein dickes TRÖÖÖST von mir. Mir ging es anfangs genauso und ich hab nach drei Wochen gesagt, ich will nicht mehr und stille ab! Heute ist mein Schatz 6 Monate alt und ich liebe das Stillen - wer hätte es gedacht! Also zuerst lass dir von deiner Hebamme oder Stillberaterin nochmal die Anlegetechnik zeigen. Das ist wirklich das A und O! Und dann nimm dir Zeit. Kümmer dich ausschließlich um dich und dein Baby, den Rest kann wer anders machen! Gegen wunde Brustwarzen und auch gegen Milcheinschussbeschwerden gibt es gute Hilfen. Quarkwickel, Kohlwickel sind super angenehm. Auch Heilwolle (aus der Apotheke) in den BH wirkt wunder! Finde für dich raus, in welcher Stillposition es am besten klappt. Und lass dich nicht verrückt machen von wegen Stillabständen, Trinkzeiten und so. Mein Sohnemann ist immer nach 5 Minuten fertig und die Brust leer - der eine trinkt schneller, der andere langsamer. Ich wünsche dir, dass du durchhältst und es dir so geht wie mir - dass du das Stillen genießen kannst, denn es ist eine wunderschöne Sache! Liebe Grüße, Dana
Mitglied inaktiv
Hi, oh ja, das kenne ich!!! Ich hatte fürchterliche Schmerzen, jetzt geht es, ab und zu habe ich doch noch Schmerzen in den Brustwarzen. Nehme Lansinoh und Deine Brustwarzen sind rundrum gut versorgt, gibt es in der Apotheke! Alles Gute und bitte mach weiter, es lohnt sich!! :-) Meine Kleine ist jetzt 3 Wochen alt!
Mitglied inaktiv
Hallo, vielen liebenDank für Eure Antworten. Es hat sehr gutgetan zu lesen, daß ich nicht allein bin, und so schnell tröstende Worte kommen - ich drücke Euch ! Meine Hebamme hat mir heute morgen nochmal ausführlich gezeigt, wie man das Baby richtig anlegt und den Milchfluß anregt. Ich hatte wegen des Einschusses schon Verhärtungen, da war es natürlich Schwerstarbeit für den Krümel, an die Milch zu kommen. Ein warmes Kirschkernkissen und Brustmassagen haben schon Wunder gewirkt. Ich habe mir auch Lansenoh aus der Apotheke besorgt. Meine Kleine hat heute schon 5 mal getrunken, und es war weit weniger schmerzhaft als gestern noch. Wenn die Warzen noch verheilen, dann gehts vielleicht sogar ganz ohne Aua .... Liebe Biggi, ich habe auf der LLL-Homepage schon Stillberaterinnen bei mir in der Nähe (Kelkheim) gefunden. Es gibt einen Stilltreff, da werde ich Mitte des Monats gerne hingehen. Dankeschön nochmal ! Sabine
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