Mitglied inaktiv
Hallo, Meine Kleine ist 3,5 Wochen alt. Heute nacht hat sie sage und schreibe drei Stunden lang ununterbrochen an meiner Brust "gezerrt". Sie saugt und saugt und auch wenn ich mir einrede, die Brust produziert während des Saugens, dann merke ich doch irgendwann, dass einfach nix mehr kommt. Es tut weh, ich bin total entnervt und sie saugt und es kommt nichts mehr. Wehe ich versuche sie "abzudocken" da kriegt sie wahre Tobsuchtsanfälle. Ich kann es dann manchmal kaum noch ertragen, dass sie da so an meiner Brsut saugt und habe gleichzeitig ein schlechtes Gewissen, dass ich so empfinde :-(. Ich hab heute nacht dann nur noch geheult,während sie am Saugen war und habe nur noch gehofft, dass sie irgendwann einschläft. Das tat sie dann auch. Tagsüber ist alles prima, sie trinkt regelmäßig (alles zwei bis drei Stunden)und ich genieße das Stillen und die Nähe zu ihr. Ich habe auch das Gefühl, ich hätte nachts weniger Milch, kann das sein??? Kann ich denn nicht nachts ein wenig zufüttern oder wenigstens Tee geben?? Sie macht das auch nicht nur während irgendwelcher Wachstumsschübe, sondern jeden zweiten Abend / Nacht. Geht das jetzt das nächste halbe Jahr so? Liebe Grüße, Antje
? Liebe Antje, nein, das geht nicht das nächste halbe Jahr so, aber es kann doch noch einige Zeit dauern, bis Ihr Baby etwas älter und reifer geworden ist, denn das was Sie beschreiben ist das klassische Verhalten eines kleinen Babys. Dieses Verhalten wird Clusterfeeding genannt: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys und vor allem am späten Nachmittag und abend kommt es verstärkt zu solchen Cluster-Phasen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Lassen Sie sich und Ihrem Kind Zeit, legen Sie sich beide gemütlich hin oder setzen Sie sich in einen bequemen Sessel, legen Sie sich etwas zu essen und zu trinken bereit und lassen Sie sich verwöhnen. Denken Sie daran, Sie sind noch Wöchnerin! Mit zunehmendem Alter werden diese Phasen weniger und Sie und Ihr Baby werden bald ein eingespieltes Team sein. Um moralische Unterstützung zu bekommen und andere stillende Frauen kennenzulernen, kann ich Ihnen wärmstens den Besuch einer Stillgruppe besuchen. Mit Sicherheit werden Sie dort andere Mütter treffen, deren Babys sich so wie Ihres verhalten, oder eben auch ganz anders und Sie werden sehen, dass es eine Vielzahl verschiedener Verhaltensweisen und doch auch viele Ähnlichkeiten gibt und eine weite Spanne von `normalA. Außerdem kann sich dann eine Stillberaterin anschauen, wie Ihr Kind angelegt ist und wie es an der Brust trinkt, damit Sie keine Schmerzen mehr haben. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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