Mitglied inaktiv
Hallo, ich weiß nicht mehr weiter: ich stillte zunächst meinen 6 Wochen alten Sohn nach Bedarf. Da er viel spuckt, empfahl mir die Kinderärztin den Abstand zwischen den Mahlzeiten auf 4 Stunden zu "bringen". Damit ging es los, dass meine rechte Brust oft sehr hart und gespannt war und es bildeten sich "Gnubbel". Ich fand das äußerst schmerzhaft und habe (wahrscheinlich fälschlicherweise?) oft vor den Mahlzeiten ein ganz klein bißchen abgepumpt... Dennoch habe ich abwechselnd der Maus beide Seiten angeboten. Doch das Problem besserte sich nicht: die rechte Seite blieb selbst nach einer Stillmahlzeit immer irgendwie gefüllter als die linke und die Brust schmerzte bei Berührung. Dann erhielt ich den Ratschlag, ihn doch einfach häufiger an der vollen Brust anzulegen. Gesagt, getan! Nun habe ich das Ergebnis: meine linke Brust ist fast verkümmert und die rechte ist immer noch sehr voll, läuft aus und schmerzt (irgendwie ist sie auch wärmer als die andere Brust). Ich habe zusätzlich den Eindruck, dass er an dieser schmerzenden und immer vollen Brust auch nicht gut trinkt: er ist meist hektisch und wirft sein Köpfchen und hat Probleme anzudocken.(An der linken, weichen Brust trinkt er wie aus dem Lehrbuch.)Abgesehen vom kosmetischen Problem weiß ich einfach nicht, wie und in welcher Reihenfolge ich jetzt anlegen soll. Soll ich ihn jetzt vermehrt links anlegen? Doch dann platzt mir ja die rechte Brust? Bin echt hilflos und würde so gern, dass es wieder so gut läuft wie am Anfang. Ich finde es komisch, dass seine scheinbare Lieblingsbrust die linke ist (entspanntes Kind), doch die volle und problematische Brust die rechte (hektisches Kind), denn ich habe hier im Forum ausschließlich umgedrehte Fälle gefunden. Ich warte gespannt und hoffnungsvoll auf Ihre Antwort. Schonmal vielen Dank Miki
? Liebe Miki, da sind Sie ja in ein schönes Schlamassel reingeraten:-( Es ist nicht sinnvoll, ein Kind auf einen bestimmten Abstand „zu bringen", auch nicht, wenn das Kind spuckt. In diesem Fall sollte viel eher einmal die Anlegetechnik und das Saugverhalten des Babys überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden. Wahrscheinlich fließt die Milch an ihrer rechten Brust anders als an der linken Brust. Das ist nicht ungewöhnlich, denn wir Menschen sind nicht symmetrisch. Ihr Sohn bevorzugt die linke Seite, weil es ihm angenehmer ist, wie die Milch dort fließt. Vielleicht setzt der Milchspendereflex auch an der pralleren Brust deutlich stärker ein und er verschluckt sich. Wie dem auch sei, es ist in jedem Fall sinnvoll, dass sich einmal eine Kollegin anschaut, wie sich Ihr Kind an der Brust verhält und wie Sie es anlegen. Dann kann Sie Ihnen gezielte Tipps geben, wie Sie Ihr Kind anlegen können und Sie können gemeinsam verschiedene Stillpositionen ausprobieren, in denen Ihr Kind beide Brüste annimmt und auch die „ungeliebte" Seite vielleicht besser akzeptiert. Das ist ein bisschen ein Detektivspiel, weil jedes Kind anders reagiert. Um wieder ein besseres Gleichgewicht zwischen rechts und links zu erreichen, werden Sie langsam vorgehen müssen und die linke Brust häufiger stimulieren, während die rechte Seite etwas „zurückgefahren" wird. Allerdings muss bei der rechten Seite darauf geachtet werden, dass sich die Milch nicht staut. Sobald also Spannungen auftreten und das Kind gerade nicht trinken mag, vorsichtig gerade so viel Milch ausstreichen oder abpumpen, dass die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen, aber nicht zu viel entleeren. Anschließend können Sie die Brust noch etwas kühlen. Gönnen Sie sich jetzt unbedingt viel Ruhe, denn Stress und Anspannung verschärfen die Situation. Da Sie schreiben, dass die Brust auch warm ist, kann es sein, dass sich durch die häufigen Stauungen bereits eine Brustentzündung ankündigt, deshalb ist hier jetzt wirklich dopptelte Vorsicht und wirklich viel Ruhe angesagt. Wenn Sie mir ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus, die ihnen noch gezielter weiter helfen kann. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo Miki, mir geht es so ähnlich wie Dir, meine rechte Brust ist auch immer praller und größer als die linke. Auch die Probleme mit dem Andocken kenne ich nur zu gut. Ich bin zwar keine Expertin aber ich mach es immer so: zuerst die linke geben, damit dort die Milchproduktion weiter gefördert wird. Dann die rechte, auch mit etwas Andock-Hilfe (nimm die Brustwarze zwischen zwei Finger und halte sie etwas zurecht gedrückt, das klappt dann irgendwann). Ich würde sie aber nicht leertrinken lassen. Versuche dann den Rest unter einer warmen Dusche auszustreichen, nur nicht absaugen! Dadurch würde nur wieder mehr Milch produziert... Streich solange aus bis diese Knubbel weg sind und es wieder angenehm zu ertragen ist. Du mußt auf jeden Fall aufpassen, denn Deine Schmerzen deuten schon ein bißchen auf eine Entzündung hin... Ich drück Dir die Daumen, dass Du das hinbekommst!!! Gib Dir auf jeden Fall noch ein bißchen Zeit, der Körper braucht ca. 2-3 Tage für eine Umstellung. Toi toi toi!!! ;-)
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, vielen Dank zunächst! Ich wohne in Berlin, die PLZ ist 10439. Ich gebe jetzt immer zuerst die linke und dann ein ganz wenig oder auch gar nicht die rechte Brust und fahre damit gerade ganz gut. Ich möchte einmal sagen, dass ich es ganz toll finde, dass diese Möglichkeit der Beratung existiert. Denn von meiner sonst tollen Hebamme und dem Frauenarzt fühlte ich mich in punkto Stillen irgendwie nicht so unterstützt. In diesem Sinne LLLiebe Grüße zurück
Mitglied inaktiv
Liebe Miki, haben Sie herzlichen Dank für Ihre netten Zeilen :-). Bitte wenden Sie sich an Frau Ines Hubert Tel.: 030 64398765, sie kann Ihnen sagen, welche die nächste Beraterin für Sie ist. Auch ich stehe Ihnen für weitere Fragen gerne zur Verfügung. LLLiebe Grüße Biggi
Die letzten 10 Beiträge
- Flugangst - Pascoflair oder Passio Balance
- Unterstützung der Brust während abstillen
- Baby saugt nachts viel besser als tags
- Stillpause Mamawochenende
- Stillen in Gefahr
- Stillen trotz Tabletteneinnahme
- Was soll meine Frau machen
- Stillstreik+ Saugverwirrung... Kann man noch was retten?
- Kind zieht Brust lang
- Stillstreik oder natürliches Trinkverhalten?