Beruhigungssauger - Stillberatung ✔️ Expertenforum

Hallo Frau Welter, Mein Sohn ist jetzt gut drei Wochen alt und nach anfänglichen großen Stillproblemen, klappt es inzwischen ganz gut. Allerdings tun mir die Brustwarzen immer noch ziemlich weh, vor allen Dingen beim ansaugen, so das ich denke das wir es immer noch nicht ganz richtig machen. Anfangs hat er die Warzen gar nicht zu fassen bekommen und wir haben sogar einmal 8 Stunden lang versucht, bis es klappte. Jetzt bin ich sehr froh das es meist auf Anhieb funktioniert, aber es ist kaum zu schaffen den Moment abzupassen wo er den Mund weit auf hat, um ihn an die Brust zu ziehen. Er macht ihn nämlich immer gleich wieder zu. So eine art Fischmaulbewegung. Deswegen glaube ich das er manchmal nicht genug vom Vorhof mitnimmt, und die Brustwarzen deswegen so lange wund bleiben. Aber nun zu meiner Frage: Gibt es Beruhigungssauger bei denen die Gefahr einer Saugverwirrung gering ist? Mein Sohn nuckelt gerne an meinem kleinen Finger und ich finde das ja auch ganz toll, da er ziemlich stark Blähungen hat und sich damit ganz gut beruhigen lässt, aber in den letzten Tagen lässt er gar nicht mehr los, bzw. schläft er sehr schwer ein, und sobald ich meinen Finger ganz behutsam herausziehen will wacht er gleich wieder auf. Nachts geht es ja einigermaßen da kann ich neben ihm liegen aber tagsüber brauche ich einfach hin und wieder mal ein wenig Zeit für Haushalt und Essen… Wegen der anfangs beschriebenen Probleme habe ich nun angst ihm einen Beruhigungssauger anzubieten. Haben Sie vielleicht noch einen Tipp? Viele Grüße Rieke

? Liebe Rieke, ganz ehrlich würde ich Ihnen nicht zu einem Schnuller raten, vor allem deshalb nicht, weil Sie ohnehin schon ein Anlege- und Saugproblem zu haben scheinen. Denn ganz gleich, was die Werbung auch erzählt: Jeder künstliche Sauger kann eine Saugverwirrung hervorrufen. Doch es gibt vielleicht eine andere Lösung. Es geht den meisten Babys nicht nur um das Saugen, sondern in hohem Maße um den Körperkontakt. Babys sind Traglinge. Die Lösung, wie das Baby am Alltag teilnehmen kann und sich bei der Mutter geborgen fühlt und die Mutter sich um den Haushalt oder andere Dinge zu kümmern kann heißt Tragetuch. Für meine Begriffe gehört ein (ausreichend langes) Tragetuch zu den wichtigsten Teilen einer Babyausstattung. Ein Tragesack kann ebenfalls als Tragehilfe verwendet werden, ist jedoch lange nicht so vielseitig, wie ein Tuch und ein korrekt gebundenes Tuch ist aus orthopädischer Sicht günstiger zu beurteilen als ein Tragesack. Ein Tragetuch ist fast ein Zaubermittel. Ihr Baby kann Ihre Nähe spüren, es wird sich an Ihrem Körper beruhigen, Koliken verringern sich, es wird weniger weinen, vielleicht sogar recht gut schlafen und Sie haben mindestens eine Hand frei (und auch Ihren Kopf, weil das Baby wieder ruhiger ist), um andere Dinge zu tun. Versuchen Sie es einmal. Eine Autorin nennt dies so schön „Perspektive teilen". Das Tragetuch ermöglich es dem Kind, am Leben der Familie problemlos teilzunehmen und mit Ihnen die Perspektive zu teilen. Lassen Sie sich von einer tucherfahrenen Frau zeigen, wie vielseitig ein Tragetuch eingesetzt werden kann. Sie werdenvielleicht sehr erstaunt sein, wie einfach der Alltag mit einem Kind im Tuch wieder wird. Tucherfahrene Frauen finden Sie wohl in jeder Stillgruppe. und ist es überhaupt ein guter Gedanke einmal ein Stillgruppentreffen zu besuchen. Neben vielen nützlichen Tipps bekommen Sie dort auch moralische Unterstützung. Wenn Sie mir ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. LLLiebe Grüße Biggi Welter

Nützliche Informationen