Mitglied inaktiv
Hallo, Jonah ist 7,5 Monate alt und wurde 6 Monate voll gestillt. Jetzt bekommt er mittags Karotten-Kartoffel-Fleisch und abends Reisflocken mit Apfel. Er ißt zwar nur 100 g, aber er schmeckt ihm anscheinend recht gut. Nun meine Frage: Mittags und abends lege ich ihn zum Schlafen hin und habe ihn bisher immer gestillt, weil er an der Brust so schön einschläft. Muß ich ihm das abgewöhnen? Er ißt sich ja vorher satt! Er trinkt aber immer, wenn ihm die Brust angeboten wird. Heute mittag hat er dann mal wieder eine riesen Ladung nach dem Stillen ausgespuckt. War wohl doch zu viel? Was tun? Wenn ich ihn gleich nach dem Essen stille, trinkt er erst und spuckt dann auch wieder! Wenn ich ihn zum Schlafen hinlege und nicht stille schreit er! Danke Birgit
Liebe Birgit, warum sollen Sie Ihrem Kind das in den Schlaf stillen abgewöhnen? Seit Jahrtausenden und in unzähligen Kulturen ist es so, dass Mütter ihre Babys in den Schlaf stillen. Das Saugen wirkt beruhigend und nicht umsonst wurden im Laufe der Zeit die verschiedensten Brustattrappen (z.B. Schnuller s.o.) erfunden. Von der Natur ist es nicht vorgesehen, dass ein Baby oder Kleinkind allein ist und alleine einschläft. Nur passt dieses "natürliche" Verhalten des Babys nicht in unsere derzeitige Zeitströmung und damit haben wir ein (von uns selbst produziertes) Problem: Babys wissen nicht, was zur Zeit "Mode" ist und benehmen sich so, wie sie es seit Anbeginn der Menschheit getan haben. Leider geht der Trend zu immer früherer Anwendung sogenannter Schlaftrainingsprogramme und Eltern von Babys, die sich nicht dieser "Norm" anpassen, wird mehr oder weniger direkt vermittelt, dass sie selbst schuld sind, ja manchmal kommt unterschwellig sogar dazu, dass dies Eltern sich als Versager fühlen sollten. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Sie noch die nächsten Jahre damit verbringen müssen, Ihr Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Sie es sich jetzt vorstellen können. Ihr Kind verhält sich genau so, wie es von einem Baby zu erwarten ist und wie es auch von der Amerikanischen Akademie der Kinderärzte (AAP) und der WHO empfohlen wird: es sieht die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch. Gerade in der ersten Zeit der Beikostfütterung sollte der Begriff "BEI Kost" wörtlich genommen werden: es ist zusätzliche Nahrung, die nicht anstatt der Muttermilch sondern dazu gegeben wird. Das Kind bekommt altersgemäße Beikost und wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Wenn Ihr Baby Probleme mit dem Spucken hat, sollten Sie zwischen Brei und Brust vielleicht eine kleine Pause einlegen und nicht sofort nach dem Brei stillen. LLLiebe Grüße Biggi
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