Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Beikosteinführung

Frage: Beikosteinführung

Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, unsere kleine Jessica ist 14 Wochen alt. Sie wird voll gestillt. Da sie allergiegefährdet ist (Papa hat sehr, sehr viele Allergien), möchte ich erst mit Breichen anfangen, wenn sie 6 Monate alt ist. Bis dahin wird sie voll gestillt. Meine Frage: Mit welchem Brei fange ich am besten an, welchen vertragen die Kleinen am besten (auch wegen der Allergiegefährdung)? Vielen Dank schon mal für Deine Antwort. Liebe Grüsse Martina und Jessica


Biggi Welter

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? Liebe Martina, gerade bei einem allergiegefährdeten Kind sollte unbedingt das Kind und nicht der Kalender betrachtet werden. Viele allergiegefährdeten Kinder lehnen alle Nahrung außer Muttermilch noch einige Zeit über den sechsten Lebensmonat hinaus ab. Ehe Jessica noch nicht die Anzeichen für die Bereitschaft zur Beikost zeigt, solltest Du daher auch noch keine Beikost anbieten. Ob dein Kind bereit für Beikost ist, erkennst Du an den folgenden Anzeichen: • es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Ich hoffe, deine Frage beantwortet zu haben. LLLiebe Grüße Biggi


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