Frage im Expertenforum Stillberatung an Kristina Wrede:

babyhaut und muttermilch

Kristina Wrede

 Kristina Wrede
Stillberaterin
Frage: babyhaut und muttermilch

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liebe frau heindel, mein kleiner sohn louis, gerade vier monate alt und bis jetzt voll gestillt, hatte nie wirklich probleme mit der haut, hatte immer gute gesichtshaut und auch im windelbereich. wir haben von anfang mit stoffwindeln gewickelt, nur als wir zwei wochen im urlaub waren haben wir eine woche davon mit pampers wickeln muessen und er hat pickelchen bekommen, die aber mit calendula babyoel und mumi ganz leicht weggingen. wenn man ihn sonst anfasst bekommt er leicht rote haut, die aber nach ein paar minuten auch wieder normale farbe annimmt. meine frage ist nun, ob diese pickelchen (unterer bauch und oberschenkel, nicht po!) und die rote haut beim anfassen ein zeichen fuer eine spaetere moegliche allergie / empfindliche haut sein koennen und ob das moeglicherweise mit meinem konsum von kuhmilch, weizen etc. zusammenhaengen bzw veraendert werden kann. (oder ist so eine 'rote haut' bei babys voellig im bereich des normalen?) anders gefragt: muss ich mich wegen dieser anzeichen auf eine diaet mit 'reismilch' und ohne weizen etc. einlassen oder ist das uebertrieben? alles was wir essen ist bio!! und sogar die milch ist oft weder pasteurisiert noch homogenisiert. gilt das mit den allergien und der kuhmilch in der mumi auch fuer bio-milch? kann eine darmsanierung bei mir da besserung/veraenderung bringen? und noch eine frage zum umstellen auf feste nahrung: ich habe oft gelesen, dass die babys bereit sind fuer die andere nahrung, wenn sie ein reges interesse fuer das essen und trinken der mutter/eltern zeigen, was louis schon seit ueber einem monat tut. inzwischen 'muss' er sogar das glas halten und auch mit ebsteck etc. spielen duerfen, um bei tisch mit ihm halbwegs ruhig essen zu koennen. wann ist denn der frueheste zeitpunkt, um es mit dem ersten brei zu versuchen? ich wollte schon so lange wie moeglich voll stillen, aber will ihn ja auch nicht frustrieren, wenn er schon 'unser essen' haben moechte. und -entschuldigung- noch eine frage: ich habe auch hier im forum gelesen, dass die kinder mit vier monaten wieder aktiver werden, dann tagsueber oft weniger und seltener trinken und dadurch die naechte fuer die muetter wieder unruhiger werden. bei louis ist das schon seit 2/3 wochen so, ohne dass mir das so bewusst war, dass das kein rueckschritt ist. das hab ich erst hier herausgefunden. kann ich dem vorbeugen, wenn ich ihn tagsueber oefter anlege? denn da trinkt er nur so alle 3,5-4h und manchmal auch eher wenig, weil die umgebung anzuschauen viel spannender ist. gerade letzte nacht hat er dann wieder alle zwei h getrunken und hat dann auch in der frueh zw 5-6h stuhlgang. ganz ganz herzlichen dank im voraus fuer ihre antwort! edda speth


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Liebe Frau Speth, viele Ihrer Fragen sollten Sie bitte auf jeden Fall auch mit einem Arzt oder Heilpraktiker Ihres Vertrauens besprechen! Ich kann und darf Sie nicht medizinisch beraten, gebe Ihnen aber gern Erfahrungswerte weiter: Es gibt durchaus Babys, die empfindlich auf Kuhmilch in der Ernährung ihrer Mutter reagieren. Diese Empfindlichkeit kann sich z.B. durch Hautausschlage, Blähungen, Unruhe äußern. Dabei ist es unabhängig, ob die Milch Bio oder nicht Bio ist - Kuh bleibt Kuh. Wenn Sie selbst oder der Vater des Kindes auf Kuhmilch empfindlich reagiert (hat), dann könnte es auch bei Ihrem Baby so sein. In diesem Fall können Sie sich 2 Wochen lang ohne Kuhmilch oder Kuhmilchprodukte ernähren und beobachten, ob sich etwas ändert an den Hautausschlägen. Ebenso könnten Sie auch mit anderen vermuteten Allergenen, z.B. Weizen, vorgehen. Andererseits ist es tatsächlich so, dass viele Kinder immer mal wieder solche Ausschläge haben, diese meist harmlos sind und bald wieder verschwinden. Auch schon vorgekommen, gerade bei Urlauben in warmen Ländern und der dort etwas anderen Qualität von Höschenwindeln, sind Pilzinfektionen, entstanden im feucht-warmen Windelmillieu. Darum denke ich, es sollte auf jeden Fall ein Fachmann noch mal einen Blick auf Ihren Sohn werfen. In Sachen Beikost: Die Bereitschaft zur Beikost erkennt man an den folgenden Anzeichen: • das Baby ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen, • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn alle diese Punkte erfüllt sind, ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen, meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch eventuell jünger sein. Kinder sind eben unterschiedlich. In Ihrem Fall würde ich Louis etwas "harmloses" anbieten, ein paar kleine Stückchen weiche mehligkochende Kartoffel etwa, oder gedünstete Birne auf den Teller legen. Dann sehen Sie, ob er wirklich schon essen möchte, oder ob es "reine Neugierde" war (dann wird er das Interesse schnell wieder verlieren). Was nun den Stillrhythmus angeht, so kann man versuchen, die Kinder tagsüber häufiger zu stillen und nicht zu lang am Stück schlafen zu lassen. Bei manchen Babys klappt es gut, viele lassen sich nicht so gut umstellen und da hilft es am meisten, wenn man sich klarmacht, dass diese Phase auch wieder vorübergeht und für das Kind wichtig ist. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25% ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass viele Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Probieren Sie es am besten aus, Louis wird Ihnen dann zeigen, ob er bereit ist, seinen Rhythmus umzustellen. Herzlichen Gruß, kristina Heindel


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liebe frau heindel, entschuldigen Sie, dass ich erst jetzt antworte, da ich die letzte zeit unterwegs war. ganz, ganz herzlichen dank fuer Ihre muehe und ausfuehrungen, ich finde Ihre arbeit in diesem forum ganz toll und es hat mir schon sehr geholfen, was Sie geschrieben haben. die sache war die, dass es die kinderaerztin war, die von einer moeglichen allergie sprach und louis und mir gleichentsprechend medikamente verabreichen wollte. ich wollte dazu schlicht eine zweite meineung, mit meinem heilpraktiker habe ich auch schon darueber gesprochen und einen weiteren termin vereinbart. es ist allerdings so, dass weder ich noch mein mann, noch unsere beiden eltern irgendwelche allergien haben. lediglich eine meiner cousinen hatte in ihrer pubertaet viel damit zu tun, das ist aber der einizge fall und mir schien das so auf anhieb einfach weit her geholt, zumal die pickelchen ja mit calendula und mumi wieder weg gegangen sind und wir auch 'nur' in suedtirol waren und nciht spanien / sueditallien etc. - es wird schon eher die schlechtere windelqualitaet gewesen sein.. vor allem der stoffwindeln wegen, die wir sonst benutzen. nuin habe ich aber eine andere frage zu louis' trinkverhalten, schreibe die aber wohl besser in eine neue frage. noch einmal ganz herzlichen dank an Sie und Ihre arbeit in diesem forum!! edda speth


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