Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Welter, ich weiß mit meiner 9 Monate alten Tochter nicht mehr weiter. Sie hat vom 3.--6. Lebensmonat von 23.00Uhr bis 07.00Uhr durchgeschlafen. Das war dann abrupt vorbei und sie wachte plötzlich 2-3mal pro Nacht auf. Sie läßt sich grundsätzlich nur mit Stillen beruhigen. Mein Mann hat überhaupt keine Chance. Seit ca 3 Wochen wirds nun immer schlimmer, sie wacht inzwischen bis zu 10mal in der Nacht auf und das zermürbt mich zusehends. Inzwischen ist es für mich ne ruhige Nacht wenn sie nur 4mal aufwacht. ich glaube meine Kleine wacht einfach immer auf wenn sie in eine Leichtschlafphase kommt, sie wacht auch beim Mittagsschlaf grundsätzlich nach 1/2 Stunde auf und will nicht mehr schlafen obwohl sie noch total müde ist. Sie wird dann richtig hysterisch. Man könnte meinen sie hat Angst vorm Schlafen. Sie ist seit Wochen total quengelig weil sie einfach nie ausgeschlafen ist, von mir gar nicht zu reden. Ich habe schon sämtliche Bücher gelesen (Schlafen und Wachen, Ich will bei euch schlafen...) ich habe einige Tips aus dem Buch Schlafen statt Schreien übernommen und meine Kleine schläft jetzt früher (jetzt ca 21.00Uhr) aber nach wie vor das häufige Aufwachen. Manchmal muß ich mich echt zusammenreißen nicht böse zu werden, das kann doch nicht so weiter gehen. Ich muß ab Februar wieder arbeiten (3 Schichten) und bin dann auch oft Nachts nicht da, mich macht das jetzt schon fertig wenn das dann immer noch so sein sollte, da kann ich doch nicht mit ruhigem Gewissen auf die Arbeit. Mein Mann hat mir jetzt schon gesagt das er das dann nicht mitmacht und sie schreien lässt, das will ich auf keinen Fall. Meinen Sie ein Besuch beim Osteopathen könnte helfen? Das ein Kind Nachts aufwacht ist ja normal aber doch nicht so oft
Liebe Malis, acht bis neun Monate sind das typische Alter für die sogenannte Fremdelphase. Das heißt, das Kind beginnt ganz bewusst zwischen fremd und bekannt zu unterscheiden und lernt nun auch sehr deutlich, dass es ein eigener Mensch ist. Dies kann für das Kind sehr aufregend und verunsichernd sein und dann will es natürlich nicht alleine sein, schon gar nicht, wenn es sich in den Schlaf fallen lassen soll und damit ja auch das letzte bisschen Kontrolle abgeben muss, das es in seiner Welt hat. Leider wird in unserer Gesellschaft immer wieder propagiert wird, dass es ja alles „ganz easy" ist und selbstverständlich lassen sich Kinder und Beruf und Haushalt und noch zusätzlich ein Ehrenamt und ich weiß nicht was sonst noch kombinieren. Dass diese Belastungen zu Lasten des Kindes und der Frau gehen, das wird meist diskret verschwiegen. Und wenn dann ein Baby eben nicht so mitmacht, wie es in vielen Hochglanzbroschüren beschrieben und von vielen Menschen behauptet wird, dann kommt „Aber das Baby MUSS doch". Das Kind ist das schwächste Glied in der Kette und es gibt leider viel zu wenig Menschen, die daran denken, dass Babys Babys sind und die Bedürfnisse von Müttern und Babys werden nicht anerkannt. Ich weiß, dass es viele Familien gibt, die keine Wahl haben. Doch diesen Familien soll dann nicht erzählt werden, dass „alles easy" ist und dass „das Kind muss". Zu oft erlebe ich Frauen, die denken, sie hätten versagt, weil sich ihr Kind so verhält, wie es von einem Baby zu erwarten ist und damit nicht den Vorstellungen und Erwartungen von großen Teilen unserer Gesellschaft entspricht. Mutter und Kind sind unglücklich und verzweifelt versuchen die Eltern dann ein Verhalten zu erzwingen, das bei allen zu viel Frustration führt. Ich habe kein Patentrezept, das dazu führen wird, dass Ihre Tochter nachts nicht mehr aufwachen wird, doch vielleicht ein paar Tipps, wie die Nächte angenehmer werden. Versuchen Sie sich das nächtliche Stillen so einfach wie möglich zu machen. Wenn das Baby in unmittelbarer Nähe von der Mutter schlafen kann (zum Beispiel auf einer Matratze direkt neben dem Bett der Mutter oder gleich bei ihr im Bett), entfällt das nächtliche Aufstehen. Mutter und Kind müssen gar nicht richtig aufwachen und können sehr schnell wieder weiter schlafen. Auch tagsüber spricht nichts dagegen, dass Sie sich mit Ihrem Kind zusammen hinlegen und ausruhen. Muttersein ist anstrengend und jede Extra Ruhe, die eine Mutter finden kann, sollte auch genutzt werden. Bis Februar ist es noch eine ganze Weile, zumindest für ein Baby ist diese Zeitspanne ewig – vielleicht klappt es bis dahin von ganz alleine. Die Fähigkeit längere Zeit in einem Stück zu schlafen entwickelt sich bei einem Baby mit zunehmender Reife, beim einen früher, beim anderen später. Es gibt kein Patentrezept, ein Baby dazu zu bringen durchzuschlafen, wenn es dazu noch nicht in der Lage ist. Ich wünsche Ihnen von Herzen, dass die Nächte bald wieder ruhiger werden! LLLiebe Grüße, Biggi
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