Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Baby nimmt ab - was tun?

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Frage: Baby nimmt ab - was tun?

Mitglied inaktiv

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Ich habe vor einer Woche hier schon mal nachgefragt, denn Léo hatte innerhalb von 3 Wochen nur 250g. zugenommen. Jetzt hat er aber in der letzten Woche zum ersten Mal ABgenommen (von 6750g. auf 6630g. - er wird am 20.1. 5 Monate alt und war seit Geburt an ein eher dünnes langes Baby: 3130g. bei 51cm). Er ist aber in Superform (aktiv, fröhlich)und es scheint ihm nichts zu fehlen. Gestillt wird er 4x am Tag, mehr verlangt er nicht. Nachts schläft er bis ca. 5Uhr30-6Uhr durch, bekommt seine erste Mahlzeit gegen halb acht. Heute abend habe ich zum ersten Mal Brei gegeben- 90% kamen aber direkt rausgespuckt wieder raus. Stillen möchte ich ihn aber weiterhin. Ich versuche es jetzt wieder 5x am Tag. Gibt's sonst noch Ratschläge zu beherzigen? Ganz, ganz lieben Dank für die Antwort, denn ich mache mir doch etwas Sorgen. Christine P.S. Werde ihn Ende der Woche + nächste Woche wieder wiegen lassen und wenn er noch nicht wieder zugenommen hat, geht's natürlich sofort zum Kinderarzt.


Biggi Welter

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? Liebe Christine, ich habe dir das letzte Mal schon geschrieben, dass Du dein Kind häufiger zum Stillen anregen solltest. Fünf Mal am Tag ist immer noch wenig, vor allem, wenn die Gewichtskurve so verläuft wie bei deinem Kind. Lege wirklich einmal ein paar Baby und Stilltage ein, in denen Du dich ausschließlich um dich und dein Kind kümmerst und es wirklich häufig (mindestens im Drei-Stunden-Takt) anlegst. Um das Interesse der Babys an der Brust wachzuhalten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und läßt es aufstossen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses „Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt. Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung („schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys. Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung. Ruhe Dich oft aus und entspanne Dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft Dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Probier das wirklich einmal aus, dann müsste dein Baby innerhalb einiger Tage eindeutig zunehmen. Wenn nicht, wende dich bitte sowohl an deine Kinderärztin/arzt als auch an eine Stillberaterin in deiner Nähe. LLLiebe Grüße Biggi


Mitglied inaktiv

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Hallo, man sollte nicht Abends mit dem Ersten Brei anfangen- sondern Mittags. Ich hänge Dir mal was hinten ans Posting dran(von Biggi- hab ich mal gespeichert) Ich habe aber mal eine Frage. Stillst Du sonst voll? Wenn ja warum schränkst Du die Mahlzeiten auf 5 ein und nicht nach Bedarf? LG Käferchen **************************** Die Bereitschaft des Babys zur Beikost lässt sich an den folgenden Anzeichen erkennen: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Muttermilch nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Muttermilch durch die Beikost ersetzt werden, würde es Anstatt-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Muttermilch sollte im gesamten ersten Lebensjahr das Hauptnahrungsmittel für ein Kind sein, erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen. In welcher Reihenfolge die Stillzeiten durch andere Mahlzeiten ersetzt werden, bleibt jeder Mutter selbst überlassen. Es wird lediglich empfohlen neue Nahrungsmittel nicht am Abend einzuführen, da dann eventuelle Unverträglichkeitsreaktionen in die Nacht fallen können. So lange ein Baby noch mehrmals gestillt wird, muss nicht unbedingt eine weitere Milchmahlzeit (Milchbrei) eingeführt werden, da das Kind seinen Milchbedarf mit der Muttermilch decken kann. Rezepte zum Selberkochen und Informationen über die Beikost finden Sie zum Beispiel in dem Infoblatt der LLL „Babys erste feste Nahrung", das Sie bei jeder LLL-Stillberaterin (auch hier im Stillshop) bestellen kannst. Weitere interessante Informationen rund um die Ernährung des Babys und Kleinkindes bietet die Broschüre „Gesunde Ernährung von Anfang an", die von der Hamburger Verbraucherzentrale herausgegeben wurde. Sie kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. **********************************


Mitglied inaktiv

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Hallo! Erstmal Danke für Deinen Beitrag mit dem Posting. Werde mir mal überlegen, die nächste Neueinführung lieber Mittags zu versuchen. Biggis Tipp erscheint mir logisch. Anscheinend verträgt der Kleine bislang den Minimum an Milchbrei aber gut. Auch war ich mir nicht ganz sicher, ob diese Art von Brei wirklich das erste Nahrungsmittel sein sollte. Da Gemüse aber nicht so arg viel Kalorien hat und der Kleine doch wieder zunehmen sollte, haben wir es eben damit probiert. Meinst Du, man kann es ihm evtl. wieder abgewöhnen, falls es mit dem Stillen doch wieder ausreichen sollte? Zur Anzahl der Stillmahlzeiten: er verlangt nicht mehr als 4 Mahlzeiten. Nach der letzten kurz vor 20Uhr schläft er ohne Probleme ein, und auch am Tag ist er ausgeglichen und fröhlich. Biete ich ihm aber einmal mehr die Brust an (wie heute), trinkt er aber doch gern mehr. Schönen Gruss, Christine


Mitglied inaktiv

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Ein Vollgestilltes Kind sollte durchschnittlich 8-12 Mahlzeiten bekommen! Ich denke biete ihm mehr an, er trinkt bestimmt und nimmt dann auch wieder zu. Unser Kleiner 10Mt. nimmt jetzt langsam beikost und wird zusätzlich 4-5 mal gestillt. Gruss Moni


Mitglied inaktiv

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Liebe Biggi, ich möchte Dir nochmals einen ganz grossen Dank aussprechen!! Wie gut tut es zu wissen, dass man so rasch nach einer Problemstellung eine solch ausführliche und kompetente Beratung "frei Haus" bekommt. Dank auch an alle anderen Mamas, die mitlesen und von ihren Erfahrungen berichten. Werde versuchen, dies bei Gelegenheit auch für andere zu tun. Ich kann nur hoffen,dass dieses Forum noch lange so interessant und rege bleibt. Einen ganz lieben Gruss von Léo (er wird morgen gewogen, ich sag' Bescheid ob's wieder bergauf mit dem Gewicht geht) und seiner Mama.


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