Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

baby - geaendert schlafgewohnheiten

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Frage: baby - geaendert schlafgewohnheiten

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hallo biggi, meine kleine maus ist jetzt 4 monate alt und ueber ihren schlafrhythmus kann ich mich eigentlich nicht beschweren. nachts schafft sie 10-12 h und tagsueber nochmal verteilt 4-6 h. seit ca. 4 wochen schlaeft sie in ihrem eigenen bettchen in unserem schlafzimmer. von geburt an ist sie mit 2-3 stillmahlzeiten sehr gut zurrecht gekommen. seit kurzem sogar weniger haeufig, allerdings wurde sie gegen morgen immer sehr unruhig und ich habe sie dann wieder mit zu uns ins bett genommen wo wir alle 3 prima weiter geschlafen haben. sie schlaeft uebrigens nach ca. 5 minuten protest von selbst ein. momentan ist sie jedoch schon seit ca. 3 wochen insgesamt sehr unruhig und faengt alle 1-3 h an zu bruellen. dabei macht sie das wohl auch im schlaf und ich frage mich auch schon ob sie schlecht traeumt. leider funktioniert kuscheln oder ueber die schulter legen gar nicht zur beruhigung. meine brust muss herhalten. dabei scheint sie meist gar keinen hunger zu haben, sonder will nur zur beruhigung nuckeln. ich habe sie wieder komplett zu uns ins bett geholt, da sonst gar keine nachtruhe zu bekommen ist. da sie weder schnuller noch daumen zur beruhigung akzeptiert ist das sehr anstrengend fuer mich und ich glaube sie schlaeft auch nicht besonders gut. ausserdem moechte ich nicht dass sie meine brust als "lebenden schnuller" einfordert und als durchschlafhilfe betrachtet. hast du einen vorschlag was ich tun koennte um ihr das wieder abzugewoehnen? der kinderarzt meinte uebrigens, dass sie vielleicht einen reflux hat und durch sodbrennen im schlaf gestoert wird... viele gruesse aus den usa bettina


Biggi Welter

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? Liebe Bettina, vier Monate ist ein klassisches Alter für dieses Verhalten. Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet. Dein Verdacht, dass die Kleine schlecht träumt geht also in die richtige Richtung und für sie ist es jetzt nicht (nur) der körperliche Hunger, sondern das wichtige Bedürfnis an der Brust „Mama zu tanken" und sich Sicherheit, Geborgenheit und Trost zu holen. Nicht die Brust ist Schnullerersatz, sondern es ist umgekehrt: Der Schnuller ist eine Brustattrappe und das Kind ist klug genug, dass es sich nicht mit einer Kopie zufrieden geben will. Wenn Du dein Kind nachts nicht stillen willst, dann wird es wohl nicht ohne Tränen und relativ viel Aufwand gehen, denn das Nähebedürfnis deines Kindes wird bleiben und es ist anstrengender das Kind dann abzulenken und auf andere Weise zu trösten, als es zu sich zu nehmen, es zu stillen und dabei weiter zu schlafen. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das in den USA unter dem Originaltitel „Nightime Parenting" im Buchhandel oder bei LLL erhältlich ist. LLLI erreichst Du entweder unter www.lalecheleague.org oder Tel.: 0800laleche. LLLiebe Grüße Biggi


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