Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, bisher hatte ich noch nie probleme mit dem stillen seit der geburt meines sohnes vor 14 wochen. Ich geniesse es und es klappt reibungslos. Seit ein paar Tagen bereitet mir mein sohn schmerzen beim stillen. Wenn ich ihn stille und er meine brustwarze im mund hat dann dreht er manchmal den kopf in alle richtungen und zieht meine Brust mit. besonders schlimm ist es wenn ich ihn im liegen stille.Ihn scheint es nicht zu stören denn er macht es immer wieder. Natürlich möchte ich deswegen nicht abstillen deswegen meine frage ob du einen tipp hast. Mein 2 Grund ist eigentlich kein problem sondern immer wieder frage ich mich warum stillende mütter in der öffentlichkeit so komisch angeschaut werden.Dabei ernähre ich doch nur mein Kind aber am wochenende als ich im eiscafe meinen sohn stillte wurde ich blöd angeguckt. Eigentlich bin ich es gewöhnt deswegen habe ich darüber hinweg geschaut aber komisch ist das schon. Lieben Dank für die beantwortung Anja
? Liebe Anja, Stillen fällt in unserem Kulturkreis etwas aus der Norm und alles was aus der Norm fällt, erweckt Aufmerksamkeit. Ich habe jedoch die Erfahrung gemacht, dass es um so weniger (negative) Reaktionen gibt, je selbstverständlicher frau ihr Kind stillt und außerdem ist es möglich diskret zu stillen, so dass nicht gleich „jeder" merkt, was die Mutter und das Kind tun. Mit drei bis vier Monaten beginnen Babys die Welt sehr intensiv zu entdecken und da kommt es immer wieder mal vor, dass so ein kleines Menschlein sich überaus interessiert nach jedem Geräusch und jedem vorbeihuschenden Schatten umdrehen muss - und dabei die Brustwarze einfach mitnimmt. Das Kind findet das nicht schlimm, denn ihm tut ja nichts weh dabei, für die Mutter kann dieses Verhalten hingegen sehr unangenehm sein und sogar zu wunden Brustwarzen führen. Du kannst einmal versuchen, ob es besser wird, wenn Du dich zum Stillen mit deinem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, „langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückziehst. Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wickelst Du dein Baby gut in eine Decke ein, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn Du dein Kind auf diese Weise eingepackt hast, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen. Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein. Vielleicht versuchst Du es ja einmal mit dem Bündeln und dem Zurückziehen in eine besonders ruhige und ablenkungsarme Umgebung sowie auch etwas häufigerem Anlegen. Die Phase der extremen Ablenkbarkeit dauert von Kind zu Kind unterschiedlich lange, aber sie geht vorüber. LLLiebe Grüße Biggi