Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Antibiotikasalbe während der Stillzeit

Frage: Antibiotikasalbe während der Stillzeit

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, meine beide große Zehen sind an der Seite entzündet und voll mit Eiter. Wahrscheinlich habe ich beim Nägelschneiden zu tief reingeschnitten. Meine Ärztin hat mir eine Antibiotikasalbe aufgeschrieben. Sie hat mir zwar gesagt, daß wenn ich sie äußerlich anwede, das nichts mit stillen zu tun hat, aber ich würde mich trotzdem nochmal vergewissern, ob ich sie nehmen kann. Die Zusammensetzung der Salbe ist: 1g Aureomycin Salbe enthält 30mg Chlortetracyclinhydrochlorid, Wollwachs, weißes Vaselin. Meine andere Frage wäre, ob ich während der Stillzeit Haare färben oder Stähnchen machen lassen kann. Ich freue mich schon auf Deine Antwort, Susanne


Biggi Welter

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? Liebe Susanne, laut „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Schaefer, Spielmann, 6. Auflage, 2001 sind „Äußere Anwendungen in der Stillzeit prinzipiell akzeptabel, solange es sich um die Behandlung begrenzter Hautareale und Therapiezeiträume handelt. Dies gilt für alle Dermatika, auch Antiseptika, Antiinfektiva und Corticoide. ... Bei ausgedehnten Flächen und längerdauernder Behandlung müssen Absorption und Wirkung der einzelnen Substanz bedacht werden und man sollte sich an den Ratschlägen zur systemischen Behandlung orientieren." Chlortetracyclin gehört in die Gruppe der Tetrazykline und bei einer systemischen Behandlung damit gehen weniger als 1 % der Dosis in die Muttermilch über, bei einer äußerlichen Anwendung sicher noch weniger. Zitat aus „Arzneiverordnung in Schwangerschaft und Stillzeit" Spielmann, Schaefer, 6. Auflage 2001: „Tetrazykline Erfahrungen. Tetracycline erreichen in der Muttermilch Konzentrationen, die deutlich unter den mütterlichen Plasmawerten liegen. Das in der Muttermilch enthaltene Kalzium inaktiviert einen Teil der übergegangenen Substanz. Symptome beim Säugling sind nicht zu erwarten und auch nie berichtet worden. Insbesondere kommt es nicht zu einer Gelbfärbung der Zähne bei Exposition über die Muttermilch. ... Unter Therapie mit Chlortetracyclin liegt der mit der Milch transportierte Dosisanteil unter 1 % (Übersicht in Bennett 1996). Empfehlung für die Praxis: Tetracycline, also auch Doxyccyclin und Minocyclin können gegeben werden, wenn von den Antibiotika der Wahl (s.o.) kein Erfolg erwartet wird." Ich hoffe, diese Informationen helfen dir weiter. Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi


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