Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Anfängerfragen

Frage: Anfängerfragen

Mitglied inaktiv

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Hallo Biggi, ich bin in der 30 Woche schwanger, und habe mich nach viel Literatur im Internet für das Stillen entschieden. Die Seite hier finde ich total klasse, und denke, in geraumer Zeit werde ich hier noch öfters zu finden sein. Nun meine Fragen, ich hoffe sie sind nicht allzu dumm :) also ich habe schon reichlich durchsichtige Vormilch, abends nach dem Duschen läuft sie ohne dazutun aus, sodass ich des nachts diese Stilleinlagen benutzen muß. Ist das im normalen Rahmen? Meine Brust fühlt sich abends "gespannter" an, und das Auslaufen vermindert dies etwas. Kann ich dadurch Ärger mit der Brust bekommen? Darin schließt sich meine zweite Frage an, und zwar was bewirkt den Milcheinschuss? Passiert dieser erst nach der Entbindung, ist es die Hormonumstellung oder das Saugen des Babies? Reicht diese Vormilch aus, um das Kind satt zu bekommen? Ich habe gelesen, dass sehr viele Kliniken den Kindern Glukose geben, muß das sein? Kann man oder muß man dies verhindern? Wie kann man das Baby dazu bringen zu saugen, ist das ein angeborener Reflex, was passiert, wenn es nicht direkt funktioniert? Nächste Frage: Wann muß angelegt werden? Ich kann mir den Zeitraum schlecht vorstellen, das Kind wird geboren, es liegt bei mir; und muß ich dann direkt "anbieten"? Wieviel Zeit soll/darf verstreichen ohne das es Komplikationen gibt? Was passiert nach erfolgreichem Anlegen, wann wäre der nächste Zeitpunkt? ich meine kein stures Schema, sondern muß ich das Kind animieren, oder ist es so, dass es sich selbst bemerkbar macht? Sorry, ich hoffe meine Fragen waren nicht allzu naiv -es interessiert mich wirklich, und ich denke ich bin hier an richtiger Stelle :) Viele Grüße Tina mit Baby inside


Biggi Welter

Biggi Welter

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? Liebe Tina, es gibt keine dummen Fragen, nur Menschen, die sich zu schade dünken, Fragen zu beantworten. Es ist vollkommen normal, dass bereits vor der Geburt Milch gebildet wird und auch aus der Brust ausläuft, auch Spannungsgefühle sind nichts Außergewöhnliches. Dabei hat es aber keinerlei Aussagekraft über das spätere Stillen, ob und wie viel Milch bereits in der Schwangerschaft aus der Brust läuft. Sie sollten die Brust jetzt nicht ausstreichen oder gar abpumpen, sondern allenfalls etwas kühlen und ansonsten Stilleinlagen zum Auffangen der herauslaufenden Milch verwenden. Während der Schwangerschaft verhindert ein von der Plazenta gebildetes Hormon (PIF), dass die Milchbildung richtig in Gang kommt. Den „Startschuss" für die Milchbildung gibt die Geburt der Plazenta, da ab dann dieses Hormon nicht mehr in den Körper der Frau gelangt und so andere Hormone, deren Wirkung durch das PIF unterdrückt wurden, zum Zuge kommen. Zunächst wird die Milchbildung also „von innen" gesteuert (endokrine Steuerung) und dann wird diese allmählich durch die autokrine Steuerung (durch das Saugen des Babys) abgelöst. Ein voll ausgetragenes, gesundes Baby braucht weder Glukose, noch Tee, Wasser oder sonst was. Es genügt voll und ganz - und ist sinnvoll - das Baby ausschließlich anzulegen. Im Normalfall wird das Baby nach der Geburt von sich aus zu suchen beginnen. Es gibt da einen sehr schönen Film von Lennart Righard in dem gezeigt wird, wie das Baby nach der Geburt ganz alleine über den Bauch der Mutter zur Brust kriecht. Das erste Anlegen sollte möglichst innerhalb der ersten zwei Stunden nach der Geburt stattfinden. In aller Regel wird das Baby sich dann von sich aus alleine melden, wenn es hungrig oder durstig ist, manchmal muss die Mutter die Initiativ ergreifen und das Baby zu häufigerem Stillen animieren. Haben Sie schon ein Stillbuch? Empfehlenswert sind z.B. „Stillen - Rat und praktische Hilfe für alle Phasen der Stillzeit" von Marta Guoth-Gumberger und Elizabeth Hormann, „Das Handbuch für die stillende Mutter" von der La Leche Liga, „Stillen - einfach nur stillen" von Gwen Gotsch, das erste bekommen Sie im Buchhandel, die beiden letzteren im Buchhandel, bei der La Leche Liga oder jeder LLL-Stillberaterin. Außerdem möchte ich Ihnen den Besuch einer Stillgruppe anraten. In einer Stillgruppe treffen Sie nicht nur andere stillende Mütter, sondern Sie lernen auch gleich eine kompetente Ansprechpartnerin kennen, für den Fall, dass es nach der Geburt zu Stillproblemen kommen sollte. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Ich wünsche Ihnen eine schöne restliche Schwangerschaft und eine gute Geburt. LLLiebe Grüße Biggi Welter


Mitglied inaktiv

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Hi Tina! Viel information ist prima, habe ich während der Schwangerschaft auch gemacht. Mir hat "Das Stillbuch" von Hannah Lotthrop total geholfen - insbesondere in Nächten wo ich nur auf dem Sofa gesessen habe und das Stillen einfach nicht so klappen wollte, wie es insbesondere in Hochglanzbroschüren und Eltern-Heften beschrieben ist, mein Kind hatte das alles halt nicht gelesen. Langer Rede kurzer Sinn: das Kind wird's regeln. Alles Gute für die Schwangerschaft Sybille


Mitglied inaktiv

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Also erst mal herzlichen Glückwunsch zu Deiner Entscheidung. Stillen ist ja sooooo toll. Erstens unheimlich praktisch - Milch immer dabei und geht blitzschnell - und zweitens ist es einfach ein super Gefühl, wenn so ein Baby an einem nuckelt und man es damit satt kriegt. Zu allen Deinen Fragen hab ich auch keine Antwort, aber ein paar Sachen weiß ich schon. Die Vormilch reicht zwar nicht unbedingt zum satt werden, aber das Baby braucht trotzdem nichts zusätzlich. Ist ganz normal, wenn die Babys in den ersten Tagen Gewicht verlieren. Innerhalb von 14 Tagen reguliert sich das normalerweise wieder. Ich musste im Krankenhaus erst mal die Hebamme bitten, das Baby anzulegen, weil ich das irgendwie selber nicht auf die Reihe gekriegt hab. Mein Kleiner hat dann auch gleich von selbst genuckelt. Den Saugreflex haben normalerweise alle Babys. Was ich auch noch sagen will: Lass Dich in den ersten Wochen nicht unterkriegen. Kann nämlich schon sehr schmerzhaft werden. Ich hatte in den ersten 6 Wochen ziemlich wunde Brustwarzen und das erste Ansaugen war immer sehr schmerzhaft. Aber als das erste Ansaugen vorbei war, wars dann auch richtig schön. Und wie gesagt - nach 6 Wochen dürfte das Schlimmste vorbei sein. Viel Spaß und noch eine gute Zeit bis zur Entbindung! Andrea


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