Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, den unten stehenden Taxt habe ich auch schon ins Forum von Dr Busse gestellt. Vielleicht kannst du mir ernaehrungstechnisch nochmal helfen. Unser Sohn bekommt jetzt 2 mal am Tag einen Brei, einmal Gemuese-Kartoffel und einmal Obst-Getreide. Zudem wird er noch 3 mal gestillt und nach den beiden Breimahlzeiten jeweils kurz (wie grad der Trinkbedarf ist). Ich versuche grad vergeblich, ihn an ein en Becher oder an ein Flaeschchen zu gewoehnen (Schnuller verweigert er auch - scheint keint Freund von Gummi zu sein, bevorzugt seine Finger...) ;) Was koennen wir tun, um ihm ggf noch mehr Fluessigkeit zu geben? Ist dies noch notwendig? Wie kriegen wir seinen Stuhl weicher? Welche Lebensmittel eignen sich ausser Birne? Vielen Dank fuer die Beantwortung meiner Fragen. Du hast mir damals bei unserer Tochter schon so oft helfen koennen... :) Britta Hallo, ich habe eine Frage zu unserem Sohn. Nach Einfuehrung der Beikost vor gut 5 Wochen (wir haben mit Kuerbis und dann mit Kuerbis-Kartoffelbrei begonnen und spaeter Moehren-Kartoffelbrei und Blumenkohl-Kartoffelbrei eingefuehrt) hatte unser Sohn vor einer guten Woche sehr harten Stuhlgang und sich dabei eine Analfissur zugezogen. Ich selber hab mich nach einem halben Jahr Leiden im September an einer mittlerweile chronischen (und seeeehr schmerzhaften) Analfissur in Deutschland operieren lassen (sehr gute Entscheidung!!) Jetzt zu meinen Fragen: 1. Was koennen wir tun, um den Stuhlgang unseres Sohnes weich zu halten? In der Regel hat er alle 2-3 Tage Stuhlgang. Momentan bekommt er einen Obst-Getreidebrei (nur mit Birne) sowie mittags meist einen Blumenkohl-Kartoffelbrei, da ich bei Moehre und Kuerbis festgestellt hab, dass er dann haerteren Stuhl hat. 2. Wie wird in Deutschland eine Analfissur beim Saeugling/ Kleinkind behandelt? Wir wohnen in den Niederlanden und hier wurde uns Lactulose (also so wie in Deutschland Bifiteral) gegeben und eine 3%ige Lidocain-Vaseline-Salbe. Nun befuerchte ich aber, dass sich der Darm unseres Sohnes an die Lactulose gewoehnt und dann vielleicht noch "ruhiger" arbeitet... uns wurde gesagt, wir sollten ihm 5ml jeden Tag geben... 3. Wie lange dauert es, bis eine Fissur beim Kleinkind abheilt? Heilt sie ohne Salben ab? Bei mir persoenlich wurde mit Claversal-Zaepfchen und einer Diltiazem-Hydrochloridsalbe behandelt, was trotz immer sehr weichem Stuhl nicht zur Abheilung gefuehrt hat. $. Macht es Sinn, mal einen deutschen Kinderarzt aufzusuchen? Wir muessen hier in Holland zum Hausarzt, der sich aber weigert, eine Ueberweisung zum Kinderarzt ins Krankenhaus auszustellen.Niedergelassene Kinderaerzte gibt es - wie auch Gynaekologen - leider nicht. Vielen Dank fuer die Beantwortung meiner Fragen! Britta
Liebe Britta, bis es dem Kind besser geht, würde ich möglichst oft und viel stillen, da Muttermilchstuhl weicher ist. Außerdem würde ich versuchen, dem Kind einen Becher schmackhaft zu machen. Manche Kinder trinken übrigens sehr gern und gut mit einem Strohhalm aus einem Becher (die dicken, biegsamen Halme eignen sich recht gut). Ich hoffe, Sie bekommen bald kompetente Hilfe und wünsche Ihrem Baby von ganzem Herzen schnelle Besserung! LLLiebe Grüße, Biggi
Mitglied inaktiv
Liebe Biggi, nochmal eine Frage zum Weichhalten des Stuhls... gibt es Gemuesesorten oder Obstsorten, die ich unserem Sohn bevorzugt geben kann? Soll ich erstmal mit dem Gemuese-Kartoffelbrei aussetzen und lieber nochmal einmal mehr stillen? Hier in Holland sagen sie mir, er muesste schon laengst drei Mahlzeiten haben (Brot mit Schinken o Kaese, Gemuese mit Fleisch und Kartoffeln, Reis oder Nudeln sowie Obst)... er ist jedoch noch nicht mal 8 Monate alt und wurde 6 1/2 Monate voll gestillt. Und ich sollte ihm mehr Abwechslung bieten, sprich, einen Tag Broccoli, einen Tag Moehren, einen Tag gruene Bohnen, einen Tag Blumenkohl. Das widerstrebt allerdings meinem Verstaendnis von Einfuehrung von Beikost... Vielleicht kannst du mir nochmal ein paar Tipps geben. Er wiegt jetzt (7 1/2 Monate) bei einer Groesse von 69cm 7870g, Kopfumfang 45cm. Liebe Gruesse und noch eine schoene Adventszeit, Britta
Liebe Britta, ich persönlich würde wieder ausschließlich stillen, bis es dem Kind wieder besser geht. Was nun die Abwechslung im Speiseplan des Kindes betrifft, so ist im ersten Lebensjahr eindeutig weniger mehr. Das Kind braucht nicht so viel Abwechslung, die große Vielfalt erhöht vielmehr das Risiko von Allergien. Es ist verständlicherweise schwer nicht unsicher zu werden, wenn so viele wohlmeinende Menschen Unsinn erzählen. Es gibt keine absoluten Zahlen, wie viel Beikost und wie viel Muttermilch ein Baby in einem bestimmten Alter erhalten muss, die Richtschnur sollte immer das Gedeihen des Kindes sein. Bei der LLL Europakonferenz in Nottingham hat ein spanischer Kinderarzt einen sehr interessanten Vortrag zum Thema "Essen" gehalten. Dr. Gonzales hat eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiß: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet, die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch Sicherheitszuschläge enthalten. Ich weiß, dass fast überall steht: "zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird "eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit "ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Bis es deinem Kind also besser geht, kannst Du sicherlich eine Weile wieder voll stillen. Gerade die bei uns so beliebten Karotten für Babys führen nicht selten zu Verstopfung (beim Obst gilt dies für Banane), andere Gemüse wie Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli und auch Obstsorten wie Birne werden oft besser vertragen und tragen zu weicherem Stuhlgang bei. Ein Wechsel der Gemüse und Obstarten kann deshalb sehr sinnvoll sein. Außerdem sollte unbedingt auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme geachtet werden. LLLiebe Grüße Biggi
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