Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Anämie, Plazentareste & Stillen

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Anämie, Plazentareste & Stillen

Frau_Sommer

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Hallo liebes Beraterteam, vor 3 Wochen habe ich eine wunderbare kleine Tochter zur Welt gebracht. Leider verlor ich bei der WasserGeburt wohl doch mehr Blut als die Hebamme dachte. Ich lag die ersten Tage unfähig aufzustehen mit Kreislaufproblemen im Bett. Der Milcheinschuss kam dennoch aber sehr zaghaft und dass mein Baby sehr schläfrig an der Brust war, war zusätzlich hinderlich. Sie hat selbst heute noch immer nicht annähernd Ihr Geburtsgewicht erreicht. Nach gut zwei Wochen anhaltender körperlichen Schlappheit wurde bei mir ein Blutbild gemacht. Mein HB war nur noch bei 3,2 und ich kam ins Krankenhaus. Zwei Bluttransfusionen folgten und man entdeckte Plazentareste, die bei einer Ausschabung unter PDA entfernt wurden. Das ist jetzt 5 Tage her. Mir wurde klar, dass mein Körper möglicherweise gar keine ausreichenden Reserven hatte, um genügend Milch zu bilden. Ich bin furchtbar traurig und auch ein wenig wütend. Ich habe bereits zwei Kinder und auch das erste konnte ich wegen falscher Beratung nicht voll stillen, das zweite Kind erpumpte ich mir tapfer und hatte dann als meine Tochter 6 Wochen alt war eine wundervolle lange Stillbeziehung ohne Pumpe. Ich wünsche mir wirklich nichts mehr als meine kleine Tochter voll stillen zu können. Die Vorstellung sie mit der Flasche groß zu ziehen macht mich sehr traurig, obgleich ich weiß, dass sie so oder so groß werden wird. Ich habe die letzten Wochen dauerstillend verbracht aber ohne Besserung. Seit gestern handhaben wir es auf Anraten der Hebamme so: Wir versuchen 1,5-2 Stunden zwischen den Mahlzeiten zu erreichen. Ich leg sie an beiden Seiten an, so dass bestenfalls 40 Minuten Trinkzeit entstehen. Danach pumpe ich für weitere 10 Minuten mit einer Doppelpumpe ab. Die gewonnenen 20-30ml bekommt sie nach der Stillmahlzeit gebechert. Bisher füttere ich nichts anderes zu. Besteht eine Chance dass die Milchbildung so in Gang kommt? Wie lange wird das dauern? Gibt es bessere Strategien oder Medikamente die ich nehmen kann, um die Milchbildung anzuregen. Wir haben viel durchgemacht in den letzten Wochen und ich würde so gern mit reichlich Milch belohnt werden. Für mich und mein Baby... Leider gibt es hier in Rostock keine Stillgruppe. Ich würde mich so gern an jemanden wenden. Ich trinke Stilltee, Malzbier, nehme Bockshornkleekapseln und natürlich Eisen. Über Hilfe würden wir uns wirklich sehr freuen. Ich wohne übrigens in Mecklenburg-Vorpommern (18211). Liebe Grüße Frau Sommer


Biggi Welter

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Liebe Frau Sommer, wenn die PLazentareste jetzt entfernt wurden, kann es gut sein, dass die Milchmenge rasant steigt! Wichtig ist es jetzt, dass Sie kompetent vor Ort begleitet werden. Nun kann ich aber weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob das Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Ich wünsche Ihnen von ganzem Herzen, dass Sie bald voll stillen können. LLLiebe Grüße, Biggi


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