Mitglied inaktiv
Hallo, ich wollte mal meine Meinung über das Stillen und Verwöhnen eines Babys loswerden. Ich stille meinen Sohn (8 Wochen alt) und trage ihn oft mit mir herum oder beschäftige mich mit ihm. Kennt Ihr es auch, daß ständig irgendwelche Leute meinen, Ihr verwöhnt Eure Kinder ? Ich werde auch immer wieder gefragt, warum ich nicht schon zufüttere. Könnte ja sein, daß der Kleine nicht satt wird ... Es geht mir allmählich auf den Keks. Ich finde, daß man als Mutter auf seinen Bauch hören sollte. Schließlich war das Baby ja auch etliche Monate da drin. Das wollte ich nur mal loswerden ! Lieben Gruß, Birga
Liebe Birga, in unserer Gesellschaft ist es üblich geworden, Babys bereits sehr früh "erziehen" zu wollen, damit sie nicht "verwöhnt" werden und ihnen ihre Grenzen gezeigt werden. Manchmal kann ich mich bei diesen Diskussionen nicht des Eindrucks erwehren, dass das ein richtiges Horrorszenario entwickelt wird, in dem Eltern und Baby sich als Feinde gegenüberstehen und einander bekämpfen (müssen). Ein so kleines Wesen kann man noch gar nicht verwöhnen. Dein Baby hat noch keinerlei Zeitgefühl und deshalb ist es am besten, auf seine Bedürfnisse sofort zu reagieren. Dein Sohn empfindet zum Beispiel jetzt ein Hungergefühl. Er befindet sich damit in einer unangenehmen Lage, aus der er sich nicht selbst befreien kann, und schreit deshalb. Er hofft, dass dann jemand (also Du) kommt und ihn aus dieser unangenehmen Situation erlöst. Da er noch nicht versteht was gleich, in ein paar Minuten oder nächste Woche bedeutet, ist die Jetzt Situation für ihn bestimmend und erscheint ihm endlos. Ansprüche und Bedürfnis stimmen bei einem Baby überein. Wenn dein Baby also aufhört zu weinen, sobald Du es hochnimmst (und an die Brust legst), dann behalte es einfach weiter in deinem Arm und sei froh, dass Du da bist, um auf dieses wichtige emotionale Bedürfnis einzugehen. Behandele dein Baby unbedingt wie ein Baby, nicht wie die verkleinerte Ausgabe eines Erwachsenen. In einem amerikanischen Buch über die Entwicklung von Kindern (Aldrich: "Babys are Human Beeings"') habe ich einmal den wichtigen Satz gefunden "Damit Kinder sich gut entwickeln können, sind liebevolle Fürsorge und ein beständiges, direktes Eingehen auf ihre Bedürfnisse so ausgesprochen wichtig". Ich weiß aus eigener Erfahrung wie schwierig es manchmal sein kann, sich mit dieser Einstellung in unserer Gesellschaft zu behaupten. Immer wieder trifft einem der Vorwurf der "Sklave" seines Babys zu sein oder einen kleinen Tyrannen heranzuziehen. Aber: Kinder, die als Babys gelernt haben, dass sie sich auf ihre Mutter verlassen können, deren Bedürfnisse gestillt wurden, gehören später meist zu den Menschen, die in sich selbst ruhen, ein gesundes Selbstwertgefühl entwickelt haben (denn sie waren ihren Eltern etwas wert) und ausgeglichen durch ihr Leben gehen können. LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Birga, hast ganz recht, hör auf Dein Gefühl, schliesslich bist ja nur Du die Mama deines Sohnes :) und weisst selbst am besten, was er will. Und verwöhnen kann man so nen kleinen Wuzel noch gar nicht! Meiner ist jetzt 14 Wochen alt und klebt auch am liebst an meiner Schulter, und nachts fehlt er mir, wenn wir keine Körperkontakt haben :) Mit Liebe und Geborgenheit sollte man gerade bei seinem Kind nicht sparen! Schöne Zeit noch mit Deinem Schatz Daniela
Mitglied inaktiv
Hi ! Mein Kleiner ist zwar erst 11 Tage alt, aber ich trage ihn auch viel herum. Ich denke, man kann ein Kind in dem Alter noch gar nicht verwöhnen. Im Gegenteil, ich bin der Meinung, je mehr sie von unserer Liebe bekommen, desto besser. Der Kleine schmust auch viel mit dem Papa ! LG, Therry
Mitglied inaktiv
.
Mitglied inaktiv
Liebe Birga! Anbei ein toller Artikel den ich in einer Stillzeitschrift gefunden habe. liebe Grüsse Susanne Feinfühlige, liebevolle Betreuung zahlt sich aus Autorin Eva Böhm aus VSLÖ News 7 Jg., Juni 2003 „ Lauf doch nicht bei jedem Mucks, laß Dein Baby ruhig einmal quengeln! So wirst du es verwöhnen“, diese und ähnliche Warnungen haben wohl schon alle Eltern zu hören bekommen. Dabei sind die elterlichen Intuitionen, prompt und liebevoll auf die Bedürfnisse ihrer Kinder zu reagieren nicht nur richtig, sondern Grundlage für deren selbstbewußte Persönlichkeitsentwicklung. In ihrem Vortrag erläuterte Dr. Karin Grossmann (Dr. phil., Dipl. Psychologin am psychologischen Institut der Uni. Regensburg), wie vielfältig die Fähigkeiten des Neugeborenen bereits sind und wie wichtig es ist, die Signale des Babys wahrzunehmen und auf seine Bedürfnisse möglichst rasch zu reagieren. Reif für die Kommunikation Neugeborene sind zwar motorisch noch unreif, ihre Sinne aber sind reif und bereit für soziale Interaktion. Babys zeigen uns sehr genau, wie sie unsere Zuwendung, Hilfe benötigen. Mittels Lauten, Körpersprache und Mimik „sprechen“ sie mit uns. Nehmen Eltern diese Ausdrücke des Babys wahr und reagieren sie darauf angemessen, fördern sie damit die Kommunikationsfähigkeit ihres Kindes. In Studien konnte gezeigt werden, dass Babys, mit denen viel und einfühlsam gesprochen wurde, die also auch die Möglichkeit hatten zu „antworten“, mit 10 Monaten deutlich mehr plauderten und kommunikativer waren als jene Babys, mit denen nur wenig und nachlässig gesprochen wurde. 5 Zeichen Ein Baby gibt seiner Mutter etwa fünf Zeichen (Strampeln, Quengeln..) bis es endgültig losschreit. Wartet sie jedesmal so lange, bis es weint, so lernt das Kind, dass seine Bedürfnisse nur durch Schreien von den Eltern wahrgenommen werden. Schreien ist für ein Baby immer die letzte Möglichkeit, auf sein Problem aufmerksam zu machen, es gerät ganz außer sich, erlebt die Situation als bedrohlich. In Untersuchungen wurde festgestellt, dass sich Babys schneller beruhigten und insgesamt nach einem ¾ Jahr weniger und kürzer weinten je früher die Eltern auf das Weinen des Kindes reagierten. Babys brauchen Sicherheit Reagieren die Eltern rasch und einfühlsam auf die Bedürfnisse ihres Babys lernen diese, dass sie sich auf ihre Bezugsperson verlassen können. Das schafft eine sichere Basis für Vertrauen und Geborgenheit. Babys lernen: „Wenn ich hungrig/müde/traurig/alleine bin, ist jemand da der mir hilft, dass es mir wieder besser geht.“! Babys, die Feinfühligkeit und Zärtlichkeit erleben beruhigen sich schneller, sind später selbständiger und zeigen mehr Selbstsicherheit und Kompetenz im Kleinkindalter. Sie „klammern“ nicht sondern gehen selbstbewußt die nächsten Entwicklungsschritte, haben vertrauen dass die Eltern helfen; wenn sie es benötigen. Sie erleben ihre Umwelt interessant, sicher, vorhersehbar. Babys, die regelmäßig nicht beruhigt, deren Bedürfnisse nicht beachtet werden, die abgeschoben werden, wenn sie den Eltern nahe sein wollen, die zu lange alleine gelassen werden ohne einer ihnen vertrauten Person, erleben Enttäuschung und Frustration. Sie resignieren. Besonders in den ersten drei Lebensmonaten können Babys hier viel verlernen. Vom Versorgtwerden zur Fürsorglichkeit Dr. Karin Grossmann dazu; Elterliche Nachgiebigkeit im Sinne von Feinfühligkeit und Zährtlichkeit zum Säugling hat Auswirkungen weit über das Baby- und Kleinkindalter hinaus. Studien an heute jungen Erwachsenen zeigen, dass diese eine sichere zuverlässige Partnerschaft haben und die Kinder dieser Paare auch wieder aufmerksame Betreuung und Zärtlichkeit erfahren. Feinfühlige, liebevolle Begleitung unserer Babys fördert eine selbstbewußte Persönlichkeitsentwicklung und ist eine Investition in die nächste Generation
Mitglied inaktiv
Liebe Birga, wir haben versucht unseren Sohn (jetzt 3,5 Monate alt) genauso wie im Beitrag von hebla beschrieben zu behandeln. Wie ich meine mit Erfolg. Er braucht nicht erst schreien, wenn er Hunger hat und auch sonst versuche ich viel auf ihn einzugehen. Er tut mir nur immer leid, wenn bei ihm ein Bauer quer hängt, der erst kommt, wenn er gellend schreit. Aber was ich sagen will ist, ich kann mir heute sicher sein, wenn mein Kind schreit, dann hat es ein ernsthaftes Problem und braucht Hilfe. Ich habe es noch nicht einmal erlebt, daß er schreit nur um nicht alleine zu sein (..verwöhnt). Wer jetzt meint das Kind klebt nur an mir, der irrt sich. Mein Süßer kann sich ganz toll mit sich alleine beschäftigen und geht auch meistens prima in die Heia und kann auch alleine einschlafen. Noch ein letztes. Das Kind meiner Nachbarin wurde von Anfang an auf die "Harte Tour" erzogen, ist jetzt fast 1 Jahr und schreit und klammert wie der Weltmeister. Ich hoffe nur, daß es bei uns so entspannt bleibt. Ach ja, wer glaubt, daß mein Kind nun gar nie nicht schreit, irrt auch - aber das darf und soll er auch. Liebe Grüße Martina
Die letzten 10 Beiträge
- Brust läuft aus nach Stillen
- Farbstoff bei Darmspiegelung und Stillen
- 25 Monate stillt wieder fast so oft wie ein Baby
- Brust mit Stillhütchen praller?
- Kürzer Abpumpen
- Milchmangel oder Saugverwirrung
- Ausbleibende Gewichtszunahme bzw. Abnahme
- Seitenwechsel beim Stillen
- Probleme mit der Milchproduktion und dem Gewicht
- Baby 16 Monate stillt hauptsächlich