Mitglied inaktiv
Hallo, ich bin selbst seit 3 Monaten glücklich stillende Mutter und gestern hat eine Freundin von mir einen gesunden Jungen zur Welt gebracht! Heute erzählte sie mir, dass dem Baby bereits am ersten TAG Prenahrung per Flascherl gefüttert wurde (ohne ihr Wissen, das ganze hat nur ihr Freund beobachtet). Die SChwestern meinten, er hätte zu wenig Milch! Wie bitte kann man das nach einem TAg wissen????? Nur weil ein Baby schreit, heißt das ja lange noch nicht, dass es Hunger hat! Sie erzählte mir auch, dass sie ihn dann heute 2 Stunden!!! lang gestillt hätte! Ich meine, das hält doch keiner aus-schon gar nicht am Anfang. Danach hat sie ihm dann wieder ein Fläschchen gegeben und der Kleine hat dann den ganzen Tag geschlafen?! (kein Wunder, der muss doch total abgefüllt sein!). Also bei mir war das alles ganz anders. Ich habe meine TOchter alle 3 Stunden gestillt, jeweils max. 10 Minuten, damit sich die Brustwarzen nicht entzünden und um aber trotzdem den Milchfluss gleichmäßig anzuregen. Erst als ich den Milcheinschuss hatte, habe ich angefangen nach Bedarf zu stillen. Ich bin mit dieser MEthode ganz gut gefahren, muss aber auch sagen, dass ich ein super zufriedenes Baby habe und es quasi keine Probleme mit ihr gibt. Ich habe meiner Freundin heute am TEl gesagt, sie solle nicht 2 Stunden am STück stillen und hab ihr halt die Tipps gegeben, die ich bekommen habe, jetzt denke ich mir aber, dass ich sie wahrscheinlich total verunsichert habe......aber es wird eben überall etwas anderes geraten. Aber das ganze kommt mir doch etwas komisch vor, dass man gleich am ersten TAg zufüttert? Wenns wenigstens abgekochtes Wasser oder Tee gewesen wäre? Deshalb würde ich mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen von den ersten Tagen nach der Geburt mitteilt und was ihr von dieser Verfahrensweise haltet! Ich kann mich nämlich noch genau erinneren, wie das bei mir am Anfang war. Ich hatte permanent ein schlechtes Gewissen, dass meine Tochter nicht genug bekommt und jeder kommt mit den super Ratschlägen, die einen im Endeffekt nur noch mehr verunsichern! DANKE - liebe Grüße ELA
Liebe Ela, am besten wäre es, wenn sich ihre Freundin sofort an eine kompetente Stillberaterin wenden würde, die ihr wirklich helfen kann. Wenn Sie mir die Postleitzahl und den Wohnort nennen, schaue ich sofort nach. Da läuft wirklich viel falsch und ich schreibe ihnen jetzt einmal, wie man es richtig machen würde. Ganz kurz kann man die wichtigsten Punkte für den Grundstein einer erfolgreichen Stillbeziehung auf die folgenden Schlagworte zusammenfassen: Bald stillen oft stillen uneingeschränkt stillen keine Flüssigkeit oder andere Nahrung dazugeben außer bei medizinisch begründeten Fällen. Das Baby sollte so bald wie möglich nach der Geburt zum ersten Mal angelegt werden und dann jederzeit und ohne zeitliche Einschränkung an die Brust dürfen, wenn es das will. Bei eher schläfrigen Kindern oder Babys mit verstärkter Neugeborenengelbsucht muss die Mutter unter Umständen den Takt angeben und dafür sorgen, dass das Kind mindestens acht bis zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden an der Brust trinkt. Tee, Glukoselösung oder Wasser sind überflüssig und vor allem bei einer eventuell verstärkten Neugeborenengelbsucht sogar kontraproduktiv. Das Bilirubin (der gelbe Farbstoff, der für die Gelbfärbung der Haut bei der Neugeborenengelbsucht verantwortlich ist) wird nur zu zwei Prozent über den Urin ausgeschieden, der Rest wird durch den Darm ausgeschieden. Daher ist es unsinnig, die Gelbsucht "ausschwemmen" zu wollen. Wichtig ist, dass der Darm mit Nahrung versorgt wird und die Verdauung angeregt wird, das Mekonium möglichst rasch ausgeschieden wird. Das Kolostrum, die wichtige erste Milch wirkt abführend und begünstigt damit die Ausscheidung des Bilirubins. Der Organismus eines Neugeborenen ist auf viele, kleine Mahlzeiten eingestellt. Sein Magen hat etwa die Größe eines Teebeutels. Kleine Mengen an Muttermilch sind also absolut richtig und in Ordnung. Wichtig ist, dass Ihr Baby ab dem zweiten, dritten Tag mindestens drei bis vier Darmentleerungen hat und ausreichend Urin ausscheidet. Eine Gewichtsabnahme von etwa sieben Prozent des Geburtsgewichtes innerhalb der ersten Tage ist normal, bis zehn Prozent sind bei einem ansonsten gesunden Kind tolerierbar. Spätestens mit drei Wochen sollte Ihr Baby sein Geburtsgewicht wieder erreicht haben. Milchbildungstee ist nicht notwendig und es hat keinen Sinn ihn bereits während der Schwangerschaft zu trinken. Wenn überhaupt Milchbildungstee getrunken wird, dann bitte auch nicht mehr als höchstens zwei bis drei Tassen täglich, da mehr zu Bauchproblemen beim Kind führen kann. Wunden Brustwarzen und anderen Stillproblemen können Sie am besten dadurch vorbeugen, dass Sie sich informieren. Wunde Brustwarzen entstehen in über 80 % der Fälle durch falsches Anlegen oder Ansaugen. Es ist extrem wichtig, korrekt anzulegen, nicht nur um wunde Brustwarzen zu vermeiden, sondern auch, damit die Brust gut stimuliert und richtig entleert wird und so die Milchbildung gut in Gang kommt bzw. aufrecht erhalten wird. Deshalb ist es entscheidend, dass sich ihre Freundin möglichst gut über das Stillen und die grundlegenden Dinge wie korrektes Anlegen und Ansaugen, das Prinzip von Angebot und Nachfrage, Stillen nach Bedarf usw. informiert. Nochmals: Ganz wichtig ist dass sie weiß, wie korrekt angelegt ist und woran sie erkennt, dass das Baby richtig ansaugt und effektiv an der Brust trinkt. Gerne können sich mich heute Abend während der Telefonsprechstunde anrufen, wenn Sie oder ihre Freundin noch Tipps brauchen! Alles alles Gute, mit der richtigen Hilfe schafft ihre Freundin das schon! LLLiebe Grüße Biggi
Mitglied inaktiv
Hallo Ela, Meine Maus kam 3 Wochen zu früh zur Welt. Sie wurde mit der Flasche gefüttert da sie nur ein Gewicht von 2320gramm hatte. Somit wollten sie das Gewicht unter Kontolle halten. 5 Tage dauerte das mit der Flaschenfütterung,ich pumpte in dieser Zeit fleissig ab.Brachte ja noch nicht allzuviel zusammen. Als ich dann entlassen wurde hatte meine Maus eine totale *Saugverwirrung* Was wir Gottseidank in Griff bekamen. Im Krankenhaus ist sie alle 3 stunden gefüttert worden. Als ich mit dem stillen anfing hab ich mich nicht nach der Uhr gerichtet sondern hab sie nach Bedarf angelegt.Was ich heute noch mach. Ich geb ihr auch weder Wasser noch Tee zum Trinken.Vollgestillte Kinder brauchen keinen Tee oder sonstige Zufütterung.Und 2 Stunden stillen das ist nicht normal,legt Sie se richtig an?? liebe Grüße Manuela mit Sarah 12 Wochen alt
Mitglied inaktiv
Hallo Biggi, danke für Ihre Antwort. Meine Freundin wohnt in 1140 Wien. nochmals eine Frage: finden Sie 2 Stunden am STück stillen ok oder sollte sie doch nur eine gewisse Zeit am Stück stillen???? danke Ela
Liebe Ela, in Wien können Sie sich an eine der folgenden LLL Stillberaterinnen wenden: Bozena Gabriel Tel.: 01 7963951 Maria Wiener Tel.: 01 5458030 Andrea Diawara Tel.: 01 8036927 Veronica Paulovics Tel.: 01 8764525 Annemarie Hofstadler Tel.: 01 4402362 Siegrid Holzinger Tel.: 01 2044984 Eine Kollegin von mir hat gerade einen Artikel zum Thema „Mindestabstand“ veröffentlicht, den ich ihnen hier anhänge. Ich denke in diesem Artikel finden Sie die Antwort auf ihre Frage. LLLiebe Grüße Biggi Woher kommt der Mythos vom „Mindestabstand" ? Von Denise Both, IBCLC \plain„Sie dürfen nicht so oft anlegen, dann hat die Brust ja keine Zeit, sich wieder zu füllen." \plain„Zwischen zwei Stillzeiten MUSS ein Abstand vom mindestens zwei Stunden liegen sonst bekommt das Kind Bauchschmerzen" \plain„Frische Milch darf sich nicht mit bereits angedauter Milch vermischen, deshalb dürfen Babys frühesten nach zwei Stunden wieder angelegt werden" Wohl jede Stillberaterin ist schon mit diesen Aussagen konfrontiert worden. KinderärztInnen, Hebammen und auch wohlmeinende Mitmenschen kommen immer wieder damit. Ist ein Mindestabstand wirklich notwendig oder sinnvoll? Die Antwort auf diese Frage ist ein klares NEIN. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einig, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Es ist nicht sinnvoll, den Abstand zwischen den Stillzeiten lange zu halten „damit sich mehr Milch ansammelt", denn die Brust funktioniert nicht wie eine Flasche, die wieder aufgefüllt werden muss. Der größte Teil der Milch wird während des Stillens gebildet. Ebenso ist es ein Ammenmärchen, dass ein Baby einen Mindestabstand zwischen zwei Stillzeiten einhalten müsse, um zu verhindern, dass frische Milch auf angedaute Milch kommt. Im Extremfall kann das „Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. Es gibt keinen Beweis, für die „Frische Milch auf halbverdaute Milch Theorie", die besagt, dass zwischen zwei Stillmahlzeiten ein Mindestabstand von zwei Stunden eingehalten werden müsste, weil das Baby sonst Bauchschmerzen bekäme. Doch woher kommt diese Meinung? Die Vorstellung, dass der Magen zwischen zwei Mahlzeiten vollständig geleert werden müsse, geht wahrscheinlich auf den Kinderarzt Prof. Adalbert Czerny (1863 – 1941) zurück, vor allem auf das, was er in seiner 1893 erschienen Veröffentlichung „Die Ernährung des Säuglings auf Grundlagen der physiologischen Funktionen des Magens" und seinem 1922 veröffentlichten Buch „Der Arzt als Erzieher des Kindes" geschrieben hat. Czerny hielt es einerseits für absolut notwendig feste Abstände zwischen den Stillmahlzeiten einzuhalten, damit sich zwischen den Mahlzeiten der Magen komplett entleert und sich die Magensäure (Salzsäure) ansammeln und antiseptisch wirken kann und andererseits maß er dem streng einzuhaltenden Stillrhythmus einen hohen erzieherischen Wert bei. Nach seinen Beobachtungen entwickelten sich mit künstlicher Säuglingsnahrung (zur damaligen Zeit überwiegend Kuhmilch) gefütterte Babys besser, wenn zwischen den Mahlzeiten ein Abstand von vier Stunden eingehalten wurde. Daraus schloss er, dass es auch für gestillte Kinder besser sei, einen Mindestabstand und festen Rhythmus einzuhalten. Nachdem er festgestellt hatte, dass Muttermilch nach eineinhalb bis zwei Stunden den Magen vollständig verlassen hatte und Kuhmilch nach drei Stunden, legte er die Abstände der Mahlzeiten für gestillte Kinder auf mindestens drei Stunden, für kuhmilchgefütterte Kinder auf mindestens vier Stunden fest. Es wurde – wie so oft – einfach eine Vorgehensweise, die für nicht gestillte Kinder sinnvoll sein konnte, auf gestillte Kinder übertragen und bis heute hält sich die Vorstellung von dem Mindestabstand in vielen Köpfen, zum Leidwesen vieler junger Mütter und ihrer Babys.
Mitglied inaktiv
Hallo Ela, ich hatte im Krankenhaus auch das Problem das man ihr einfach ohne mein Wissen Tee gab und auch ne Flaschennahrung. Und das obwohl ich gleich klipp und klar gesagt habe das ich stillen will. Ich war ziemlich sauer. Hab mich damals nur einfach nicht getraut was zu sagen. Ich wusste das die Milchbildung erst richtig in Gang kommt wenn ich mein Baby oft anlege. Und grad die erste "Milch" die vorm richtigen Milcheinschuss da ist ist wichtig. Als ich dann aber daheim war, habe ich mich richtig aufs Stillen konzentriert. Auch meine Hebamme die die Nachbetreuung gemacht hat, war mir keine sehr große Hilfe, da sie immer wieder mit dem Zufüttern kam. ich wollte das nicht und meine Tochter auch nicht. Die Kleine wollte nur meinen Busen. Jetzt ist meine Tochter 7 Monate alt. Ich habe sie 6 Monate voll gestillt. Und auch jetzt, wo sie Brei bekommt, trinkt sie nur die Mumi. Gruss Anni
Mitglied inaktiv
vielen herzlichen Dank! Ich habe alles so weiter gegeben und ihr auch Tel von Stillberaterinnen gegeben, befürchte nur, dass sie die Flasche trotzdem weitergibt......haben ihr die Schwestern einfach eingeredet (übrigens scheinen im ganzen Krankenhaus ALLE Mütter zu wenig Milch zu haben, denn alle geben zusätzlich die Flasche). zum Mindestabstand nur meine persönliche Meinung: ich stille auch nach Bedarf und gerade am Anfang habe ich meine Tochter auch sehr oft angelegt - allerdings: 2 Stunden am STück (wie bei meiner Freundin)gerade am Anfang ist schon etwas heavy, auch wenns für das Baby gut ist, nur die Mutter sollte doch auch nicht auf der Strecke bleiben. und ich glaube gerade das hat meine Freundin (und vielleicht auch viele andere Mütter) dazu veranlasst noch zusätzlich die Flasche zu geben. Man ist doch sowieso fertig von der Geburt, unsicher und kommt mit dieser neuen Situation (stillen, stillen, stillen....) nur sehr schwer zu recht - finden Sie nicht auch????? Es gibt aber wahrscheinlich 100te Meinungen darüber und jeder sollte für sich und vor allem für das BAby den besten Weg finden!! sorry ist schon wieder so lange geworden!!! Liebe Grüße ELA
? Liebe Ela, leider ist es auch in manchen Kliniken so, dass die Frauen nicht die korrekten Informationen bekommen und damit kommt es nicht selten zu vermeidbaren Stillproblemen und auch zu vorzeitigem und oftmals ungewolltem Abstillen. Eine gut unterstützte und informierte Mutter, die weiß, wie sie korrekt anlegt und erkennt, ob ihr Kind korrekt saugt, wird auch beim „Marathonstillen" die Mutter nicht „auf der Strecke bleiben". Das Problem ist in den meisten Fällen die mangelnde Unterstützung und Aufklärung, aber das ist ein weites Feld. Als Stillberaterin kann ich nicht mehr tun, als einer Frau Informationen und Unterstützung anbieten. Was die jeweilige Frau daraus macht, bleibt ihr überlassen. LLLiebe Grüße Biggi Welter
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