Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Am Rande der Verzweiflung

Biggi Welter

 Biggi Welter
Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

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Frage: Am Rande der Verzweiflung

User-1730729037

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Liebe Biggy, Eckdaten: Maus ist 12 Monate alt. Wird gestillt (eign aktuell noch voll komme gleich dazu) Wiegt ca. 11,5 kg Ich stehe am Rande der Verzweiflung. Die Nächte sind hart, stündlich Stillen oder Dauernuckeln (mit weinen) dazwischen. Also Maus weint auf wenn die Brust nicht mehr im Mund ist. Oder Stündlich um die Brust zu bekommen. Hier ware dann das erste Problem. Seit Monaten komme ich so nur zu einer Stunde Schlaf am Stück (wenn man großzügig ist) Die Maus ist kaum bis keine Beikost. Wir hatten schon bessere Tage aber aktuell (heute ca 2 Spagetti zum Mittag)... Vor 2 Monaten waren wir bei kia wegen dem Problem, er meinte das würde mit einem Jahr kommen und wir sollen alles so weiter machen wie bisher. Hat in die Augen geschaut und meinte er geht nicht von irgendwelchen Mängeln aus.  Aber es hat sich nichts getan. Wie gesagt es gab bessere Tage aber keine konstante Verbesserung. Aktuell kommt auch ein Backenzahn also er ist schon zum Teil raus. Vilt liegt es daran? Sonst merkt man nichts weiteres. Ich möchte gerne bald abstillen. Aber noch sehe ich das nicht bei so wenig Beikost.  Haben  Sie Erfahrung damit? Sollte ich irgendwelche Untersuchungen veranlassen? Sonst geht es der Maus prächtig, läuft, steht selbständig auf. Kann alle möglichen Tiergeräusche usw.


Biggi Welter

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Liebe Pusteblume12, wurde der Eisenwert des Kindes schon einmal kontrolliert? Kann Euer Kind eventuell einen Zinkmangel haben? Beides kann die Ursache für ein schlecht essendes und/oder schlecht gedeihendes Kind sein. Wenn das abgeklärt ist, kannst du ganz beruhigt sein. So schwer es auch fällt, versuche die Geduld zu bewahren und mach bitte keinen Kampf ums Essen. Wenn es erst einmal so ist, dass das Essen Machtkampf bedeutet, dann sind wir Eltern sehr schnell die Verlierer und viele Essstörungen haben ihre Ursache in einem krampfhaften Machtkampf ums Essen im Baby und Kleinkindalter. Im ersten Lebensjahr IST Milch die Hauptnahrungsquelle und viele Babys essen noch nicht viel feste Kost. Lass dich leiten von deiner Kleinen, sie WEISS genau, was sie braucht. Wenn sie nichts oder nur wenig essen mag, dann lass sie. Sonst erzeugst du nur einen Stress, der keinem von Euch guttut. Der beste Weg, ein Kind zu einem "schwierigen Esser" zu machen besteht darin, es zum Essen zu zwingen! Ein Kind darf essen, aber es muss nicht essen und eine sehr bewährte Methode lautet "Die Mutter bietet an, was es gibt, das Kind entscheidet wie viel oder wenige es davon isst". Wichtig ist aber wirklich, dass ein evtl. Mangel abgeklärt wird!  Ganz sicher ist auch für dich das Buch "Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3 932022 12 2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. Es gibt Babys, die es geradezu hassen und hysterisch reagieren, wenn man ihnen etwas in den Mund stecken will. Diese Kinder essen aber recht gut, wenn sie selber essen dürfen. Das Geschmiere, das es dabei gibt, ist weniger schlimm, als das Theater mit einem Kind, das sich mit allen Kräften wehrt und außerdem lernen die Kinder recht schnell gut zu essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Probier es einfach weiterhin immer wieder aus. Liebe Grüße, Biggi


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