Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Alle 2 Stunden stillen

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Frage: Alle 2 Stunden stillen

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ich habe folgende frage, mein sohn ist 4 monate alt und möchte immeroch alle 2 stunden gestillt werden. ich schaffe es einfach nicht ihn auf 4 stunden zu bekommen. er bekommt immer mal noch tee, in der hoffnung ich könnte ihn bis auf 4 stunden ziehen aber es geht einfach nicht. wenn er nicht alle 2 stunden die brust bekommt schreit er tierisch und hört nicht wieder auf. ich nimmt auch keinen nuckel (was ich besonders sch... finde..denn das beruhigt ja auch ein wenig). ich habe es auch schon mit zufüttern von breichen versucht aber da kommt er trotzdem nach 2 stunden wieder und will unbedingt an die brust. ich finde es sehr schön zu stillen und will es auch so lange machen wie es geht. nur ist es schwer mal etwas zu unternehmen wenn er so oft kommt und an die brust möchte. haben sie vielleicht noch einen tip was ich machen kann, dass er auf 4 stunden kommt? seine gewichtszunahme ist ganz normal wie bei jedem anderen kind auch, also kein übergewicht..trotz so ofter mahlzeiten. könnten sie mir auch noch einen tip geben wie ich ihn dazu bewegen kann den nuckel zu nehmen? ich habe es schon versucht auf den nuckel muttermilch zu geben oder etwas anderes, aber wenn es runter genuckelt ist, spuckt er ihn sofort wieder aus und schreit von vorne los. er steckt immer seine finger in den mund und ich möchte nicht das er mal anfängt ein daumenlutscher zu werden, weil das den kiefer sehr doll verschiebt. ich bin so ratlos :-( mfg daniela


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Hallo, ich weiss jetzt ehrlich gesagt gar nicht, wieso du so erpicht auf 4 Stunden bist. Dieser "Abstand" ist doch eigentlich absolut aus der Luft gegriffen. Den hat - glaub ich 1912 - irgendjemand in einem Buch niedergeschrieben ;-) Ein Kind, das alle 2 Stunden Stillen möchte ist absolut normal. Und man kann doch auch woanders als in den eigenen 4 Wänden stillen. Unser 3. Kind kam die ersten 9 Monate alle 2 Stunden rund um die Uhr, gut, war nicht so "angenehm" aber er hat es eben so gebraucht. Trotzdem konnte ich doch wegen meiner beiden Großen nicht die ganze Zeit zuhause sein. Wollte ich auch nicht und war nicht nötig. Das Schöne am Stillen ist doch, dass man dies immer und überall tun kann. Ich empfinde das als sehr große Erleichterung und wir haben in dem Sommer viel unternommen. LG Sandra


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habe vergessen zu erwähnen das er auch starke probleme mit seinem stuhlgang hat. er ist sehr hartleibig. da frage ich mich so manchmal wovon es kommt?! ich achte sehr auf meine ernähring, esse nichts was verstopfungen oder blähungen bei ihm auslöst, aber es ist richtig dick. eine feste "wurst". kann das denn normal sein? die ärzte sagen alle das der stuhlgang von dünn bis hart sein kann weil ich stille.


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hallo sandra, ich finde das stillen auch sehr schön. aber die ärzte meinten auch das ich versuchen soll ihn auf 4 stunden zu bringen, aus dem grunde das meine brüste sich mal erholen können und ich auch mal eine erholungsphase habe. ich meine mich stört es nicht wirklich, aber ständig bekomme ich von überall und jeden zu hören, dass er mit dem alter schon alle 4 stunden kommen müsste. hab mir das mutter sein etwas leichter vorgestellt. *seuftz*


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O wei ... die lieben Ärzte. Die mögen von vielem Ahnung haben, vom Stillen aber scheinbar keine. Biggi wird dir sicherlich gleich eine Menge Infos an die Hand geben. Schalte einfach auf Durchzug, wenn "inkompetente" Leute dir in Bezug aufs Stillen Ratschläge erteilen. Stille dein Kind einfach so wie es es braucht, gib keinen Tee und keinen Brei bis deutliche Beikostanzeichen da sind. Muttersein ist leicht, wenn man sich nicht von allen Seiten verunsichern läßt, sondern einfach auch mal nach Gefühl handelt. Lass dich nicht von außen zusätzlich unter Druck setzen und schon gar nicht, wenn es für dich und dein Kind ok ist. Alles Gute und halt die Ohren steif! LG Sandra


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Liebe Daniela, leider kann ich Ihnen nicht sagen, wie Sie den Abstand verlängern können, denn ein Baby in diesem Alter sollte dann gestillt werden, wenn es Hunger hat. Ein Baby sollte nach Bedarf gestillt werden. Alle Stillexperten sind sich einige, dass Stillen nach Bedarf für Mutter und Kind am Besten ist. So wird sichergestellt, dass das Baby die Nahrung, die es braucht, genau dann bekommt, wenn es sie braucht und sich das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage einstellen kann. Während eines Wachstumsschubs kann es durchaus sein, dass ein Baby alle Stunde an die Brust möchte. Es gibt keinen Grund einen Mindestabstand zwischen zwei Stillmahlzeiten einzuhalten. Im Extremfall kann das "Hinhalten" des Babys zu Gedeihstörungen führen. All die Erzählungen von einem bestimmten Rhythmus eines Babys sind schlicht und ergreifend falsch. So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht. Wird in dieser Situation zugefüttert, so wird in das Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage eingegriffen und das kann der Beginn des unfreiwilligen, vorzeitigen Abstillens sein. Wenn Sie Ihrem Kind etwas Gutes tun wollen, dann verzichten Sie noch etwa zwei weitere Monate auf jegliche Form von Beikost. Auch wenn Ihr Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Babys haben ein über das reine Ernährungssaugen hinausgehendes Saugbedürfnis und diesem "non nutritiven" Saugen kommt eine sehr große Bedeutung zu. Nun werden viele Menschen sagen: "Dafür gibt es ja einen Schnuller". Doch das ist eine sehr zweifelhafte Antwort. Der Schnuller ist eine Brustattrappe und von der Natur ist vorgesehen, dass das non nutritive Saugen an der Brust stattfindet. Wird der Schnuller eingesetzt, kann es nicht nur zu Saugproblemen kommen, er kann auch dazu führen, dass das Kind zu wenig Zeit an der Brust verbringt, so dass die Brust nicht ausreichend stimuliert wird und das Kind nicht die Milch bekommt, die es braucht. Der Gebrauch des Schnullers ist sehr kritisch zu sehen. Die anderen Nebeneffekte, wie häufiges Aufstehen der Mutter, weil das Kind den Schnuller verliert, sind natürlich auch nicht gerade angenehm. Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger. Eventuell können Sie auch die "Nachtschicht" etwas verteilen, so dass Ihr Mann zwischendurch getrennt von Ihnen schläft oder eben z.B. am Wochenende die Nachtschicht mit dem Kind übernimmt. Auch tagsüber sollten Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen. Gönnen Sie sich selbst in dieser anstrengenden Zeit so viel Ruhe wie möglich. Jetzt ist nicht die Zeit für blitzende Fußböden und spiegelnde Fenster. Lassen Sie den Haushalt auf Sparflamme laufen. Wenn die Fenster erst in einem halben Jahr wieder geputzt werden, dann schadet das niemandem und Tiefkühlgemüse ist nicht so schlecht und muss nicht geputzt werden. Nicht alles muss gebügelt werden. Machen Sie den Tragetest. Bügeln Sie etwas und tragen Sie es für zehn Minuten. Das nächste Mal bügeln Sie es nicht und tragen es für zehn Minuten. Dann vergleichen Sie ist der Unterschied nach der kurzen Tragezeit wirklich so deutlich, dass das Bügeln sich gelohnt hat? Viel Bügelarbeit lässt sich sparen, wenn die Wäsche sorgfältig aufgehängt wurde bzw. nicht lange im Trockner liegen bleibt, wenn der Trockner fertig ist. Es ist nicht viel mehr Arbeit, die doppelte Menge von zum Beispiel Nudelsauce zu kochen. Sie können dann eine Hälfte einfrieren und haben damit schnell eine Mahlzeit, wenn ein Tag mal wieder sehr hektisch war. Nehmen Sie ALLE Hilfe an, die Sie bekommen können. Möglicherweise kann Ihnen auch Ihre Mutter, Schwiegermutter, Schwester oder eine Freundin (selbstverständlich auch das männliche Pendant dazu) etwas unter die Arme greifen. Das können ganz simple Dinge sein z.B. einmal alle Fenster putzen, den Bügelkorb leer bügeln, einige vorgekochte Mahlzeiten für die Tiefkühltruhe, ein Nachmittag Babysitten während Sie in die sich hinlegen, spazieren gehen oder sonst etwas für sich tun ... Achten Sie darauf, dass Sie genügend essen und trinken. Sie müssen keine perfekten Menus kochen und essen, einigermaßen ausgewogen reicht und es darf auch Tiefkühlgemüse statt frischem Gemüse sein (dann sparen Sie sich auch das Schälen und Putzen). Eine hungrige Mutter ist nicht so belastbar. Schauen Sie nach vorne. Die anstrengende Zeit wird vorübergehen. Auch Ihre beiden werden älter und reifer werden und nicht mehr soooo viel Aufmerksamkeit brauchen. Kurz: beschränken Sie viel Dinge auf das absolut Notwendige, so dass Sie auf diese Weise mehr Zeit für sich bekommen. Diese "gewonnene" Zeit können Sie dann dazu nutzen, sich wieder zu erholen, neue Energie zu tanken. Vergessen Sie sich selbst nicht: Gönnen SIE SICH etwas Gutes, dann lassen sich so anstrengende Phasen leichter überstehen. Ich wünsche Ihnen bald wieder ruhigere Zeiten. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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