Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abwehrkraefte

Frage: Abwehrkraefte

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Hallo Frau Welter, Stimmt das sobald man nicht mehr 100 % stillt, ist das Baby anfaelliger fuer Krankheiten. Es geht bei uns gerade eine sehr schlimme Grippewelle um und deswegen weiss ich nicht, ob ich schon mit Beikost langsam beginnen kann. Mein Sohn ist jetzt 5 1/2 Monate alt und seit ein paar Wochen habe ich den Eindruck als ob ihm die Milch nicht mehr reicht und er reif fuer die Beikost ist auch vom Gewicht her ist er auch leichter als der Durchschnitt. Auch die Naechte sind sehr unregelmaessig, mal kommt er 2 mal in der Nacht und dann schlaeft er mal wieder 11 Stunden durch. Deswegen wollte ich am Wochenende zufuettern. Was wuerden Sie mir raten? Vielen Dank fuer Ihre Antwort.


Biggi Welter

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Liebe Anja, ein Baby bekommt bereits während der Stillzeit bestimmte Antikörper von der Mutter, die dann zu dem sogenannten Nestschutz führen. Über die Muttermilch erhält das Kind dann ebenfalls Antikörper, die es vor bestimmten Erkrankungen schützen. Allerdings kann die Mutter dem Kind nur Antikörper gegen die Krankheiten übermitteln, die sie selbst durchlebt hat oder gegen die sie geimpft wurde (jedoch gilt auch hier keine Pauschalaussage, manche Impfungen führen nicht dazu, dass die Mutter Antikörper weitergeben kann). Wenn Sie Ihrem Kind etwas Gutes tun wollen, dann verzichten Sie so lange auf Beikost, bis ihr Kind bereit ist dazu.. Auch wenn ihr Baby nicht allergiegefährdet ist, so ist die zu frühe Einführung der Beikost immer eine starke Belastung für den noch unreifen Darm und belastet auch die Nieren enorm durch die erhöhte Molenlast. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, • der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Es ist ein weit verbreiteter Trugschluss, dass eine Flasche am Abend das Durchschlafen fördere. ob ein Baby durchschläft oder nicht, hängt nicht davon ab, ob sein Bauch „voll“ ist. Wenn es so wäre, dürfte KEIN Stillkind länger als 60 bis 90 Minuten schlafen, denn Muttermilch ist innerhalb von dieser Zeitspanne verdaut und somit der Magen des Stillkindes leer. Doch auch gestillte Kinder schlafen „durch“, ebenso wie es Flaschenkinder gibt, die alle zwei Stunden aufwachen. Die Fähigkeit länger zu schlafen, hängt nicht von der Art der Nahrung und auch nicht von der Menge der Nahrung ab. Das wurde inzwischen in Studien hinlänglich festgestellt und haben auch schon viele Eltern erkennen und erleben müssen. Es ist ein Reifungsprozess beim Kind, der von Kind zu Kind unterschiedlich schnell verläuft. Ich will nicht behaupten, dass es nicht manchmal tatsächlich so ist, dass ein Baby länger schläft, wenn es am Abend einen Brei oder eine Flasche mit künstlicher Säuglingsnahrung bekommt, aber es ist keinesfalls die Regel (und vielleicht sogar einfach nur Zufall) und nicht wenige Kinder schlafen nach einer „Reichhaltigen Abendmahlzeit“ sogar noch schlechter. Achten Sie auf ihr Baby und überlassen Sie ihm die Entscheidung, ob es bereit ist für Beikost. Wenn Sie noch Fragen haben, bin ich gerne für Sie da. LLLiebe Grüße Biggi


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