Frage im Expertenforum Stillberatung an Biggi Welter:

Abstillproblem

Frage: Abstillproblem

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Hallo, Habe auf mein-Baby.de gelesen, das ie für Stillprobleme zuständig sind. Nun hier mein Problem: Iche habe eine 9 Monatige Tochter, Lisa-Marie. Ich hatte sie bis jetzt voll gestillt und möchte nun langsam abstillen. Es klappt aber nicht so wie ich mir das vorstelle, denn Lisa-Marie weigert jede Flasche und Löffel. Sie macht Theater bis sie endlich ihre Brust bekommt. Habe es auch mit abgepumter Milch versucht, aber so bald sie die Flasche sieht, fängt sie sich an zu verrekelt und zu schreien. Den Schnuller nimmt sie aber in den Mund. Ich würde mich freuen, wenn sie mir bei meinem Problem weiter helfen können. Ich bedanke mich schon einmal im vorraus. Mit freundlichen Grüßen Marion Höhnig


Biggi Welter

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? Liebe Marion, eine der wichtigsten Elterntugenden heißt GEDULD und dies gilt auch für die Einführung anderer Nahrung und das Abstillen. Lassen Sie sich jetzt nicht auf einen Kampf ein, denn dabei gibt es nur Verlierer. Mit Druck und Zwang erreichen Sie gar nicht, allenfalls wird der Grundstein für eine Essstörung gelegt. Ihr Kind darf essen, aber es muss nicht. Mit dem Ansatz „Die Mutter bietet an, was es gibt und das Kind entscheidet wieviel (oder wie wenig) es davon isst" fahren Eltern und Kind gut. Es gibt Kinder, die sehr wohl essen würden, aber absolut keinen Brei wollen. Viele Kinder hassen es auch gefüttert zu werden und wollen selbst essen. Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden, denn schließlich lässt sich sehr viel an fingergerechter Nahrung anbieten und außerdem hat es den Vorteil, dass diese Kinder in aller Regel sehr bald sehr gut selbst mit Besteck umgehen können und so problemlos am Familientisch mitessen können. Probieren Sie es doch einmal mit fingergerechter Nahrung und lass dein Kind selbst essen. Es gibt eine ganze Menge, was als fingergerechte Nahrung angeboten werden kann. Banane zum Beispiel kann ein Kind gut in die Hand nehmen, sie ist weich und es kann sie alleine essen. Auch ein Stück von einer gekochten Kartoffel geht gut. Gekochte Erbsen können einzeln aufgepickt werden (ist gleichzeitig eine gute Übung für die Feinmotorik), alle Gemüse- und Obstarten, die einigermaßen weich sind und dann in kleine Stücke geschnitten werden, können gegeben werden. Auch Brot kann ab acht Monaten angeboten werden. Letztlich kann dein Kind inzwischen schon so gut wie alles vom Familientisch essen. Versuchen Sie das einmal und setzen Sie auch auf das Nachahmungsbedürfnis der Kinder. Zusammen mit ein paar anderen Kindern oder auch Erwachsenen macht Essen mehr Spaß. Sicher ist auch für Sie das nun neu auf deutsch erhältliche Buch „Mein Kind will nicht essen" von dem spanischen Kinderarzt Dr. Carlos Gonzales eine interessante (und beruhigende) Lektüre. Das Buch ist im Buchhandel (ISBN 3-932022-12-2) bei der La Leche Liga oder auch im Stillshop hier auf der Seite erhältlich. LLLiebe Grüße Biggi Welter


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