Mitglied inaktiv
1. Ich habe meine 2 Monate alte Tochter schon ein paar Mal für zwei, drei Stunden zu meiner Schwägerin gegeben. Dafür habe ich Muttermilch abgepumpt, damit sie ihr ein Fläschchen geben kann. Nun habe ich erfahren, daß meine Schwägerin die Mumi zweimal aufgewärmt hat, obwohl ich ihr gesagt habe, sie soll immer nur eine kleine Menge erwärmen, weil ich ja nicht weiß, ob und wie viel meine Kleine trinkt. Ist es schädlich, die Mumi zweimal oder öfter aufzuwärmen? 2. Meine Schwiegermutter (u. auch die Schwägerin) versteht nicht, daß mein Kind so oft gestillt werden muß (etwa alle 1 - 2 Stunden am Tag, in der Nacht 2 - 3mal) und daß dies nicht unter einmal geschieht, sondern daß es sogenannte Stillepisoden gibt, in denen das Kind immer wieder trinkt u. Pausen macht. Es heißt dann immer: "Ja hat sie denn schon wieder Hunger, hast du nicht genug Milch?" Als ich einmal zu einer Stillberaterin ging, meinte sie: "Wozu brauchst du denn die, stillen wirst du wohl alleine können?" Außerdem würde sie meinem Kind liebend gerne schon Brot oder Sonstiges zum Lutschen od. rumkauen geben (meine Tochter ist 10 Wochen alt!). Auch sonst werde ich immer mit Ratschlägen und Bemerkungen bombardiert. Wie erkläre ich meiner nervenden Schwiegermutter u. der Schwägerin, daß das Stillen nach Bedarf ganz normal ist, und daß ich das schon richtig mache? (sie hat selber ihre Kinder nie gestillt, auch meine Schwägerin nicht). 3. Verkürzen sich die Stillepisoden mit zunehmendem Alter des Kindes oder bleibt das immer so? Meine Tochter hat zwar Stillabstände von 1 - 2 Stunden, aber wenn man die ganze Stillepisode zusammenzählt, sind die Stillabstände oft nicht länger als eine halbe Stunde. 4. Wenn mein Kind mal aus der Flasche trinken soll, welchen Sauger soll ich dann verwenden? Gibt es ganz spezielle für gestillte Kinder? Sie will nämlich nicht immer aus der Flasche trinken. 5. Meine Tochter spuckt manchmal alles in einem großen Schwall wieder aus, meist schon während dem Stillen, manchmal auch danach. Das schaut dann wirklich furchterregend aus. Muß ich da Bedenken haben oder ist das normal? 6. Von abgepumpter, eingefrorener Muttermilch bekommt mein Kind ganz grünen Stuhlgang. Hat das was mit dem Einfrieren zu tun, oder hab ich da einfach nur zu viel Vordermilch abgepumpt? Gruß Christine
? Liebe Christine, na dann fangen wir mal mit Nummer 1 an: Es wird davon abgeraten Muttermilch mehrfach aufzuwärmen. Sie sollte auch nicht über längere Zeit warmgehalten werden. Wird Muttermilch über längere Zeit warmgehalten, können sich in dieser Zeit Keime sehr schnell vermehren und mehrfaches Aufwärmen schädigt die Inhaltstoffe der Milch. Schwiegermutter und Schwägerin zu „bekehren" halte ich für ein recht mühsames und wahrscheinlich auch aussichtsloses Unterfangen. Selbst wenn Sie den beiden wissenschaftlich untermauertes Material zu lesen gäben, wird sie das - und diese Erfahrung mache ich leider wirklich immer wieder - kaum von ihrer Meinung abbringen. Doch es gibt noch eine ganz andere Argumentationsschiene: Es handelt sich um IHR Kind und damit haben SIE das Sagen. Entweder die beiden Damen akzeptieren das und halten sich raus oder Sie erklären ihnen ganz sachlich, dass Sie dann eben den Kontakt zu ihnen einschränken werden. Mit zunehmenden Alter verlängern sich die Stillabstände bei den meisten Babys von ganz allein und viele Kinder werden auch immer geschickter und so dauert dann eine Stillmahlzeit auch nicht mehr so lange, wie in den ersten Wochen. Bei den derzeit steigenden Temperaturen haben aber auch Babys mehr Durst und trinken dann gerne mal häufiger und meist eher kurz, um den Durst zu löschen. Das ist vollkommen in Ordnung so. Es gibt nicht DEN Sauger für gestillte Kinder. Ein Baby braucht aber nicht zwingend eine Flasche mit Sauger, zum abgepumpte Muttermilch zu trinken. Mit der richtigen Technik ist die Becherfütterung auch nicht umständlicher oder aufwändiger als Flasche geben. Lassen Sie sich das Bechern einmal von einer Stillberaterin zeigen. Babys sind an zwei Stellen undicht: oben und unten. Solange das Kind gut gedeiht, ist das Spucken in aller Regel „nur" ein Wäscheproblem. Problematisch wäre immer wieder (immer häufiger) auftretendes schwallweises Spucken in hohem Bogen, verbunden mit zu geringer Gewichtszunahme oder sogar einer Gewichtsabnahme. Das Spucken sieht auch für die Erwachsenen sehr viel unangenehmer aus, als es für das Baby ist. Nach einiger Zeit verliert sich das Spucken bei den meisten Babys und die Waschmaschine kann wieder weniger in Anspruch genommen werden. Ihr Baby sollte (ausgehende vom niedrigsten Gewicht) durchschnittlich pro Woche mindestens 110 g zunehmen. Haben Babys Spuckprobleme, wird empfohlen, sie während und nach den Mahlzeiten aufrecht zu halten, sie häufig aufstoßen zu lassen und sie häufig, aber für kürzere Zeit anzulegen. Außerdem sollte unbedingt auf korrektes Anlegen und Saugen geachtet werden. Ein Andicken der Nahrung wird zwar oft empfohlen, ist bei gestillten Kindern aber weder notwendig noch sinnvoll. Über den Nutzen von speziellen Nahrungen für Spuckkinder wird von Experten sehr kontrovers diskutiert. Am besten lassen Sie sich einmal von einer Stillberaterin in Ihrer Nähe beim Stillen zuschauen. Manchmal lässt sich schon eine erstaunliche Verbesserung erzielen, durch einige kleine Korrekturen beim Anlegen und beim Saugverhalten des Kindes. Wenn Sie mir Ihren Wohnort mit Postleitzahl angeben, suche ich Ihnen gerne die nächstgelegene LLL-Stillberaterin heraus. Die Farbe des Stuhlgangs eines gestillten Kindes kann variieren. Solange es dem Kind gut geht, ist es jedoch nicht von Belang, wie der Stuhl aussieht. Ob nun das Einfrieren in Zusammenhang mit der Veränderung der Farbe steht oder nicht, kann ich ihnen nicht sagen. Es wäre möglich, muss aber nicht sein. LLLiebe Grüße Biggi Welter
Mitglied inaktiv
Hallo, zwar kann ich nicht auf alle Fragen eine Antwort geben, aber vielleicht kann ich Dir schon mal ein wenig helfen... Ich würde an Deiner Stelle sachlich, aber klipp und klar sagen, daß es DEIN Kind ist und Du als MUTTER am besten weißt, was für das Baby richtig ist. Und wenn sie zum Stillen wieder eine komische Bemerkung machen, frage sie, woher sie ihr Wissen haben. Und daß Du eine Stillberaterin aufsuchst, weil diese KOMPETENT in Sachen Stillen ist. Und wenn sie wieder mit Brot (unglaublich!) anfangen, sag ihnen, daß das Baby daran ersticken kann, es kann noch nicht Nahrung zerkauen! Kannst ihnen ja vorschlagen, daß Du sie fragst, wenn Du einen Ratschlag suchst... LG Antje